
Überarbeiteter Riff-Repetitor: 1A!
Was das Songlernen noch einfacher macht, ist der völlig überarbeitete Riff-Repetitor. Immer, wenn ihr einen Song spielt, könnt ihr das Spiel pausieren und dann direkt in diesen Modus einsteigen um einzelne Teile eines Songs zu wiederholen. Es gibt keine Ladezeit mehr dazwischen, das Spiel wird nicht unterbrochen und ihr könnt nach dem Wiederholen des Wunschparts auch wieder ganz normal in den Song einstellen.
Die Einstellungsmöglichkeiten beim Riff-Repetitor sind ebenfalls enorm und helfen euch beim Üben. So könnt ihr prozentgenau die Geschwindigkeit des Songs einstellen, den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen, oder ,,Aufleveln" einstellen, in welchem der ausgewählte Songteil langsam einfach abgespielt wird, immer schneller wird, bis ihr ihn perfekt beherrscht und dann der Schwierigkeitsgrad ein wenig erhöht wird!
Dies alles geht so reibungslos und ist so praktisch fürs Lernen, dass man tatsächlich enorm Spaß hat, bei der stetigen, automatischen Schwierigkeitssteigerung. Und letztere funktioniert weiterhin beim ,,normalen" Songspielen auch sehr gut. Stück für Stück passt sich der Schwierigkeitsgrad euren Fähigkeiten an.
Manchmal immer noch etwas überfordernd
Ich gebe zu: Hier bemängeln wir immer noch Details, aber Rocksmith 2014 schafft es immer noch nicht so ganz, die Schwächen des Spielers zu erkennen. So gibt es zwar immer Vorschläge vom Spiel, die euch auf das Spielen eines Songs vorbereiten sollen, oder Vorschläge NACH dem Spielen des Songs, was man noch üben sollte. Das funktioniert auch ganz gut, insbesondere dann, wenn das System erkennt, dass man eine bestimmte Technik, die im Song vorkommt, noch nie gespielt hat. Wo es allerdings immer noch nicht so ganz auf der Höhe ist, ist bei dem Erkennen von recht ,,banalen" Techniken.
So erkennt das Spiel nicht, dass man Probleme hat, zwischen den verschiedenen Saiten hin und her zu switchen. Es erkennt ebenfalls nicht, wenn man immer Probleme hat, Akkorde zu treffen - unabhängig vom Akkord. Und wenn es nur daran liegt, dass man ggf. nicht sicher ist, welche Finger man zum Greifen des Akkords nehmen soll. Kommen in einem Song plötzlich Akkorde und man schafft sie nicht, so switcht es wieder zurück auf einen einfacheren Schwierigkeitsgrad mit Einzelnoten, nur um ein paar Sekunden darauf wieder auf die Akkorde zu wechseln... die gnadenlos schnell runterfliegen. Hier fehlt noch eine bessere Erkennungssoftware, welche die Schwächen eines Spielers direkt erkennt und Vorschläge zum Üben macht.
Ein kurzer Blick auf die Technik
Wir sprechen hier von einem Spiel, das zum Erlernen eines Instrumentes gedacht ist. Selbstverständlich gibt es hier folglich keine große Hintergrundstory und auch Zwischensequenzen, schöne Grafik oder ähnliches fehlen. Allerdings muss man sagen, dass die Präsentation von Rocksmith 2014 schon sehr ansprechend ist. Viel verändert zum Vorgänger hat sich nicht; allerdings wurden die Guitarcade-Minispiele (im Folgenden gleich mehr dazu) groß überarbeitet und glänzen mit sehr schöner Retro-Atmosphäre und viel Liebe zum Detail.
Grafisch ist der Noten-Highway wie immer - allerdings gibt es noch ein paar kleine Verfeinerungen, die es optisch leichter machen, die Noten und verschiedenen Techniken zu unterscheiden. Neu ist ebenfalls, dass es einen ,,Master"-Modus gibt. Wenn ihr einen Song auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad perfekt spielt, so geht das Spiel (wenn ihr dieses Feature eingeschaltet habt) dazu über, Stück für Stück die Noten transparenter darzustellen bis zu dem Punkt, wo sie ganz verschwinden. Das ist cool und hilft euch, Songs auswendig zu spielen!
Was den Sound angeht, so ist alles im grünen Bereich. Die deutsche Sprachausgabe ist gut und klingt authentisch. Zum optimalen Spielgenuss empfehlen wir, wie auch Rocksmith selbst, den Ton nicht über den Fernseher sondern getrennt von der Xbox auf ein externes System wiederzugeben - so ist praktisch gar keine Verzögerung zwischen Eingabe und Ausgabe festzustellen. Andernfalls könnt dies schon mal vorkommen.
Fazit
Rocksmith 2014 ist die konsequente Weiterentwicklung der Software, die wir bereits 2011 kennengelernt haben. Noch nie war Gitarrespielen lernen so einfach und hat so viel Spaß gemacht (und hat uns nebenbei auch noch Erfolge freigeschaltet!). Die Funktionsweise des Spiels hat sich natürlich nicht verändert und der Noten-Highway, wie man ihn auch aus Guitar Hero oder Rock Band kennt, ist eine gute Art und Weise für Anfänger, Songs zu lernen und zu spielen.
Die guten Verbesserungen machen aber aus Rocksmith ein unglaublich eingängiges Spiel. So sind die Ladezeiten enorm verkürzt worden, der Riff-Repetitor ist immer sofort zugänglich und erlaubt einem in einfacher Manier bestimmte Songabschnitte zu üben, alle Songs sind von Anfang an freigeschaltet, die Guitarcade-Minispiele haben eine optische und abwechslungsmäßige Auffrischung erfahren und nichts zu Letzt hat man einen ,,Session-Modus" integriert, in welchem ihr mit einer dynamischen KI-Band drauf los jammen könnt!
Wären jetzt die DLCs nicht so teuer und das Erkennen der eigenen Problemfelder (wie z.B. Hadern mit schnellen Saitenwechseln oder Akkordespielen) noch besser, so könnte man Rocksmith fast eine perfekte Bewertung geben. Das Spiel hat weiterhin seine kleinen Schwächen, die aber Stück für Stück ausgebügelt wurden und man muss einfach zugeben: Wirklich selten, ganz selten, macht es so viel Spaß, ein Instrument zu lernen.
Bewertung
Pro
- Genialer Sessions-Modus zum Jammen mit KI-Band
- Stark verbesserter und einfacher Riff-Repetitor
- Praktisch keine Ladezeiten mehr
- Gute Songauswahl - weiterhin klasse Gameplay
Contra
- Teure DLC-Songs
- Kinectsprachsteuerung eher hinderlich als hilfreich
- Noch nicht perfektes Erkennen der "Mankos" des Spielers
- Multiplayer auf 2 Gitarren und ein Gesang offline beschränkt

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