
Unterschiede in der Box
Resident Evil Zero war einer der ersten Teile der Serie, welche einige neue Spielmechaniken präsentierte. Typisch für die Serie und das dadurch entstandene Genre war und ist noch heute, dass die Spielfigur alleine durch die Gänge streift. Im Prequel wird dieses Prinzip etwas aufgelockert, ihr spielt nun mit zwei Figuren, die ihr durchgehend wechseln könnt. Ihr könnt diese in verschiedenen Räumen verwenden, was natürlich auch durch einige Rätsel gefordert wird, ihr könnt aber auch zusammenlaufen und der KI die Kontrolle überlassen. Der Vorteil der zwei Figuren ist das erweiterte Inventar, denn ihr könnt zwischen den Figuren hin und her tauschen. Jedoch gibt es nun auch weitaus mehr Items, wodurch weiterhin eine Knappheit an Platz herrscht.
Um dieses Problem zu bekämpfen, gab es in Resident Evil immer die Item-Kisten. Hier konntet ihr Gegenstände ablegen und dieser in jeder Kiste im Haus wiederfinden. Das war eine ursprünglich gute Lösung und beschränkte das unnötige Laufen im Spiel. In Resident Evil Zero geht man einen anderen Weg; Gegenstände können in jedem Raum einfach abgelegt werden. Das ist gut, wenn ihr einen Item findet und unbedingt mitnehmen wollt, denn so könnt ihr Platz schaffen. Das bedeutet aber auch, dass ihr unglaublich oft durch die Welt laufen müsst, um alte Gegenstände zu holen. Zum Beispiel der Enterhaken, den ihr gleich zu Beginn findet, lässt euch im letzten Drittel fast die ganze Map zurücklaufen, wenn ihr diesen nicht immer wieder ein Stück mitgenommen habt.
Die Kollisionsabfrage der Objekte ist leider auch nicht sonderlich genau. Legt ihr in einem Raum viele Items ab, so ist es stellenweise richtig schwierig, den richtigen Gegenstand aufzuheben und nicht zum dritten Mal das Farbband.
Diese Features waren ein mutigerer Schritt und klingen auch erstmal gut, übertreiben aber das Backtracking und ziehen das Spiel unglaublich in die Länge. Nervig wird es besonders dann, wenn neue Gegnertypen spawen wie die Affen und ihr so, nur weil ihr einen Item holen müsst, Energie und Munition verliert. Ich habe mit keinem Rätsel Probleme gehabt, dennoch fast zehn Stunden für einen Durchgang gebraucht, während Speed Runs das in zwei Stunden schaffen.
Wegen dieser doch nervigen Neuerungen muss man sagen, ist Resident Evil nicht nur vom Setting her, sondern auch vom Gameplay der bessere Teil der Box, Resident Evil Zero wird dadurch aber natürlich nicht schlecht.
Wem kann man diese Box empfehlen?
Vorsicht, Fan Boy-Meinung: Ich empfehle diese Box jedem Gamer, der ein Stück Videospielgeschichte spielen möchte, vor allem wenn er die Titel noch nicht kennt und keine Lust auf alte angestaubte Versionen hat. Aber auch Fans der Serie, welche diese Titel damals live erlebt haben oder auch nur die PS One Fassung des Erstlings kennen, lege ich die Collection ans Herz.
Ich neige zu Übertreibungen, doch im Falle von Resident Evil habe ich den Titel ungelogen sicher 50 Mal durchgespielt und als ich die Box erhalten habe, kamen gleich drei Mal hinzu. Resident Evil Zero habe ich auch in der Box gerade wegen des Item Systems nur einmal gespielt. Die Spiele machen genauso Spaß wie damals und es gibt verrückte, versteckte Waffen und Items, wodurch Fans wirklich gefordert werden und das Spiel auch öfter durchspielen werden. Zwei Spiele mit durchschnittlich sieben Stunden Spielzeit in einer Box für unter 40 Euro sind schon ein gutes Paket, da gibt es deutlich schlechtere Remastered Boxen auf dem Markt. Hier wird Nostalgie geboten, aber dennoch nicht auf verstaubte Technik gesetzt und gerade deshalb macht diese Collection durchaus Sinn.
Fazit
Die Resident Evil Origins Collection bietet zwei Klassiker der Videospielgeschichte, von denen zumindest eins zu den wichtigsten Games der letzten zwanzig Jahre gezählt werden kann. Wer nicht auf digitale Käufe steht, hat nun endlich die Chance, diese Games erneut zu erleben. Technisch sind die Games gut gealtert, wie man so schön sagt, jedoch trägt auch die HD Abtastung ihren Teil dazu bei, dass man diese Spiele auch auf einem modernen, großen TV gut spielen kann.
Man muss sagen, dass Resident Evil Zero HD in allen Belangen hinter Resident Evil HD zurückbleibt, jedoch trotzdem enormen Spaß macht und so die Box abrundet. Schön wäre es gewesen, hätte man die Cut-Scenes ebenso schön überarbeitet wie das Gameplay und vielleicht etwas an bekannten Fehlern in Resident Evil Zero gearbeitet.
Wer auf Survival Horror steht und dessen Ursprünge (erneut) erleben möchte, kann aber bei der Box auf jeden Fall zugreifen.
Bewertung
Pro
- Tolle Rätsel der alten Schule
- Steuerung wurde modernisiert
- Die Atmosphäre der Klassiker kommt auch heute noch gut rüber
Contra
- Item-Verwaltung in Resident Evil Zero HD führt zu enormen Backtracking
- Den Cut-Scenes sieht man das Alter leider an

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