
Resident Evil ist eine Serie, bei der sich Fans und Kritiker einig sind: Früher war alles besser. Daher ist es eine logische Konsequenz, die älteren Teile nun erneut überarbeitet auf den Markt zu bringen. Die Resident Evil Origins Collection bringt nun zwei Teile, die eigentlich Nintendo vorbehalten waren, auf die Xbox One. Wer nicht auf digitale Inhalte steht, hat nun auch erstmals die Möglichkeit, diese beiden Spiele als Disc-Version zu erhalten.
Der Ursprung und die Wurzel des Bösen
Bereits im Januar 2015 erschien Resident Evil HD, ein Remake des Remakes. Resident Evil war ursprünglich ein Titel für die Playstation, welcher selbst dort in verschiedenen Versionen unter anderem als Director's Cut erschien. Als Nintendo den Gamecube auf den Markt brachte, entschied man sich bei Capcom, einige exklusive Titel für die Konsole zu entwickeln. Dazu gehörte auch das Remake von Resident Evil, was unter anderem als Resident Evil Rebirth bekannt ist. Inhaltlich ist das Remake dezent verändert worden, die HD Version basierte dann aber komplett auf eben dieser bereits abgeänderten Version, nur wurde die Grafik, der Sound und die Steuerung verändert.
Dieses Jahr erschien ein weiterer Titel aus dem damaligen Exclusive-Deal als HD Remake für die Xbox One; Resident Evil Zero HD und nun besteht die Möglichkeit, beide Titel auf einer Disc zu erwerben. Zero ist, wie man sich denken kann, die Vorgeschichte zu Resident Evil, dennoch empfiehlt es sich, erst Resident Evil zu spielen, dann das Prequel. In Zero werden euch sonst einige Spoiler über den Weg laufen und auch einige Anspielungen versteht ihr möglicherweise nicht, wenn ihr diesen Titel zuerst spielt. Resident Evil Zero HD wurde ebenfalls in Sachen Sound, Steuerung und vor allem Optik verändert. Inhaltlich gibt es bis auf ein Minigame nichts Neues, dieser Teil erschien in seiner Vergangenheit auch nur in dieser einen inhaltlichen Fassung.
1996-2016
Vor 20 Jahren fing die Reise in eine Welt voller Zombies, Monster und Intrigen an, damals betraten wir ein Herrenhaus, was auch 20 Jahre danach noch als Inbegriff für Survival-Horror stehen soll. Doch, was hat sich in den Jahren geändert und wie kann in den neuen Auflagen darauf eingegangen werden? Neben offensichtlichen technischen Änderungen, auf welche wir später eingehen, gibt es vor allem was die Steuerung angeht einige Änderungen, da sich Games in den Jahren doch entwickelt haben.
Der Horror und auch der Schwierigkeitsgrad in Resident Evil und auch in Resident Evil Zero bestand nicht nur in der Atmosphäre, sondern auch in den Türanimationen, welche Ladezeiten überbrücken sollten, oder in der Steuerung, die eher an einen Panzer erinnerte, sowie an den begrenzten Speichermöglichkeiten in Form von Schreibmaschinen mit Farbbändern. Zuletzt machte auch die starre Kamera, welche nur einen bestimmten Blickwinkel zuließ, einen gehörigen Teil des Spielgefühls aus.
Nun auch wenn die Technik es zulassen würde, einige dieser Dinge heute anders zu machen, wurden elementare Teile einfach so belassen, wie sie waren. Es ist weiterhin nur an bestimmten Punkten möglich zu speichern und auch die Blickwinkel und die Türanimationen sind weiter wie gehabt. Das ist sehr positiv zu werten, da sonst mit Sicherheit die Atmosphäre stark leiden würde. Was man glücklicherweise verändert hat, ist die Steuerung.
In den Originalen habt ihr mit dem D-Pad gesteuert und konntet so direkt nach Vorne oder Hinten gehen oder eben mit den Seiten eine langsame Drehung um die eigene Achse vollführen. Es reichte für die Navigation durch die Räume aus, machte euch aber nicht gerade sonderlich agil. Heute kann man in fast jedem Spiel Ausweichmanöver vollführen, was auch jetzt glücklicherweise nicht in das Resident Evil Universum integriert wird. Eine gelungene Änderung ist dafür der Einsatz des Joysticks, ihr könnt euch hiermit dynamisch drehen und direkt die Richtung wechseln, was euch immer noch einschränkt, aber es verhindert, dass ihr Kämpfe nur wegen der Steuerung verliert. Ein Problem, was weiterhin besteht ist, dass der Richtungswechsel beim Wechsel von zwei Kameraperspektiven einfach nicht gut funktioniert, Fans kennen das, Neulinge wird es stelleweise in den Wahnsinn treiben.
Alles in allem hat man also die Kernelemente so belassen wie sie sind, jedoch gerade mit der neuen Steuerung die Handhabung des Titels vereinfacht und so für eine neue Generation zugänglich gemacht.
Fazit
Die Resident Evil Origins Collection bietet zwei Klassiker der Videospielgeschichte, von denen zumindest eins zu den wichtigsten Games der letzten zwanzig Jahre gezählt werden kann. Wer nicht auf digitale Käufe steht, hat nun endlich die Chance, diese Games erneut zu erleben. Technisch sind die Games gut gealtert, wie man so schön sagt, jedoch trägt auch die HD Abtastung ihren Teil dazu bei, dass man diese Spiele auch auf einem modernen, großen TV gut spielen kann.
Man muss sagen, dass Resident Evil Zero HD in allen Belangen hinter Resident Evil HD zurückbleibt, jedoch trotzdem enormen Spaß macht und so die Box abrundet. Schön wäre es gewesen, hätte man die Cut-Scenes ebenso schön überarbeitet wie das Gameplay und vielleicht etwas an bekannten Fehlern in Resident Evil Zero gearbeitet.
Wer auf Survival Horror steht und dessen Ursprünge (erneut) erleben möchte, kann aber bei der Box auf jeden Fall zugreifen.
Bewertung
Pro
- Tolle Rätsel der alten Schule
- Steuerung wurde modernisiert
- Die Atmosphäre der Klassiker kommt auch heute noch gut rüber
Contra
- Item-Verwaltung in Resident Evil Zero HD führt zu enormen Backtracking
- Den Cut-Scenes sieht man das Alter leider an

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