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Nach 16 Jahren Resident Evil, erscheint nun der neueste Teil der Franchise. In Resident Evil 5 vermochte Capcom trotz angestaubter Steuerung viele Fans zu begeistern. Wir schauen uns auf der Xbox 360 an, was der neue Titel dazugelernt hat und für wen er sich wirklich lohnt.

Eierlegende Wollmilchsau?

Fans haben dem Spiel im letzten Teil zwar die Treue gehalten, doch er wurde stark vor allem wegen mangelnder Horroratmosphäre kritisiert. Anderen wiederum hat gerade die Action gut gefallen. Was kann Capcom also tun, um beide Lager zu vereinen? Ganz einfach, sie machen beides. Es gibt in dem Spiel drei Handlungsstränge. Die erste Story um Leon baut auf gruselige Horroratmosphäre und Spannung, während die anderen beiden Kampagnen sich weit actionlastiger spielen.

Es gibt darüber hinaus aber noch eine vierte, zunächst nicht sichtbare Kampagne. Es handelt sich dabei um die von Ada Wong. Sie ist nur dann sichtbar, wenn ihr alle drei anderen erfolgreich abgeschlossen habt. In guter alter Lara Croft-Manier arbeitet Ada Wong am liebsten mit der Armbrust und unterscheidet sich dabei deutlich von den anderen Protagonisten. Sie arbeitet zudem noch mit einer Art Kletterhaken, der ihr ermöglicht, sich an verschiedenen Obstakeln heraufzuarbeiten. Eine weitere Besonderheit hat die Ada Wong-Kampagne: Sie ist nur für den Singleplayer verfügbar, andere Spieler dürfen nicht joinen.

Wir beginnen aber nun mit der Einführung und lernen die grundlegende Steuerung kennen. Leon muss dabei die verletzte Helena tragen und dafür sorgen, dass sie so lange überlebt, bis ein Heilmittel in Reichbarkeit ist. Über Funk werdet ihr von einer Kollegin angeleitet, um euren Weg durch die dunklen Straßen und Gassen zu finden. Gleich zu Anfang wird klar, dass es sich um ein sehr videolastiges Spiel handelt. Die Cutscenes sind sehr ansprechend gestaltet und kommen gut rüber. Wer allerdings lieber spielen will, kann dies natürlich auch tun, denn ein Großteil davon lässt sich überspringen. Wir lernen auch direkt die eigentlichen Hauptakteure des Spiels kennen: Die Zombies! Wie für Resident Evil typisch gibt es mehr als genug davon und somit haben die Hauptcharaktere einiges zu tun.

Beim Schießen wird sofort klar: Hier hat sich endlich mal was getan! Es ist unglaublich aber wahr, denn zum ersten Mal in der Resident Evil-Serie kann man nun Schießen und Laufen gleichzeitig. Das hilft ungemein um sich besser mit der Steuerung anzufreunden und verhilft dem Spiel zu mehr gefühlter Dynamik. 

Von Kugeln und Köpfen

Wesentlicher Bestandteil des Spiels sind natürlich die Waffen und der Umgang mit ihnen. Während ihr die angeschlagene Helena verteidigt, müsst ihr euch gegen die anschlurfenden Untoten wehren. Am besten in dem ihr ihnen eine Kugel in den Kopf schießt. In einer kurzen Sequenz lernen wir, dass Messer besser als Kugeln sein können. Kaum seid ihr an einer Stelle angekommen, um Helena zu verarzten, schon springt euch ein sabbelnder Zombie an. Klarer Fall von Kugel trifft Kopf - gezielt führen wir beides zusammen und erwarten, dass der fiese Kerl mit Mundgeruch zusammensackt. Denkste! Er greift munter weiter an und wir müssen in einem Quicktime-Event reagieren. Leon kramt ein Messer hervor und rammt es in den Schädel des Zombies. Endlich ist er erledigt und lässt Leon in Ruhe.

Wo Leon das Messer versteckt hat, ist nicht ganz nachvollziehbar, zumal ihr im normalen Spiel leider keine Möglichkeit habt, dies im Nahkampf á la Dead Island zu nutzen. Auch wird hier klar, dass eine Kugel in den Kopf leider nicht das Ende eines Widersachers bedeutet. Zumindest nicht mit einer normalen Pistole. Er wird dadurch aber immerhin schon mal langsamer. Ihr müsst daher mehrfach in den Schädel treffen, um ihn zu erledigen. Das ist teilweise gar nicht so leicht, denn im Gegensatz zu normalen Shootern habt ihr kein Fadenkreuz in der Mitte. Ihr seht nur dann wohin ihr zielt, wenn ihr anlegt. Das Schießen aus der Hüfte kommt dann vermutlich in Resident Evil 7 oder 8.

Es lohnt sich aber dennoch auf die Köppe zu zielen, denn dadurch verbraucht ihr deutlich weniger Kugeln. Die sind nämlich immer noch rar gesät. Apropos sähen, wie im Vorgänger findet ihr bei getöteten Zombies nicht nur Kugeln, sondern auch Heilpflanzen. Klar, denn welcher Zombie geht schon ohne Kräutergarten aus dem Haus? Ein paar Kräuter und schon schmeckt das zähe Menschenfleisch ganz anders! Zunächst einmal kümmert ihr euch aber Gentlemen-Like um die hübsche Helena. Ihr verarbeitet die gefunden Kräuter kurzerhand zu einer Tablette und gebt ihr diese. Eine Pille später und Helena springt wie eine Junggazelle auf Koffeinschock durch die Gegend. Praktische Sache diese Dinger. Zu zweit lässt es sich deutlich besser arbeiten und ihr habt nun einen wertvollen Partner an eurer Seite.

Zombie-U

Da kommen wir auch schon zu einem weiteren Feature dieses Spiels. Direkt nach der Einführung habt ihr die Möglichkeit, solo oder zu zweit die Kampagne weiter zu spielen. Dabei könnt ihr direkt über Xbox LIVE mit jemand anders zusammenspielen, oder in altbekannter Split-Screen Co-Op Manier lokal auf eurer Konsole die Jagt beginnen.

In dem präsentierten Menu könnt ihr euch dafür entscheiden, ob ihr euch von einem Menschen in Zombieform jagen lassen wollt. Es gibt einen neuen Hunt-Modus, der euch in die Rolle eines angreifenden Zombies wirft. In diesen geschlüpft, macht ihr den normalen Spielern das Leben deutlich schwerer. Während der Kampagne erhaltet ihr die Möglichkeit, die Protagonisten anzufallen und damit endlich die Gelegenheit eurem Protest gegen das Abschlachten wehrloser Zombies Ausdruck zu verleihen!

Die Idee ist nicht wirklich neu, denn in Left 4 Dead gab es sogar ganze Gruppen von Zombies, die von Menschenhand gegen andere Spieler geführt wurden, aber wir begrüßen das Capcom sich zu diesem Schritt entschieden hat. Es ist dadurch deutlich spannender und auch schwieriger, als sich gegen die normale KI zu wehren. Außerdem habt ihr keine Ahnung, wann man euch anfällt. Wer dieses Feature nicht möchte, kann es aber auch einfach abschalten.

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Fazit

Das Spiel berauscht zwar nicht durch Innovation, aber es verbessert einige seiner alten Fehler. Vor allem die Steuerung wurde sinnvoll überarbeitet. Was dabei herauskommt, ist ein durchaus spielbarer Zombie-Shooter mit viel Story. Die drei unterschiedlich erzählten Kampagnen sorgen für Abwechslung und lassen durch unterschiedliches Tempo keine Langeweile aufkommen.

Resident Evil Fans bekommen mehr von dem alten Resident Evil Feeling. Zumindest in der ersten Kampagne von Leon. Die anderen beiden Teile spielen sich deutlich actionreicher. Man kann zwar nicht sagen, dass es wirklich gruselig ist, aber zumindest spielt es sich spannungsgeladen.

Das kostenlose ResidentEvil.net bietet Hardcore-Fans eine Langzeitmotivation, um sich gegenseitig zu messen. Dort wird in verschiedenen Statistiken die Performance festgehalten. Durch das gute Tutorial eignet sich das Spiel aber auch für Neulinge in dem Bereich. Wer noch nicht so zielsicher ist, fängt am besten mit der einfachen Schwierigkeitsstufe an.

Resident Evil 6 ist eine solide Actionmischung, die den Spieler für einige Stunden an den Bildschirm fesseln kann. Wer sich auf das teilweise ruhigere Tempo und die Spielweise von Resident Evil einlassen kann, erhält viel Spielzeit für sein Geld. Spieler die aber schon die Vorgänger nicht mochten, sollten besser Probespielen.


Bewertung

Pro

  • ResidentEvil.net kostenlos
  • Gegner sind schwieriger zu treffen
  • Tempo variert
  • Verschiedene Kampagnen
  • Verbesserte Steuerung

Contra

  • Teilweise Clippingfehler
  • Skillsystem unübersichtlich
  • Zu viele Quicktime-Events
  • Bossfights ziehen sich hin

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

14 Kommentare

TheGreenChris Sa, 15.12.2012, 13:51 Uhr

Also ich hab RE 6 hier noch liegen und bin noch nicht zum zocken gekommen, aber wenn ich ehrlich bin fehlt mir auch die Motivation.

Nach den Stimmen hier fühle ich mich bestätigt und werden das Spiel wahrscheinlich nicht mal anspielen (hab schon die zwei Demos "genossen"). :/

Zu Revelations: Ich hab häufig gelesen, das das Spiel bis zu Hälfte echt klasse ist und dann aber auch etwas abbaut was Spannung und Rätsel angeht.

XBU Zwobby Sa, 15.12.2012, 12:04 Uhr

So weit habe ich es nicht geschafft, mir hatte die Demo schon alles verdorben und ich merkte schnell bei Chris, das es kein falscher Eindruck war.

Ich verweise mal hierhin, würde gerne da weiter diskutieren, weil ich gestern Abend nicht schlafen konnte und mir mal haufenweise Nintendo Reviews durchgelesen habe

XBU Böhser Onkel Sa, 15.12.2012, 11:18 Uhr

Ja die Leon Kampagne hatte echt gute Ansätze und war gerade am Anfang recht "Resig" :-)
Aber zum Ende hin wurde es echt mehr als nervig.
Die Chris Kampagne war im Grunde auch nicht übel aber hat mit Resident Evil halt mal garnichts zu tun....man kämpft spätestens in der Chris Kampagne nicht mehr nur mit den Gegnern sondern auch mit der Cam.
Hab mich dann dazu entschlossen nach 2 gespielten Chris Kapiteln und der abgeschlossenen Leon Kampagne das Spiel zu verkaufen....schade.

XBU Zwobby Fr, 14.12.2012, 19:46 Uhr

Habe das Game nun auch mal gespielt und naja meine Befürchtungen haben sich bestätigt. Hier wollte man zu viele Gruppen bedienen.

Leon Story war gut (auch wenn da nicht wirklich viel am Ende bei rum kommt) es gab weider Labs etc. das gefiel mir. Rätsel natürlich fast 0 und auch Cam und Endboss waren eher lala...

Die anderen Kampagnen habe ich mir gar nicht erst angetan, die ersten 10 Minuten Chris haben gereicht. Auch wenn es insgesamt kein schlechtes, sondern ein durchschnittliches Game ist. Ist dies für mich die Beerdigung der RE Reihe....

Ich habe heute Code Veronica X geladen. Grafik alt, Steuerung alt aber das macht einfach richtig bock, auch wenns bei Fans nicht das beliebteste Game der Reihe ist. ich hab da richtig Spaß mit.

RagnaroekGER Mo, 15.10.2012, 16:31 Uhr

xXric1993Xx schrieb:
also wenns mal günstiger wird werd ich mir auf jedenfall holen!


Lass' es mich rechtzeitig wissen, ich will dann nicht fehlen wenn wir da ein Massaker anrichten können! :smt023

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