Review zu Resident Evil 5

In grafischer Hinsicht können aber nicht nur die Videosequenzen punkten. Die seitens Capcom erweiterte MT Framework Engine hat ebenfalls einiges auf dem Kasten. Die Grafikengine, welche bereits im Quellcode von Devil May Cry 4 oder auch Lost Planet ihren Dienst erfolgreich verrichten durfte, lebt in Resident Evil 5 erst so richtig auf. So sorgen einzigartige Lichteffekte nicht nur für einen virtuellen Sonnebrand in der gleißenden Sonne Afrikas, sondern auch für eine neue Stufe der Spannung in dunkleren Szenen. Das Spiel mit Licht und Schatten trägt an vielen Stellen zu einer passenden Resident Evil Atmosphäre bei.

Licht und Schatten, zwei Protagonisten und eine Horde voller Zombies sind aber längst nicht alles, was das Landschaftsbild von Resident Evil prägt. Euch erwarten abwechslungsreiche und sehr detailliert designte Levellandschaften. Gebäude wirken nur selten trist und lieblos, sondern sorgen mit einem hohen Detailgrad für einen entsprechenden Realismus der Umgebung, in der ihr euch bewegt. Viele Details wie Pflanzen, Kisten, Fässer oder kleine Krabelltierchen sorgen schlussendlich für den nötigen Feinschliff. Ein Blick hingegen in das mutierte Gesicht eines Zombies dürfte euch entweder einen Schauder über den Rücken laufen, oder das Blut in den Adern gefrieren lassen. Guckt jedoch nicht zu lange hinein, sonst gehört ihr schneller zu den Krabbeltierchen der Umgebung als es euch lieb ist!

Einleitender Lesestoff

Die Navigation durch ein Land voller Zombies dürfte für eingefleischte und kampferprobte Resident Evil Fans leicht von der Hand gehen, denn auch der fünfte Teil kommt mit der gewohnten Steuerung daher. Neulinge, die sich erst im aktuellen Next-Generation Zeitalter in den Kampf gegen die Zombies wagen, dürften sich anfänglich jedoch ein wenig schwer tun. Die Steuerung ist in keinster Weise undurchdacht, sondern anfänglich einfach nur ungewohnt. Ein Spiel, welches sich in der Third-Person Perspektive präsentiert, sich jedoch spielt wie ein Ego-Shooter, bedarf einiger Eingewöhnung. Um diese auch dem unerfahrenen Spieler näherzubringen, hat Capcom aber kein separates Zombie-Tutorial implementiert.

In der Tat hätte man ein paar von diesen hässlichen Fratzen in einen Zwinger sperren können, um sie dann nach guter alter Manier hinzurichten. Die Umsetzung seitens Capcom zeigt sich aber wesentlich professioneller und ist direkt in das Spielgeschehen integriert. Im Spielverlauf werdet ihr auf unterschiedliche Dokumente stoßen. Leseratten werden diese nicht unbeachtet links liegen lassen, und so mit Tipps zur Steuerung belohnt. Ein paar Seiten weiter sollte dann auch dem unerfahrenen Zombie-Jäger die Steuerung in Fleisch un Blut übergegangen sein. Im Optionsmenü finden sich zusätzlich noch ein paar Finetuning-Möglichkeiten, mit denen ihr der Steuerung des letzten Schliff geben könnt.

Apropos Menü...euer HUD, welches euch jederzeit über den Gemütszustand von Chris und Sheva, sowie über die verbleibenden Reserven an Munition informiert, ist zwar praktisch und auch wichtig, aber jederzeit präsent. Für Freunde von Plasmabildschirmen ist dies nicht selten der wahre Horror. Abgesehen davon, würde ein interaktiveres HUD, welches beispielsweise nur in kritischen Situation aufpoppt, den Spieler noch deutlicher ins Spielgeschehen integrieren.