Review zu Rainbow Six: Siege

Atmosphäre: A++

Auch wenn die Skins nicht unbedingt zur Atmosphäre des Spiels beitragen, so ist diese dennoch klasse. Das liegt insbesondere am Sound, der in Rainbow Six Siege viel mehr als nur schmuckes Beiwerk ist. Er ist vielmehr ein Gameplay Element, welches erheblich zu Atmosphäre und Stimmung des Spiels beiträgt. Außerdem kann die Geräuschkulisse mit der richtigen Hardware helfen, denn Feind zu erhorchen und dessen Aktionen zu erahnen. Das ist klasse und sorgt grad in Situationen wie eingangs beschrieben für teils einmalige, schweißtreibende Momente.

Die optische Kulisse kann hier nicht ganz mithalten. Treppchenbildung und aus der Ferne verschwommen wirkende Texturen stören das insgesamt recht stimmige Gesamtbild. Hinzu kommt die Tatsache, dass ein Großteil der Kämpfe und Kampfvorbereitungen im inneren von Gebäuden stattfinden. Diese sind zwar unterschiedlich gestaltet, doch die Vielfallt wie sie durch die Außenareale vorhanden ist, geht hier ein wenig verloren. Hinzu kommt, dass die Innenräume einiger Maps recht steril wirken. All diese Kritik ist im Moment der ersten Wandsprengung jedoch wie weggeblasen. In den Arealen lassen sich große Teile des Gemäuers demolieren. Einige Wände können komplett gesprengt werden, andere kann man nur zerlöchern, da die Stahlträger eine komplette Zerstörung verhindern. Genauso verhält es sich mit Decken und Böden und dabei kann man sich an den Explosionen und den anschließend zu Boden rieselnden Schuttteilen kaum satt sehen.

Was bleibt nachdem sich der Staub und Schutt gelegt hat?

Neben dem Herzstück, dem kompetitiven Multiplayer in zwei Varianten (Unranked und am Profilstufe 20 Ranked) hat Rainbow Six Siege leider wenig zu bieten. Es gibt drei Tutorial-Videos und zehn Situationen, die wir jedem Neuling wärmstens empfehlen können. Nicht weil sie so toll inszeniert sind, sondern weil sie elementare Grundlagen der Spielmechanik lehren und ganz nebenbei auch noch Ansehen (zum Freischalten von Klassen, oder Waffenteilen) bringen. Durch dieses Bootcamp müsst bzw. dürft ihr alleine.

Dann gibt es noch den Terroristenjagd Modus, in dem ihr im Koop mit bis zu vier Mitspielern auf die Jagd nach Terroristen geht bzw. einen Position gegen mehrere Wellen von Terroristen verteidigt. Auf dem Schwierigkeitsgrad Normal ist das tierisch einfach und fast schon langweilig, während es auf den höheren Schwierigkeitsgraden schon Teamwork erfordert. Dabei ist die KI nicht viel intelligenter als eine schimmelnde Scheibe Toast und versprüht nur Gefahr in Gruppen, oder durch ihre enorme Treffsicherheit. Für zwischendurch, zum Erkunden der Maps, oder zum Kennenlernen eines neuen Operators ist dieser Modus zwar eine nette Dreingabe, mehr darf man davon jedoch nicht erwarten.

Auch die Server spielen weitestgehend mit!

Zu Guter Letzt verlieren wir noch einige Worte zu den Servern. Die gute Nachricht: Der befürchtete Supergau ist ausgeblieben. Die Schlechte: Ein wenig Schluckauf haben die Ubisoft Server dennoch. Regelmäßig findet das Spiel beim Start keine Verbindung zu den Ubisoft-Servern und belästigt euch mit einer Fehlermeldung. Wechselt ihr direkt nach der Fehlermeldung mit RB jedoch den Menüeintrag, so wählt sich das Spiel sehr schnell erneut ein und es ist fast so, also wäre nichts gewesen. Beim Suchen nach Spielen kommt es in ganz seltenen Fällen zu Misserfolgen und ihr landet wieder im Hauptmenü. Wie gesagt, das passiert aber nur ganz selten. Versucht ihr jedoch als Trupp mit mindestens drei Spielern einem Spiel beizutreten, so müsst ihr euch auf etwas längere Wartezeiten einstellen. Womit das genau zusammenhängt, können wir leider nicht sagen. Das Verhalten legt jedoch die Vermutung nahe, dass das Spiel in solchen Fällen versucht, ein Gegnerteam mit ähnlicher Zusammensetzung zu finden.

Trotz dieser kleinen Probleme leiden die Multiplayermatches nicht. Zwar haben wir in den Matches immer mal wieder Gegner und Verbündete verloren, selbst sind wir aber nie aus dem Match geflogen oder hatten merkliche Latenzprobleme.