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Grafisch ein Oldtimer

Schon nach den ersten Runden auf einer der 13 enthaltenen Rennstrecken wurde die große Hoffnung, die wir in die Grafik gesetzt haben, zerstört. Race Pro läuft zwar mit der Lizard Engine ruckel frei mit 30 Bildern pro Sekunde, doch die Fehler zeigen sich an vielen anderen Stellen. So werden die Rennen immer wieder durch PopUps und Tearing gestört. Vor allem in der Motorhauben-Perspektive treten die zwei genannten Punkte fast die ganze Zeit auf.

Die Rennstrecken sind leider, wie auch bei vielen vorangegangenen Rennspielen, leblos gestaltet. Die Zuschauermassen stumpf und langweilig, die Umgebung nur mit den nötigsten Farbvariationen ohne viele Details, nicht einmal in der nahen Streckenumgebung und in der Boxengasse ändert sich das. Hier fehlt es eindeutig an Feintuning.

Die bis zu 16 Fahrzeuge, die sich bei offline Rennen auf der Strecke befinden, werden wiederum klar und ohne Patzer dargestellt. Während der Rennen hat man die Auswahl zwischen einer Cockpit-, Motorhauben-, Verfolger- und Stoßstangenkamera. Der HUD zeigt Geschwindigkeit, Drehzahl, Fahrhilfen und die Strecke sauber an und kann bei Bedarf auch per RB Taste deaktiviert werden. Das bringt vor allem mehr Atmosphäre in die Cockpitsicht.

Feinarbeit in den Optionen

Während wir die Details vor allem in der grafischen Leistung suchten, fiel uns noch ein etwas versteckter Menüpunkt auf: Die Fahrzeugoptionen. Es wird zwar auf einen Grafikeditor verzichtet, doch das machen die Optionen, die man am Fahrzeug selbst vornehmen kann, wieder wett. Hier kann man vom Bremsdruck bis zu den Differentialen alles super fein einstellen. Ähnlich wie bei Forza Motorsport 2 gibt es für jede Funktion einen Schiebregler und eine Beschreibung, was genau man verändern kann. Erfahrene Spieler können sich hier austoben und ihre perfekte Fahrzeugeinstellung punktgenau abspeichern.

Der über das Hauptmenü aufrufbare Trainingsmodus schreit hier gerade zu nach Test-Sessions mit den PS Boliden. Dazu gibt es noch einen Zeitmodus, indem man gegen die Bestzeiten und seinen eigenen Geist auf jeder Rennstrecke einzeln antreten kann. In den Ranglisten werden dann die Bestzeiten vermerkt und sind jederzeit einsehbar.

Die Fahrzeuge selbst steuern sich solide und sauber, hier wurde sehr gute Arbeit geleistet und das richtige Renngefühl bleibt nicht auf der Strecke. Je nach Rennserie hat man es mal mit leichten Minis oder auch mit schweren Viper zu tun. Die Fahrphysik wird in jeder Klasse gut wiedergegeben und bietet dank der Fahrhilfen auch für Totalanfänger eine super Einstiegsmöglichkeit. Nach einigen Rennen in der Königsklasse der PS-Boliden merkt man allerdings, das sich die Schweden doch nicht auf eine reine Rennsimulation eingelassen haben und das ein oder andere Pferdchen ein wenig gezähmt wurde.

Race Pro verfügt über ein Schadenssystem das fest integriert ist, besonders fein ist es allerdings nicht eingestellt. So kann man mit den Rennwagen doch eine Stufe unsanfter als bei Forza Motorsport 2 fahren, ohne Probleme zu bekommen. Ist dann doch einmal ein Teil des Wagens beschädigt, wird dies groß auf dem HUD angezeigt und ein Besuch in der Boxengasse ist angesagt. Bei der Einfahrt in die Boxengasse kann man nun zwischen verschiedenen Diensten auswählen: Tanken, Reifenwechsel, und/oder Reparatur. Richtig interessant wird es aber erst bei der Boxenausfahrt, denn wie üblich wird das Auto in der Box von einem Autopilot gesteuert und genau dieser ist, wie manch anderer KI-Gegner, schlampig programmiert. So kam es gleich beim ersten Stopp vor, dass der Wagen nach dem Reifenwechsel von der KI noch in der Box gegen die Wand gesetzt wurde. So durften wir in der nächsten Runde gleich nochmal den Reparaturvorgang über uns ergehen lassen...

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Fazit

Atari und das Entwicklerteam von SimBin haben mit Race Pro sicher keinen neuen Meilenstein unter den Rennspielen auf den Markt gebracht, doch das Spiel weiß mit seinen Eigenarten zu überzeugen. Für die doch recht lange Entwicklungszeit und die vielen Release-Verschiebungen hätten wir am Ende allerdings etwas mehr erwartet.

Lässt man Grafik, Schadenssystem und die Gegner KI außen vor, sieht man Race Pro schon in einem ganz anderen Licht und merkt, wo die Entwickler die Schwerpunkte gesetzt haben. Lizenzverliebte Raser werden hier gleich drei mal glücklich, denn es gibt endlich original Rennserien, dazu noch die Fahrzeuge der führenden Sportwagenhersteller und auch noch original Strecken.

Die verschiedenen Rennmodi und der "Hot Seat" Modus machen Spaß und zeigen, das ein Rennspiel auch mehr als nur einen Karriere und Multiplayermodus haben kann. Online kann man mit Race Pro mit bis zu 12 Spielern durchstarten und Rennen inklusive Qualifing fahren, das ist einmalig und macht mit Freunden oder auch Fremden richtig Spaß.


Bewertung

Pro

  • 12 Spieler online Rennen
  • Original Rennklassen
  • Guter Sound
  • Hot Seat Modus
  • Fahrzeugeinstellungen

Contra

  • Grafik nicht auf Topp-Niveau
  • KI Gegner teilweise zu schwach
  • Schadenssystem
  • Kein dynamisches Wettersystem

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

caliban Fr, 06.03.2009, 14:01 Uhr

hab bis jetzt nur am release tag gezockt seitdem liegts in der eck weil ich keinen bock drauf hab zu viel bugs, außerdem läufts nicht flüssig da wird ma ja irgendwann doof von.

gabs mittlerweil mal einen patch dann würde ich es vielleicht mal wieder zocken, denn das spiel hat schon spaß gemacht, war zwar nicht so wie erwarten, aber spielte sich sehr gut

flowbox Fr, 06.03.2009, 10:39 Uhr

Ja hast ja recht, habs mal anders formuliert ;)

Streichholzmann Fr, 06.03.2009, 10:36 Uhr

also ich fands ist zwar nich der versprochene überflieger... jedoch macht es spaß... mir gefällt es...

grafik zwar nich auf dem neuesten stand... auch recht sehr verbuggt
aber wer sich mit den onlinemodus beschäftigt und das game oft spielt... dem wird es schon gefallen^^

@takeoff race driver grid ist aber keine simulation ;-)

flowbox Fr, 06.03.2009, 10:32 Uhr

Ich hatte es hier, jedoch habe ich es dann beim kollegen mal angespielt.
Und dann sofort meine noch Verpackte version zurück geschickt.

Vom fahrerischen ist es ganz ordentlich, nur leider ist das drum rum nicht mehr up to date.
Kantenglättung ist so gut wie nicht vorhanden.
Der sound kahm Teilweise sehr kratzend rüber.

Das alles nimmt doch sehr den spielspass.

Für mich sind immer noch Forza 2 und Grid Race Driver die besten Autorenn Spiele, bis jetzt mal sehn was noch kommt mit NFS: Shift ;)

ps: Gestern in einer XBL party haben wir das auch disskutiert und sind zum fazit gekommen "Race Pro ist ein Mittelmässige Mario Kart Add-on fürs SNES" *ironie*