
Up and Down
Wie es sich für einen Fürsten der Finsternis - abgesehen von Ozzy Osbourne- gehört, wohnt ihr stilecht unter der Erde. Paradoxerweise wohnt ihr unter der Erde in einem Turm. Hier dürft ihr eure Schergen verwalten und von erbeutetem Gold Schmiedearbeiten oder Updates für Zauber und Schergen kaufen. Es lohnt sich also, hin und wieder in die "Wohnung" zu gehen und gesammelte Schätze zu investieren. Ihr dürft auch weniger Nützliches kaufen. Sobald ihr eine Frau an eurer Seite habt, dürft ihr mit schaurigem Equipment den Innenarchitekten zum Vorschein bringen, auf was Damen eben so stehen.
Nehmt ihr auf eurem Thron platz, so könnt ihr Bürgern der oberen Welt eine Audienz bieten, was dann zu einem neuen Auftrag führt. Grundsätzlich eine gute Lösung, um die dezenten Rollenspiel-Elemente umzusetzen, doch leider bringt dies auch ein furchtbares Speichersystem mit sich. Gespeichert wird im Auto-Save System. Dies startet sich bei seltenen wichtigen Events oder wenn ihr von Ober- in Unterwelt oder eben andersherum wechselt.
Die Tore, die dafür auf der Welt verteilt sind, sind auch Checkpoints. Diese sind wie Discount-Supermärkte, entweder sind drei Stück nebeneinander oder ihr lauft 45 Minuten, um den nächsten zu finden. Nun hat der Spieler die Wahl, hört er das Spiel auf, wenn er keine Lust mehr hat und macht am nächsten Tag die letzten 20 Minuten erneut oder quält er sich lustlos noch eine halbe Stunde bis zum nächsten Checkpoint. Ein katastrophales Save-System, wie es vor 10 Jahren modern war.
Im falschen Körper geboren
Da ihr mit eurem Stiernacken nicht durch alle Öffnungen kommt, gibt es Punkte, an denen ihr in den Körper einer Scherge übertreten könnt. Anfänglich ist dies noch witzig, da ihr so auch ein wenig schleichen könnt und die individuellen Fähigkeiten der Schergen (Nahkampf, Hinterhalt, Feuer und Heilung) so besser zur Geltung kommen. Doch auch hier kommt wieder das Problem zum Vorschein, dass ihr einfach viel zu lange Passagen so durchleben müsst.
Positiv ist jedoch, dass beim Ableben nur der Overlord den Körper der Schergen verlässt und ihr sofort weiterspielen könnt. Diese Abschnitte gehören zu den witzigsten, aber auch zu den schwierigsten. Der Schwierigkeitsgrad ist im Allgemeinen sehr unausgewogen, die einfachen Passagen sind zu einfach und die schwierigen Passagen sind zu schwer, wirklich unfair wird es jedoch trotzdem nie.
Mit allen Missionen und Sammelgegeständen bekommt ihr genug Unterhaltung für euer Geld, sollte es euch trotzdem langweilig werden, so liefert Overlord II auch einen Multiplayer Modus. In diversen Modi geht es darum, wer besser plündern kann. Leider ist es ein Multiplayer-Modus, dem man anmerkt, dass er nur da ist, weil es sich so gehört und man dadurch einige Achievements abdecken kann. Daher sind alle Modi eher bedeutungslos und es ist abzusehen, das in naher Zukunft keine Spieler über Xbox Live mehr gefunden werden.
Fazit
Auch wenn wir über viele kleine Fehler meckern, so sind es eben nur kleine Fehler und Performance ist bekanntlich nicht alles.
Über die meisten Fehler kann man hinweg sehen, nur Steuerung und Speichersystem sind wirkliche Angriffe auf den Spielspaß.
Davon bietet das Game sonst eine Menge, umgedrehte Klischees und ein Sack voller Sarkasmus machen den Spielspaß von Overlord II aus.
Die Level sind durchgehend abwechselnd, nur stellenweise zu lang. Wer auf Hack and Slay mit kleinen Rätseln steht und beim zocken auch lachen will, kann ohne Bedenken zugreifen.
Bewertung
Pro
- Stereotypen des Adventure Genres werden gut parodiert
- Eine gute Portion Sarkasmus
Contra
- Steuerung an vielen Stellen mangelhaft
- Zu wenig Speicherpunkte

3 Kommentare
lestad Fr, 10.07.2009, 07:38 Uhr
Auf jeden Fall ein tolles Spiel mit einiger Langzeitmotivation.
Durch Weiterentwicklung der Waffen, Rüstung und Zauber in der Schmiede bzw. im Turm selbst ist dies meiner Meinung nach Garantiert. Die Schergen selbst sind natürlich auch immer bestrebt die neuesten Waffen und Rüstungen aufzusammeln und sich so stärker zu machen.
Der Humor in diesem Spiel sei besonders erwähnt, es gibt unzählige komische Situationen die eingebaut wurden und zum schmunzeln anregen.
Also....Teil 2 kaufen und Spass haben....!!!
neubi Do, 09.07.2009, 23:30 Uhr
Also mir hat der 2. Teil definitiv besser gefallen.
Schon allein aus dem Grund, dass du im 2. Teil ne Karte hast;)
Auserdem ist der 2. Teil auch abwechslungsreicher. Man kann selbst in die Haut eines Schergen schlüpfen, Städte unterwerfen, Boot fahren, etc.
Ich würde zum 2. Teil raten.
Zum Reviev: Ich hätte insgesamt mehr Punkte vergeben.
Die zugegebenermaßen teilweise echt schlechte Syncro kann man verschmerzen, da sie nicht so häufig dieses Level erreicht und die der Schergen doch gut gelungen ist.
Die Grafik find ich sogar sehr schick. Man sieht nur leider nicht viel von, was an der Kameraperspektive liegt. Aber wenn man die Kamera etwas weiter hinter den nett drein blickenden Herren mit dem Helm schwenkt sieht man einiges von den schicken Landschaften:smt023
bloodhunter Do, 09.07.2009, 22:24 Uhr
Mh welcher Teil ist besser? Teil 1 oder Teil 2 ? Hab noch kein teil gezogt. Wollt mir den zweiten vielleicht zulegen. Wenn der erste besser ist leg ich mir zuerst den ersten zu.