Review zu Overlord 2

Ihr zieht hier die Fäden

Die Steuerung von Overlord II ist grundsätzlich gut gedacht, aber schlecht umgesetzt. Wie gehabt steuert ihr den dunklen Ritter -und wir reden nicht von Batman- mit dem linken Stick und schlagt mit A um euch. Der rechte Stick ist doppelt belegt, wer weiss wie, wird keine Probleme haben. Ihr rotiert die Kamera mit diesem Stick, drückt ihr ihn allerdings einmal nach vorne, so wird die Steuerung eurer Schergen aktiviert. Nun könnt ihr mit dem Stick die ganze Crew der Minions durch die Welt hetzen und somit manuell kontrollieren, wo das Chaos entflammen soll.

Das klingt gut, ist es aber nur bedingt. Wollt ihr die Kamera in der Höhe verstellen, habt ihr sofort die Kontrolle über die Schergen und werdet nach diversen Versuchen, Sicht zu halten, merken, wie euer Pulsschlag den Arm zittern lässt. Leider reden wir hier nicht von einem Einzellfall. Mit RB und Y,X,A und B könnt ihr die Schergen nach ihren Klassen auswählen. Mit der Y Taste könnt ihr dann einen Standpunkt auswählen von dem sie nicht abweichen sollen. Wollt ihr danach eine Gruppe von ihrem Standpunkt zurückholen, dann wieder die Kontrolle über alle Schergen haben und weiter ziehen, so grüßt der Puls erneut.

Die Aufteilung der Schergen funktioniert gerade in hektischen Momenten kaum und mehr als nur selten bekommt ihr nicht alle Gnome unter Kontrolle. Das gleiche Problem tritt auch beim Anvisieren von Gegnern auf. Grundsätzlich steuert sich der Overlord selber sehr geschmeidig durch die Welt, die Steuerung der Minions ist aber ein deutlicher Tiefpunkt des Games.

Die Techniken des Bösen

Die ersten Stunden des Games macht die Optik wirklich was her. Alles leuchtet und sieht nach einer fantastischen Märchenwelt aus. Besonders das Kinder-Tutorial in idyllischer Winterlandschaft ist ein Augenschmaus. Jedoch kommen Stunde um Stunde mehr Kleinigkeiten dazu, die das Vergnügen trüben. Pop-Ups sind kaum zu verzeichnen, jedoch gibt es einige Clippingfehler und wenn man durch Büsche streift, was viele Transparenzeffekte fordert, so geht die Framerate merklich in die Knie.

Kleine Schergen haben kleine Hirne, so oder anders dürfte man die nicht vorhandene Varietät der Sprüche eurer Minions begründen. Ständig hört ihr die selben Sprüche, wenn ihr unterwegs seid, das Kaiserreich zu unterjochen. Auch sonstiges Personal der Höllenarmee macht nicht durch sonderlich gute Sprachausgabe auf sich aufmerksam.

Während der ein oder andere orchestral-angehauchte Track die Stimmung gut unterstreicht, zerstört die durchweg mangelhafte deutsche Synchronisation jede Atmosphäre. Technisch gesehen haben wir es hier auf optischer Seite mit vielen Kleinigkeiten zu tun, die das Gesamtbild trüben. Akkutisch hingegen sind die positiven Aspekte in der Minderheit, so das das Game hier knapp an einem Totalausfall vorbei schrammt.