
Englisch oder gar nix
Onechanbara ist eine Action-Reihe aus Japan, die im August 2004 erstmals für die PlayStation 2 in Erscheinung trat. Onechanbara steht dabei für "eine junge schwertkämpfende Frau", die vor gut einem Jahr sogar in Japan verfilmt worden ist. Der Titel ist also für den asiatischen Markt angelegt und somit ist der Ton auch auf Japanisch, während sämtliche Texte für uns auch nur in Englisch verfügbar sind. Diese sind meistens aber auch recht dürftig und manchmal gar nicht vorhanden.
Man stelle sich zum Beispiel einmal vor, dass fast alle Achievements mit den so genannten Quests im Spiel verbunden sind. Hier müssen bestimmte Dinge jeweils in drei Stufen erreicht werden, bis ein Quest erledigt ist und ein Erfolg freigeschaltet wird. Das wirklich Dumme ist nur, dass im Spiel zu den Quests immer nur ???, also drei Fragezeichen zu sehen sind und erst, wenn man irgendwann per Zufall den ersten Level zu irgendeiner Aktion geschafft hat, taucht dort ein zumindest halbwegs inhaltvoller Hinweis auf. Wer die Quests erreichen will, muss sich daher im Internet schlau machen oder das offizielle Guide von D3Publisher herunterladen, denn das Handbuch und das Spiel selber geben absolut gar nichts her. Ein ganz schwacher Auftritt!
Da knüpft der Sound nahtlos an dieser Vorstellung an, denn das was uns an Musik und Ingame-Geräuschen geboten wird, hat die Xbox vor 5 Jahren schon besser gemacht. Es kommt überhaupt keine Atmosphäre auf. Für packendes Gemetzel wird einfach überhaupt keine Spannung, kein Horror und keine Action erzeugt. Man metzelt einfach lustlos vor sich hin.
Dress-Up & Level-Up
Die beiden Samurai-Schwestern Aya und Saki sind in verschiedenen Kapiteln zusammen verfügbar, so dass man RT die Spielfigur wechseln kann. Während der Story gesellt sich auch noch Reiko dazu, die statt mit Schwestern lieber mit Blei die Zombies zerlegt. Ab und zu gibt es auch Kapitel, die alleine zu bewältigen sind und das nicht nur zu Fuß, sondern sogar auch auf einem Motorrad, besonders viel Spaß bereitet das aber nicht. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es Punkte, um eure Charaktere aufzuleveln. Wie sich diese Punkte erspielen lassen, ist mir aber völlig unklar, denn manchmal gibt es sogar Punkte für den Charakter, der gar nicht benutzt wurde, manchmal mehr oder weniger, obwohl man den Level komplett gleich noch mal gespielt hat... nun ja. Zudem könnt ihr während der Story diverse Gegenstände einsammeln, die euch zum Beispiel für eine gewisse Zeit mehr Power bringen, euch heilen oder aus einem so genannten Rampage-Modus zurückholt, der euch blutrünstig töten lässt aber auch euch selbst zerstört.
Neben der Verbesserung eurer Charaktere könnt ihr durch das Erledigen der Aufgaben (Quests) auch Kleidungsstücke für eure Babes gewinnen. So kann man den Cowboyhut durch einen Zopf ersetzen oder aber Aya auch ein Top oder einen Rock anziehen, allerdings bezweifle ich, dass die meisten männlichen Gamer hier den Bikini durch mehr Bekleidung ersetzen wollen. Wie auch immer... die verschiedenen Outfits könnt ihr im Dress-Up Modus zusammenstellen und so auch einzelne Konfigurationen eurer drei Story-Ladies speichern und wieder verwenden.
Neben der Story für einen Spieler gibt es auch einen CoOp-Modus, wo man zu zweit Zombies jagen kann. Die Kameraführung ist allerdings schlecht, zudem können nicht alle Kapitel zu zweit bewältigt werden... eben genauso, wie man es im Singleplayer-Modus mit 1 oder 2 Charakteren erlebt. Zusätzlich zur Story gibt es noch das Free Play, wo man freigeschaltete Level noch einmal spielen kann, einen Practice- und den Survival-Modus. In letzterem geht es darum, möglichst lange gegen immer größere Horden Zombies zu bestehen. Klingt spannend, ist es aber genauso wenig wie der Rest des Spiels.
Fazit
Im Jahr 2004 feierte Onechanbara sein Debüt auf der PlayStation 2 und ich frage mich, was die Entwickler bitte in den letzten fünf Jahren gemacht haben? Es scheint, als habe man ein paar Tage investiert, um ein Uralt-Spiel auf die Xbox 360 zu portieren und hat es dann Onechanbara: Bikini Samurai Squad genannt, damit sich vielleicht über die Schlagworte Bikini und Samurai ein paar Käufer finden lassen.
Das Intro mit der sexy Kämpferin Aya kann für eine Minute begeistern, aber das für mich persönlich schlechteste Xbox 360 Spiel aller Zeiten macht das innerhalb von fünf Minuten Spielzeit wieder zunichte. Greift also bitte nur zu, wenn ihr masochistisch veranlagt seid, das Spiel für wenig Geld auf dem Wühltisch findet und ihr unbedingt ein paar Erfolge freischalten wollt. Ansonsten verbringt eure Zeit mit jedem x-beliebigem, anderen Spiel... es kann nur besser sein.
Bewertung
Pro
- Umfang für ein Mid-Budget Spiel in Ordnung
Contra
- Katastrophale Grafik mit Fehlern
- Lebloser Sound ohne Atmosphäre
- Ödes Gameplay langweilt permanent
- Irreführende Maps zum Teil ohne Zielangaben
28 Kommentare
Joshua Do, 11.02.2010, 18:16 Uhr
Hehe, je absurder desto besser, siehe Bayonetta *g. Laut lachen oder heulen muß ich immer beim Tagesschau gucken. Dann lieber Onechanbara spielen, ist auch nicht absurder. :smt003
XBU Zwobby Mi, 10.02.2010, 20:27 Uhr
Das einzig positive war doch der Wal oder Hai oder was auch immer das war, da musste ich ganz laut lachen weil ich dachte Absurder geht es nicht... dann habe ich das Spiel für immer verbannt
Joshua Mi, 03.02.2010, 17:22 Uhr
Hab mir grad das Game zum Budgetpreis bei Spielegrotte geholt und bin positiv überrascht. Als Trash- und Splatterfan bleiben keine Wünsche offen. Mit der Grafik und der widerspenstigen Kamera kann ich leben (obwohl ich auch Bayonetta spiele *g), als Trashfan hat man vielleicht nicht so hohe Ansprüche.
Es gibt massenhaft Combos zu entdecken, die Moves der Girls inmitten der Zombiehorden sind extremst cool (man muß natürlich auch das nirgends beschriebene Combosystem nutzen), als Coop mit Kumpel am Splittscreen einfach herrlich.
Schade daß von den meisten Spielfeatures wie Combosystem, Skillsystem, usw. im Handbuch nichts steht und man alles selbst rausfinden muß.
Wer sich mit dem Trasher anfreunden kann, findet auf
Onechanbara: Bikini Samurai Squad FAQ - IGN FAQs
alle Infos (auf englisch) für ein etwas in die Tiefe gehendes Gameplay, jenseits vom drögen Zombiebuttonsmashing. :smt023
XBU Zwobby Sa, 13.06.2009, 18:01 Uhr
OK war gestern also im Kino.
Spiel und Film passen gut zusammen.
Bei Trash-Filmen weiss man, das die Macher wissen das sie Trash machen. Bei diesem Film hatte ich aber das Gefühl, die Macher denken, sie haben was richtig gutes entworfen.
Trash ohne Trash-Faktor = Schlechter Film.
Schlechtes Spiel -> Schlechter Film (schlechter als das Game noch)
Dagegen wirken Boll-Filme echt gut
coolinking Fr, 12.06.2009, 06:29 Uhr
ich weiss genau was du meinst! es gibt immer wieder gewisse trash-dinger, die mich umhauen- zuletzt db evolution! :smt003