
Die geglückte Olympiaqualifikation des DEB’s oder die Beteiligung eines Deutschen am Stanley Cup Sieg, es gab in den vergangenen Monaten Vieles, dass der Sportart Eishockey einen gewissen Schub in Sachen Popularität im Fußball-Land Deutschland gegeben hat. Kann EA diesen Rückenwind für die Sportspiel Serie NHL nutzen? Hat man die Fehler der Vorsaison ausgeräumt und die solide Basis sinnvoll erweitern können?
Für Kenner von EA’s Sportserien dürfte es keine Überraschung sein, Mit NHL 17 wird der Puck nicht neu erfunden. In NHL 17 wird versucht auf Basis des Vorgängers die Serie voran zu bringen. Dabei muss man die Neuerungen in manchen Jahren mit der Lupe suchen. Hat man zwischen NHL 15 und 16 noch einen eklatanten Unterschied durch einige zurückgekehrte Features und Modi auf Anhieb erkennen können, verstecken sich die Neuerungen in NHL 17 eher im Detail.
Leite die Geschicke deines Franchises
Im Hauptmenü befindet sich kein „Be a GM“ Modus mehr. Dieser wurde nämlich im aktuellen Ableger umbenannt in den Franchise Modus. Inspiriert vom großen Vorbild EA‘s Madden Reihe steuert der Spieler nun die Geschicke des ganzen Franchises. Dies beinhaltet Entschiedungen über Stadion Ausbauten, Ticketpreise und Marketingaktionen um die Beliebtheit des Clubs zu steigern. Außerdem dürft ihr mit eurem Club auch einen Antrag auf den Umzug des Franchises in eine andere Stadt beantragen. Ihr leitet nun also nicht mehr nur die Geschicke eure Klubs in sportlicher Hinsicht, nein auch die wirtschaftlich Entwicklung liegt nun in eurem Verantwortungsbereich. Das sorgte – zumindest bei uns – für ein ganz anderes Gefühl der Verbundenheit mit dem eigenen Team. Klar spielerisch ändert sich hierdurch nicht so viel, aber NHL 17 macht durch diese Neuerung einen weiteren Schritt hin zum integrierten Eishockey Manager.
Langsam blättert der Lack
Womit wir auch gleich eine gute Überleitung zum nächsten Thema gefunden haben, dass uns bei NHL 17 aufgefallen ist. So hatten wir schon vor einem Jahr vorsichtig angemerkt, dass in Sachen Technik langsam auch ein leichtes Facelifting nötig werden könnte. Genau in diesem Punkt tritt NHL 17 weitestgehend auf der Stelle. Die Animationen sind zwar immer noch gut, doch haben nur die Torhüter eine merkliche Auffrischung hinter sich. Ebenso Luft nach oben ist bei der Inszenierung der Spieler. So sind selbst Weltstars nicht immer an ihrem modellierten Gesicht zu erkennen. Es mangelt mittlerweile jedoch nicht nur an den optischen Details, die gesamte Inszenierung wirkt häufig etwas schwachbrüstig. Dies fällt insbesondere beim World Cup of Hockey Modus auf. Die Inszenierung in NHL 17 wirkt eher wie der Deutschland Cup und nicht wie dieses pompöse, von der NHL inszenierte Großevent, welches derzeit in Kanada stattfindet. Auch die statischen Einspieler vor den Matches wurden nicht nur schon 100derte Male gesehen, sie wirken auch nicht mehr zeitgemäß. Ebenso wie die Kommentare während des Spielgeschehens. Nach 2-3 Spielen habt ihr sie schon wieder fast alle gehört und sie plätschern nur noch als generischer Dauerschleifentext in verschiedenen Tonlagen vor sich hin. Hier kann man sicher noch einiges von z.B. der Madden Reihe lernen.
NHL 17 ist zwar noch nicht veraltet oder schlecht anzuschauen, nur langsam aber sicher sollte sich EA Kanda bewusst werden, dass in den Folgejahren wieder etwas mehr Manpower in die Technik des Spiels gesteckt werden sollte.
Im Kern findet man auch in NHL 17 eine gut bis sehr gute Eishockey-Simulation. Es fühlt sich zwar etwas langsamer an als der Vorgänger, das wiederum erhöht die Möglichkeiten für gezieltes Kombinationsspiel im Angriffsdrittel. Das mag nicht jedermanns Geschmack treffen uns hat diese Änderung recht gut gefallen. Auch die neuen Torraumduelle mit denen kräftige Verteidiger, wendige Stürmer mit legalen Mitteln aus dem Spiel nehmen können, fügen sich gut in das Spielgeschehen ein. Leider wird das Gesamtbild auch dieses Jahr etwas von der schwankenden K.I. gestört. Insbesondere bei den Torhütern resultiert so etwas in ärgerlichen Gegentreffern. So ließ im Hockey Ultimate Team Modus unser Kari Lethonen mit einer Gesamtstärke von 86 tatsächlich – mehrfach in engen Partien – einen Schuss aus spitzestem Winkel bei freier Sicht auf die Torwartdecke durch. Ebenso spielen die K.I. Kollegen im „Be A Pro“ Modus teils haarsträubende Fehlpässe. Alles in allem macht die K.I. jedoch einen guten Job und vermittelt so ein spaßiges glaubwürdiges Singleplayer-Erlebnis. Auch der Einstieg ist in diesem Jahr noch einmal etwas leichter geworden durch die Addition „Halb-Profi“ Schwierigkeitsgrades. In Kombination mit dem weiter verbesserten optischen Feedback während des Spiels und in den Drittelpausen, werden neue Spieler nicht im Regen stehen gelassen.
Fazit
NHL 17 ist, wie auch der Vorgänger, eine gute Eishockey-Simulation. Insbesondere die gefühlten Verbesserungen im Ablauf der Online Matches haben es mir angetan. Auch die Erweiterungen im „Be a GM“ bzw. Franchise Modus gefallen mir gut, auch wenn es sich eigentlich nur um eine schnöde, zusätzliche Verwaltungsebene handelt. Rechtfertigen diese minimalen Verbesserungen und Ergänzungen einen erneuten Kauf?
Hierbei tue ich mich schwer. Sicher der Sportfan wird auch bei NHL 17 wieder zugreifen. Wer NHL nur gelegentlich spielt, der kann auch getrost auf NHL 18 warten, denn so groß ist der Sprung von NHL 16 auf NHL 17 nicht.
Bewertung
Pro
- gutes Spielgefühl
- gute optische Unterstützung für Einsteiger
- gute K.I. ...
- sinnvoller Ausbau des Franchise Modus
- Draft Modus für den leichteren Einstieg in HUT
Contra
- wenig Neuerungen
- unübersichtliche Menüführung
- ... mit Aussetzern

1 Kommentar
XBU H3tf1eld Fr, 23.09.2016, 15:19 Uhr
Ich habe es mir fast gedacht. Naja umso besser für meinen Geldbeutel, dann warte ich noch :smt003