
Technik von einem anderen Stern?
Monster Vs. Aliens ist eine Filmumsetzung - durch und durch. Daher verwundert es nicht, dass das Spiel sowohl technisch wie auch im Bezug auf Gameplay nicht unbedingt neue Wege aufwirft oder gar den Videospieleolymp erobern möchte bzw. wird.
Die Grafik ist genretypisch, aber durch aus Bodenständig und setzt sich aus gerenderten Videosequenzen, die kleine Storyabschnitte erzählen, und der Spielgrafik, die in der gleichen Qualität dargestellt wird, zusammen. Dabei versucht man, möglichst nah an den Look der Films zu gelangen. Zumindest die Hauptcharaktere sind recht gut getroffen, auch die Levels sind ansehnlich designt. Echte Abwechslung kommt jedoch irgendwie nicht auf, da die Menge an unterschiedlichen Objekten eher als gering einzustufen ist und auch das Leveldesign sehr linear verläuft.
Dies spiegelt sich leider auch im weiteren Verlauf des Gameplay ab, denn bereits nach wenigen Leveln mit den unterschiedlichen Fähigkeiten der Monster folgt keine Abwechslung mehr. Es läuft letztendlich immer auf Ausweich-Skatezenarien, Laufe von A nach B und zerstöre dabei Kisten hinaus. Es gibt auch kleine Rätseleinlagen, die mit B.O.B., der sich sowohl an Wänden wie auch an Decken fortbewegen kann, gelöst werden müssen. Auf Dauer für die recht lange Spielzeit von ca. 7-10 Stunden einfach doch zu wenig Abwechslung.
Auch der Schwierigkeitsgrad bietet hier keinerlei Hilfe, denn die Computer KI stammt aus den 90ern und auch die Gesamtschwierigkeit mit all den Rätseln richtet sich doch eher an sehr junges Publikum. Aus meiner Sicht ist es jedoch problematisch, da das Spiel von der USK eine Freigabe ab 12 Jahren erhalten hat. Das passt nicht zum Spielkonzept, dass man locker in der Kategorie unter 12 Jahren ansiedeln könnte.
Fans des Films dürften jedoch dennoch ihren Spass haben. Insbesondere wenn sie die Ähnlichkeiten zum Film sehen und an Schauplätzen wie den Strassen von San Francisco oder dem gigantischen Raumschiff von Gallaxhar den Aliens Paroli bieten. Im Gegenzug dürfte jedoch genau diesen Spielern der sehr langweilige und monotone Soundtrack auffallen, der den Spieler über die vielen Stunden begleitet. Hier hätte man sich erheblich mehr Mühe geben können.
CoOp mal anders - aber deswegen besser?
Gerade von Spielen, die die ganze Familie ansprechen können bzw. sollen, erwartet man natürlich besonderes Augenmerk, das die Entwickler einem Mehrspielermodus entgegengebracht haben. Aber anscheinend scheint diese Annahme in völlig konträrem Verhältnis zu einer Lizenzversoftung zu stehen, denn wie bereits bei Kung Fu Panda existiert zwar ein Mehrspieler bzw. CoOp-Modus, aber wirklich nutzbar oder gar Spaß bringend ist dieser nicht.
Der zweite Spieler übernimmt nicht, wie man evtl. vermuten mag, einen weiteren Hauptcharakter, sondern kann nur die Primärwaffe - wie im Falle von B.O.B den Schleimspucker - steuern bzw. aktivieren. Schade, denn gerade hier kann der besondere Reiz an Familienspielen liegen. Einfach, abwechslungsreich und für jeden mit Spaß verbunden. Hier legt weiterhin die LEGO-Serie die Latte für alle anderen Spiele unerreichbar hoch.
Fazit
Monster Vs. Aliens ist kein schlechtes Spiel, kann jedoch auch nicht aus der mittlerweile großen Masse an weiteren Filmumsetzungen herausstechen. Den Filmfan erwarten ein paar Stunden einfach und übersichtlich witzige Unterhaltung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Als echtes Familienhighlight kann Monster Vs. Aliens leider auch nicht herhalten, dafür wurde der CoOp Mouds zu sehr vernachlässigt und ist nicht durchdacht genug.
Sicherlich werden wir Monster Vs. Aliens spätestens zum Weihnachtsgeschäft als kostenlose Dreingabe im Bundle mit einer Xbox 360 wiedersehen. Dafür ist es zwar eigentlich zu schade, aber als Vollpreistitel, dem man besonders in technischer Hinsicht seine Multiplattform ansieht, jedoch auch zu teuer.
Daher wird sich Monster Vs. Aliens wohl nur eine kleine Nische erarbeiten können, jedoch sollte man als Käufer die USK-Freigabe im Auge haben. Kids ab 12 Jahren werden sich eher mit einem übersichtlichen Lächeln für solch ein Geschenk bedanken.
Bewertung
Pro
- Grundsätzlich unterschiedliches Gameplay pro Charakter
- Jede Menge Freischaltbarer Extras
- Langer Einzelspieler
Contra
- Langweilige Soundkulisse
- Gameplay bietet zu wenig Abwechslung
- Langweiliger Multiplayer
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