Review zu Metro Exodus

Die abwechselnden Landschaftsteile sind eher von Vorteil für das Spiel. Auf der anderen Seite kann Artjom leider immer noch nicht schwimmen. Er kann zwar mitten im Fluss in Wasser platschen, findet dann auf magische Weise wieder ans Ufer zurück, aber von dem Punkt an, auf die andere Seite zu schwimmen, ist nicht drin. Seltsam.

Somit wird das Überqueren des Flusses eher zur Qual. Entweder man findet ein Bötchen, mit dem man wiederum unglaublich langsam durch die Gegend schippert oder man muss einfach mal um den Fluss herum latschen. Klar, es gibt auch Stellen, an denen man per Zipline auf die andere Seite kommt, aber die muss man erst mal finden. Das stört den Spielfluss und ist nicht nötig. Liebe Entwickler: Lasst den Kerl doch wenigstens schwimmen lernen.

Die offenen Abschnitte sind allerdings nicht riesig und lassen sich weder im Detail noch in der Designqualität mit den großen Jungs wie Far Cry oder Red Dead Redemption vergleichen.

Schade ist ebenfalls, dass man nicht, auch wenn man schon weniger Kugeln als Survival-Aspekt integriert hat, ebenfalls sowas wie Hunger und Durst sowie die Jagd nach Nahrung als Teil des Spiels gebaut hat. Somit hätte man die kleineren Areale spannender gestalten können.

Spannende Story

Die Story ist unterhaltsam und wurde an die Bücher von Dmitri Gluchowski angelehnt. Auch im dritten Teil bleibt es um die Geschichte von Artjom und seinen Gefährten spannend. Was gibt es außerhalb von Moskau? Speziell außerhalb der Metro? Diese Fragen und weitere werden innerhalb der Kampagne geklärt und man erfährt wiederum mehr über die einzelnen Figuren, wie beispielsweise über den Militärsvater von Anna. Was sind seine Beweggründe, um Dinge vor ihr und vor den anderen zu verschweigen? Welche Motiviation steckt dahinter? Die Suche nach der Antwort auf die Fragen beschäftigt einen auf motivierende Weise über die Kampagne hinweg.

Hakende Technik

Die Entwickler von 4A Games haben zweifelsohne den schönsten Shooter der Metro-Reihe auf den Markt gebracht, müssen allerdings noch viel lernen, um sich mit aktuellen Genre-Größen zu messen. Da wären zum einen die massiven Ladezeiten. Auf der Xbox One X hat das Laden eines Spielstandes trotz extern angebundener schneller SSD-Platte sage und schreibe drei Minuten gebraucht. Das ist für diese recht übersichtliche Welt einfach ein Witz. Leider einer zu Ungunsten des Spielers.

Darüber hinaus hat der Titel ebenfalls Stabilitätsprobleme. Im Test schmierte das Spiel rund einmal pro Stunde richtig derbe ab. Der Bildschirm fror ein und alles hing. Die einzige Option war, das Spiel komplett abzuschießen und den ganzen Titel erneut zu laden. Was bei der langen Ladezeit wirklich eine Zumutung ist.

Die KI der Gegner ist leider auch eher eine KD. Künstliche Dummheit. Ich habe einmal zwei Screenshots angehangen. Auf dem ersten befinde ich mich unterhalb der Gegner und beschieße sie. Anstatt zumindest mal in meine Richtung zu schießen, wird die Wand bzw. das Dach beschossen. Erkennbar an der roten Laserlinie des Gegners. Vielleicht wollte er auch einfach umdekorieren?

Nicht selten, stand ich direkt neben der Wache (siehe Screenshot unterhalb dieser Zeilen) und sie feuerte fleißig völlig in die andere Richtung. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen brüllte der Mann auch noch "er ist da unten". Nein, ich stehe neben dir! Ich konnte sogar auf die Wache schießen und er blieb weiterhin felsenfest davon überzeugt, dass ich unten sein müsste. Wenn nur nicht dieses lästige Zwicken von Gewehrkugeln in der Seite wäre...

Dann gibt es auch noch immer wieder unschöne Clippingfehler, wo Gegner einfach mal in der Wand oder im Boden hängen bleiben. Das ist nicht nur unschön, sondern sorgt ebenfalls teilweise dafür, dass man sie noch nicht mal looten kann.