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Für Profis und Laien

Für erfahrene Shooter-Spieler stellt Medal of Honor auf keinem Schwierigkeitsgrad ein Problem dar. Die Speicherpunkte sind absolut fair gesetzt und unendlich spawnende Gegner gibt es zu keinem Zeitpunkt. Für Einsteiger oder unerfahrene Spieler gibt es neben dem schweren Schwierigkeitsgrad auch noch zwei weitere Stufen, die ausgeglichen gestaltet sind. Allgemein steuert sich Medal of Honor wie jeder andere Shooter und es gibt keine Probleme mit speziellen Befehlen. Egal ob Quad-Fahren oder ein Angriffsziel für die Luftunterstützung markieren, alles geht locker von der Hand. Das Handling der Waffen ist optimal umgesetzt und auch die Auswahl ist breit genug. Von der Schallgedämpften Pistole über Maschinenpistolen bis hin zum M60 und der Minigun im Helikopter ist alles dabei, was Krach und Spaß macht. Munitionsmangel gibt es nur chronisch in den Köpfen der KI-Kameraden, auch wenn sie sagen, es gibt keine Munition mehr, sind sie immer noch da und geben auf Knopfdruck ein paar Magazine ab. Geschickt;)

Was sagt die Zeit?

Die Story nimmt gut 6 Stunden in Anspruch und danach gibt es nicht mehr all zu viele Möglichkeiten, um im Singleplayer seine Zeit zu vertreiben. Der Tier-1 Modus bietet noch die Möglichkeit, spezielle Missionen aus der Kampagne noch einmal auf Zeit und ohne Speicherpunkt zu spielen. Für jede Mission haben die Entwickler eine bestimmte Zeit festgelegt, in welcher man durch dass Level kommen muss. Angehalten wird die Stoppuhr mit gezielten Kopftreffern oder bestimmten Kombos. Das geht leider nur alleine und nicht im online oder Splitscreen Koop.

Hier auch gleich der Hinweis für alle Cut/Uncut-Fans. Die deutsche Version von Medal of Honor ist grafisch gekürzt. Die USK Version zeigt keine Körperteile, die abgetrennt werden, sie hat keinen Ragdoll-Effekt und auch die Kopftreffer wurden ein wenig um ihr wirkliches Ausmaß gebracht.

Mehrspieler-Spaß

Auf interessant gestalteten Karten der DICE Entwickler können sich im Mehrspieler, nach der Eingabe des Online-Pass-Codes, bis zu 24 Spieler bekriegen. DICE hat bei der Entwicklung nicht viel vergessen und so gibt es alle bekannten Spielmodi von Team-Death-Match bis hin zu Herrschaft und einem Bombenleger-Modus. Die Karten sind abwechslungsreich und bieten viel Platz für allerlei Spieltypen.

Gekämpft wird wie immer in verschiedenen Klassen, drei gibt es zur Auswahl: Scharfschütze, Spec-Ops und Sturmsoldaten. Ein ausgereiftes Rangsystem sorgt für den nötigen Spielfortschritt, der neue Waffen und Aufsätze freischaltet. Der größte Unterschied ist wohl der etwas gewöhnungsbedürftige Mix des Spieltempos. Es geht deutlich langsamer zu als in Modern Warfare 2, aber trotzdem ist alles nicht so weitläufig wie in Bad Company 2. Praktisch ein richtiges Mittelding, welches mit einer soliden Engine viel Spaß macht, sich aber aufgrund fehlender Innovationen nicht lange halten wird.

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Fazit

Schlussendlich lässt sich eines sicher sagen: Die eindeutige Kampfansage in Richtung Call of Duty war nicht die richtige Methode, Medal of Honor ins Gefecht zu setzen. Die Querverweise sind so unumgänglich und fallen leider meistens negativ auf. Medal of Honor setzt geschichtlich an einer echten Operation an und bringt viel Patriotismus ohne eine richtige Geschichte mit sich. Sicherlich, hat man sich da alle Wege offen gelassen, um auch den Nachfolger gut anschließen zu können, aber mehr Hintergründe, mehr AHA Momente und eine bessere Darstellung des Settings wären nötig gewesen, um komplett überzeugen zu können.

Die tolle Grafik in den Weitsichten, über Afghanistans Berge und Details der Umgebung sorgt für ein gutes Feeling und lässt sich durchaus sehen. Clippingfehler, schwache Texturen und Slowdowns gehören auch zum Spiel, überwiegen aber nicht und sind vertretbar. Der Sound ist im wahrsten Sinne des Wortes bombastisch und zeigt weder in den Effekten noch in der musikalischen Unterlegung Schwächen.

Die an sich Abwechslungsreichen Missionen sind sehr Scriptgeprägt, machen aber Spaß und sind für Shooter-Fans, abgesehen von der dümmlichen KI, ein netter Zeitvertreib.

Der Multiplayer ist DICE typisch und beinhaltet alles, was ein aktueller Shooter haben muss. Ranglisten, Rangsystem, verschiedene Klassen und abwechslungsreiche Karten. Das Spieltempo ist im Gegensatz zu Modern Warfare 2 etwas langsamer und die Karten sind größer. Trotzdem geht es schneller und spezifischer zu als in Bad Company 2. Schade, dass die Beteiligung hier schon bald sehr schwach werden wird. Für ein langhaltiges Spielerlebnis bietet Medal of Honor zu wenig, was begeistert und neu ist.


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiches Setting
  • Neues Spieltempo im Multiplayer
  • Tolle Aussicht & Atmosphäre
  • Klasse Sound

Contra

  • Dumme KI
  • Keine WOW Momente
  • Wenig neue Ideen
  • Kein Splitscreen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

18 Kommentare

XBU Dirty Do, 14.04.2011, 09:46 Uhr

Habe nun mal den SP von MoH angefangen. Selten habe ich einen solch emotions- und leblosen Singleplayer gespielt. Langeweile pur...alles schon gefühlte 50x gespielt. Viele, viele technische Grafikfehler, die den letzten Rest Spielspaß vernichten. Story passt auf nen Mini Post-it Zettel.

Einzig der Sound ist wirklich gut, aber der Rest ist in meinen Augen weit unter Durchschnitt. Ohne den Multiplayer mit zu bewerten, kommt das Game bei mir nicht über einen 60-70er Bereich hinaus.

Ajkster Do, 21.10.2010, 11:30 Uhr

Ich glaube ich bin so mit der einzige, der den MP ganz gut findet. Am ehesten würde ich den mit CoD4 vergleichen als es noch nicht so viele Perks und Killstreaks gab. Mir gefällt das ganz gut, das alle Beteiligten chancengleich sind und alles etwas abgespeckt ist. Das es keine Killcam gibt finde ich z.B. super, so passt man umso mehr auf und denkt eher nach bevor man losrennt, da man ansonsten mausetot ist. Hat bei vielen anfangs sicher für viel Frustration gesorgt.

Beim Balancing der Waffen kann ich mich bisher auch nicht beschweren. Aber innovativ ist es nicht, da kann ich nur zustimmen. Hatte ich zumindest aber auch nicht erwartet. Da liegt meine Hoffnung nach wie vor auf Brink, das aber erst nächstes Jahr erscheint.

Das einzige Positive das ich bisher zum SP sagen kann ist, dass ich mir das Schlittern in die Deckung auch beim MP gewünscht hätte. Die Story ist meines Erachtens nach nur eine weitere Kriegsgeschichte, die die Welt nicht braucht, aber ok so ist das bei Militärshootern halt leider.

dayX Mi, 20.10.2010, 18:46 Uhr

Die Singleplayer-Kampagne ist wirklich nicht schlecht, hat mir durchaus Spaß gemacht. Allerdings war ich auch auf schwer nach 5 Stunden durch, was definitiv viel zu wenig ist. Der Schwierigkeitsgrad ist dank der grottenschlechten KI zu niedrig ausgefallen. Und zum Multiplayer ist denke ich schon alles gesagt worden. Für mich die Enttäuschung des Jahres.

MarcelB04 Mi, 20.10.2010, 16:59 Uhr

Habe jetzt seit heute Medal Of Honor, habe mir von dem Spiel viel erwartet. Für mich persöhnlich ist am meisten der MP eine Enttäuschung, wenn man sieht was in COD Black Ops alles für Modis kommen ist der Medal Of Honor Multiplayer schon etwas eintönig und schnell langweilig. Die Kampagne gefällt mir persöhnlich bisher sehr gut, nur anscheinend ist sie lächerlich kurz.

Insgesamt gesehen scheint MoH ein gutes Spiel zu sein, aber lange keine 70€ die ich ausgegeben habe wert :(

Gruß Marcel

XBU Power Hansen Mi, 20.10.2010, 16:44 Uhr

Erayzor2k7 schrieb:
Das war auch eher auf den Schlusstext bezogen... Von wegen was einen "Warrior" ausmacht etc, etc..."Mit Verantwortung und Patriotismus den Feind bekämpfen" und sowas.....

Das hab ich wohl überlesen, sorry! Aber was erwartet man von einem Spiel in dem Szenario aus Amerika auch sonst? Da hab ich schon weitaus schlimmeres gesehen/gehört. Nehmen wir mal CoD5 als Beispiel.

Erayzor2k7 schrieb:

Also ich finde den Tod eines Elitesoldaten genauso schlimm wie der eines Rifleman im XYZ Platoon.

Na klar macht das für dich und mich und allgemein keinen Unterschied und für die Jungs wahrscheinlich auch nicht, aber das die untereinander einen besonderen Zusammenhalt entwickeln, sollte einem schon klar sein wenn man mal überlegt was die so den lieben langen Tag machen. Ich glaube das war es auch, was uns das Spiel irgendwie vermitteln sollte. Wie bereits gesagt, entweder man versteht das oder eben nicht und wenn man nicht selbst dabei gewesen ist, wird man wohl eher zu den letzteren gehören.

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