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Fünf Jahre sind seit dem letzten Teil der Mass Effect Trilogie vergangen. Nach dem umstrittenen Ende des dritten Teils gab es ein Feedback der Community, die sich demnach mehrheitlich für ein Prequel entschieden hat. Das war die Geburtsstunde von Mass Effect Andromeda. Wir haben uns für euch in die ferne Galaxie begeben und testen, was der neue Titel taugt.

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter

Naja gut, ganz soweit vielleicht dann doch nicht, aber mit Mass Effect Andromeda wird ein komplett neues Kapitel aufgeschlagen. Der vorige Held Sheppard und seine Crew haben ausgedient, wenngleich es für Fans immer wieder Referenzen dazu gibt. Zeitlich wird Mass Effect Andromeda zwischen dem zweiten und dritten Teil angesiedelt. Zu diesem Zeitpunkt wird eine große Initiative gestartet, um eine neue Galaxie zu erkunden. Hierzu werden auch sogenannte Archen mit vielen Kolonisten ausgestattet, die neue Welten besiedeln sollen. Dauer der Reise: 600 Jahre. Klar, dabei kann natürlich so einiges schief gehen.

Goldene Herausforderungen

Den neuen Kolonisten werden goldene Welten versprochen. Fantastische blaue Planeten und spannende Zukunftsaussichten. Doch nach 600 Jahren geht so einiges schief und anstatt diese tollen Planeten vorzufinden, sind diese größtenteils unbesiedelbar. Klar, dass da viel Unmut bei der Bevölkerung entsteht und so gibt es im Nexus eine Revolte. Kurz danach trifft unsere Arche ein.

So liegt die Aufgabe des Spielers bzw. des Pathfinders, darin, neue Planeten zu finden und besiedelbar zu machen. Doch damit ist es noch nicht genug. Auch politische Beziehungen wollen erst einmal gepflegt werden, denn ohne geht es nicht. Natürlich ist es damit nicht getan, denn es kommt noch die feindliche Rasse der "Kett" dazu, die alles unternehmen, um den Kolonisten das Leben schwer zu machen. Warum, wieso, weshalb, das sind die Fragen, dessen Antworten man als Pathfinder finden muss. Dabei kommen auch nicht selten die Waffen zum Sprechen.

Erst schießen, dann Fragen

Im Zweifel werden die Waffen gezückt und die Feinde schnell dem Erdboden gleichgemacht. Man wählt zunächst ein Loadout aus. Damit ist die Bewaffnung und die Teamzusammenstellung gemeint. Analog zu den vorigen Teilen, bestimmt man vorher aus seinem Team zwei Party-Mitglieder, die einen auf der Mission oder bei der Erkundung des Planeten begleiten. Wie für BioWare-Spiele typisch, führen diese sehr angeregte und häufig auch sehr amüsante Unterhaltungen. Unser Tipp: Unbedingt Peebee mit Drack zusammen in eine Party stecken.

Die Teammitglieder schnacken nicht nur eine ganze Menge, sondern sie verfügen auch über sehr unterschiedliche Fähigkeiten. Eine Asari (Peebee) hat mächtige biotische Fähigkeiten, mit denen sie ganze Gegner durch die Luft schleudern oder auch halten kann. Ein anderes Mitglied wie bspw. Drack kann Explosivgeschosse abfeuern, die sich damit hübsch brutal kombinieren lassen.

Wichtiger Unterschied zu den vorigen Teilen: Man kann die Teammitglieder leider nicht mehr einzeln steuern. Vorher konnte man eine biotische Fähigkeit mit einer technischen kombinieren und somit gezielt eine Explosion auslösen. Das geht nun nicht mehr oder genauer gesagt, nur noch zufällig. Dieses Manko nervt vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden. Aber immerhin lassen sich die Charaktere einzeln leveln und man kann deren Fähigkeiten weiterhin beeinflussen. Somit lassen sich immerhin sinnvolle Zusammenstellungen kreieren.

Ryder, unser Hauptcharakter, verfügt dafür aber diesmal über maximale Flexibilität. Man kann anhand verschiedener Profile wählen, ob man nun einen Scharfschützen,einen Kampf-Biotiker, einen Nahkämpfer oder eine Kombination aus allem werden will. Alles hat dann Vor- aber Nachteile. Es gilt gut abzuwägen, wie man sich skillt. Keine Sorge, man kann jederzeit einen Reset der Fähigkeiten vollziehen. Munteres Ausprobieren wird hier gefördert.

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Fazit

BioWare hat mal wieder ein massiv umfangreiches Spielerlebnis entwickelt, das es schafft, über etliche Stunden hinweg zu faszinieren. Wer sich die Zeit nimmt und sich wirklich auf das Spiel einlässt, wird auf vielfältige Weise belohnt. Die einzigartige dynamische Entwicklung der Teammitglieder, die riesigen Explorationsmöglichkeiten und die packenden Kämpfe, bieten mit einer interessanten Hintergrundgeschichte ein sehr solides Rollenspiel.

Die Unkenrufe aus dem Internet bzgl. der Animationen sind zwar teilweise berechtigt, aber die technischen Mängel schaffen es noch lange nicht, ein sonst herausragendes Spiel unspielbar zu machen. Zudem gibt es Aussicht auf Besserung von BioWare, diese Aussicht auf Korrektur fließt allerdings nicht in die Wertung mit ein.

Leute, die überaus kritisch sind und technische Mängel nicht verzeihen können, sollten also besser (noch) die Finger davon lassen. Ebenso Spieler, die mal eben kurz etwas durchzocken wollen. Dieses Spiel geht weit über die 60 Spielstunden hinaus und man kann in einem(!) Durchgang locker 100 Stunden verbringen.

Wer aber Bock auf ein packendes Rollenspiel mit vielfältigen Charakteren sowie Beziehungen hat und Spaß am Erkunden findet, sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Alle anderen spielen besser einmal Probe.


Bewertung

Pro

  • Spannende Charaktere
  • Umfangreiche Entscheidungsmöglichkeiten
  • Nicht-Lineares Rollenspiel
  • Tolles Crafting-System
  • Massive Explorationsmöglichkeiten
  • Spannende Kämpfe
  • Etliche Sidequests
  • Cooles Explorationsfahrzeug

Contra

  • Animationen sind teilweise buggy
  • Hin und wieder kurze Freezes beim Spielen
  • Multiplayer-Session schmiert immer wieder ab
  • Teammitglieder lassen sich nicht mehr steuern

Grafik 6 von 10
6/10
Musik / Sound 8 von 10
8/10
Story / Setting 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

5 Kommentare

K3M0H So, 02.04.2017, 14:46 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Achja, das ist ja wie immer, oder? Wir versuchen ja als Redaktion so objektiv wie möglich zu sein. Fans von einer Spielserie sind meist sehr kritisch. Da wird jedes kleine Dinge auseinander genommen. Da wird sich stundenlang aufgeregt und nachher haben sie dann mit dem "scheiß" Spiel trotzdem über 100 Spielstunden verbracht :D Ist ja bei Battlefield, Call of Duty usw. nicht anders :D

klar weiß aber nicht so recht.... ohne Shepard ^^!

TerrorDrohne So, 02.04.2017, 13:16 Uhr

Ich finde das spiel einfach großartig klar ist nicht jedes spiel perfekt und hat seine macken trotzdem ist es ein gelungenes spiel auf das ich sehr sehr lange gewartet habe man darf nicht mit riesiger erwartung ran gehen sonder sich auf das spiel nach und nach einlassen

XBU Philippe So, 02.04.2017, 11:57 Uhr

Achja, das ist ja wie immer, oder? Wir versuchen ja als Redaktion so objektiv wie möglich zu sein. Fans von einer Spielserie sind meist sehr kritisch. Da wird jedes kleine Dinge auseinander genommen. Da wird sich stundenlang aufgeregt und nachher haben sie dann mit dem "scheiß" Spiel trotzdem über 100 Spielstunden verbracht :D Ist ja bei Battlefield, Call of Duty usw. nicht anders :D

K3M0H So, 02.04.2017, 09:57 Uhr

8??

Also manche Fans die ich kenne , geben dem Spiel keine 4 Punkte ! Also irgendwie läuft da doch was falsch oder :D ?

XBU Philippe Fr, 31.03.2017, 14:54 Uhr

Habe es ja jetzt auch ein wenig angespielt und es ist in der Tat sehr gut. Allerdings habe ich ein ähnliches Problem wie bei Witcher oder teilweise sogar GTA: Es überfordert mich einfach :D Ein Menü mit hundert Möglichkeiten, Craften, Reisen, Beziehungen, tausenden Zwischensequenzen.... Das ist super, aber mich erschlägt das anfangs immer so. Finde, man müsste da langsamer rangeführt werden. Bei J-RPGs klappt das ja in der Regel auch ganz gut. :D Vielleicht bin ich schlussendlich auch einfach nicht gemacht für so Spiele.

Enttäuscht war ich allerdings von den Animationen, bzw. dem allgemeinen grafischen Eindruck der Charaktere. Finde die sehen nicht aus wie Next-Gen. Wenn ich mich da an L.A. Noire erinnere...