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Was war das noch gleich? Ach Rollenspiel.

Wie auch der erste Teil präsentiert sich Ultimate Alliance 2 als Action-RPG. Schnell wird jedoch klar, der RPG Teil rückt stark in den Hintergrund. Hauptsächlich handelt es sich um ein Hack and Slay Game. Eure Charaktere erhalten zwar Erfahrungen und lassen ihre Moves verbessern (um die RPG Elemente ganz zu ignorieren, lässt sich dies auf Auto stellen), jedoch ist dies wirklich sehr nebensächlich. Die Wesenszüge der Charaktere werden auch zu wenig beleuchtet oder geformt, um von einem RPG zu reden.

Ihr führt zwischendurch Gespräche mit anderen Helden oder Gegnern. Hier habt ihr 3 Antwortmöglichkeiten, deren Reihenfolge immer aggressiv, diplomatisch und defensiv sind. Je nachdem was ihr wählt, bekommt ihr Items, die Fähigkeiten boosten. Drei dieser Items könnt ihr gleichzeitig anlegen, um eure Figuren zu verstärken, aber auch dies ist kein Muss, um durch das Game zu kommen.

Die Gespräche sind wie gewohnt leider komplett auf englisch, dafür aber inhaltlich sehr witzig bis bissig und haben oft Anspielungen, die Comic-Fans erfreuen werden. Qualitativ lassen die Gespräche zwischen den Figuren leider doch zu wünschen übrig, was die grandiose Story etwas ausbremst.

Harter Typ, softe Stimme
 
Was ist denn da bei der Synchro passiert?. Die meisten Sprecher sind einfach absolute Fehlbesetzungen. Wolverine klingt nach wie vor gut, das ist aber nicht schwer. Wenn ich am Vorabend bis 3 in der Kneipe saß, synchronisiere ich Wolverine auch perfekt. Die andern Figuren wirken teilweise aber eher lächerlich. In Teil 1 war z.B. die witzige Art von Spidey noch OK, aber hier wirkt er durch die hohe Stimme und deren Sprüche etwas dümmlich.

Auch die Ingame Kommentare sind nervig geworden. Thor z.B. ist ein Gott, ein mächtiger Typ sollte man meinen. Ich erwarte Hall und Bass bei so einer Person, aber er klingt eher wie der nette Kerl von der Fleischtheke im Supermarkt. Der Soundtrack hingegen ist wunderbar gelungen. Orchestrale, dramatische Klänge wie in einer Hollywood-Adaption bereiten euch auf kommende Gegner oder Story-Wendungen vor.

Grafisch hat sich zum ersten Teil einiges getan. Der Stil ist eher düster realistisch als bunt comicorientiert. Die Hintergründe sind abwechslungsreicher, schwanken aber noch stärker zwischen Gut und Böse. So sind die dunklen Straßen von Doomstadt nett anzuschauen, guckt ihr in späteren Leveln von den Hochhäusern einer Metropole, seht ihr nicht ein Auto oder Menschen auf den Straßen. Die Explosionen und Effekte, gerade bei den Fusion-Moves, sehen spitze aus und bilden damit auch die Speerspitze der Präsentation von Ultimate Alliance 2. Grafisch handelt es sich immer noch nicht um die Bundesliga, aber neue Details an Figuren und ein überarbeitetet Stil verhindern es, abzusteigen.

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Fazit

Wer Comics und Videospiele zu seinen Hobbies zählt, wird an diesem Titel nicht vorbeikommen. Eine der besten Marvel-Geschichten auf der 360 umgesetzt tröstet über eine eher schwache Präsentation, gerade im Bereich Sound, hinweg. Das Gameplay mag zwar monoton sein, trotzdem macht es aber besonders mit Freunden wirklich Laune.

Die Moves und gerade die neuen Fusion-Angriffe wurden perfekt auf die Fähigkeiten der Comic-Figuren abgestimmt. Durch die fehlenden deutschen Texte verliert die Story für einige Gamer leider etwas an Biss.

Auch die RPG Elemente gehen verloren, trotz allem ist Marvel Ultimate Alliance für alle Hack and Slay und/oder Comic-Liebhaber einen Blick wert.


Bewertung

Pro

  • Fusion Moves sind sinvolle Erweiterungen
  • Civil War Story wunderbar eingefangen

Contra

  • Synchronisation furchtbar
  • Keine deutschen Texte

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

XBU Böhser Onkel Mo, 05.10.2009, 10:21 Uhr

Ich fand den ersten Teil schon ganz spassig und werde mir den Nachfolger sicher auch noch zulegen.