
Ich bin ein Spieler, der bei Actiontiteln grundsätzlich den Schwierigkeitsgrad ,,Normal" nimmt, da ich eine Herausforderung brauche und ein Spiel nicht in einem Rutsch durchspielen will. Bei Lost Planet: Extreme Condition fällt mir das Durchspielen in einem Rutsch auf ,,Normal" auch wirklich schwer. Teilweise ist das Spiel schon, gerade für Anfänger, schwer und manchmal sogar frustrierend geraten. Ich habe es selten geschafft, einen Endgegner beim ersten Anlauf zu besiegen und ganz ehrlich habe ich es meist nicht einmal mit weniger als 6 Versuchen geschafft. Nicht die KI macht das Spiel so schwer, viel mehr sind es in den Missionen die unglaublichen Anzahlen an Gegner und Mechs, die sich teilweise auf den Spieler stürzen, gepaart mit dem Zeitdruck, die einem das Leben schwer machen. Bei Endgegnern ist es häufig richtig ärgerlich, diese beherrschen meistens ein Attacke oder zwei, welche den Spieler für eine (zu lange) Zeit erstarren oder umfallen lassen. Häufig ist es so, dass sobald man wieder aufsteht, gleich erneut eine solche Attacke kommt, solche Momente hab ich als extrem frustrierend empfunden und brachten mich tatsächlich dazu, Lost Planet erst am nächsten Tag erneut zu versuchen.
Zu dem Erstarren kommt noch ein Feature, welches sowohl positiv, als auch negativ ist. Die wunderschönen Explosionen hinterlassen immer dicken, schwarzen Rauch. Jedoch ist dieser immer so dicht, dass es nicht möglich ist hindurch zu sehen. Auf der einen Seite ist dies sehr realistisch und stimmungsvoll, aber auf der anderen Seite, sind es meist so viele Explosionen hintereinander, dass es genau wie beim Erstarren in dem Maße einfach nur frustriert. Toll in den knackigen Schwierigkeitsgrad integriert, sind die Erfolge. Bei Lost Planet geht es nicht darum 30 Gegner mit nur einem Magazin zu erledigen um seinen Gamerscore zu erhöhen. Es sind schon ernsthafte Aufgaben. Schon in einer der ersten Missionen gibt es einen riesigen Wurm, bei dem offensichtlich Flucht die beste Option ist. Wählt ihr jedoch als Alternative den Kampf und gewinnt, so habt ihr einen der gut gesetzten Erfolge freigeschaltet.
Wie ein Film aber nicht so flüssig
Wer Capcom kennt, dürfte kaum überrascht sein, wie schön die Atmosphäre in Lost Planet ist. Die Rendersequenzen spiegeln eine schöne Story über die Zukunft der Menschen, Verrat und eine große Verschwörung wieder. In den Sequenzen fällt auf, dass die Synchronsprecher sehr gut sind. Jedoch sind die Sprecher nur auf Englisch aber wer sich an, in der Vergangenheit oft verhunzte deutsche Synchronisationen erinnert, sollte mit Untertiteln völlig zufrieden sein. In den Missionen sind Schneesturm Geräusche, Explosionen und atmosphärische Musikstücke an der Tagesordnung. Ein Soundtrack der völlig in Ordnung ist, Spaß in Dolby Sorround macht, aber gleichzeitig auch kein Überflieger ist. Einzig in den Menüs, z.B. der Xbox Live Lobby stört der Soundtrack auf Dauer schon stark.
Wie schon erwähnt, gibt es an der optischen Präsentation nicht viel zu bemängeln, es sieht einfach schick aus, das kann man nicht anders sagen, aber zu meckern gibt es trotzdem was. Auf 4:3 TV Geräten kommt es wie auch schon bei einem anderen Titel aus dem Hause Capcom zu Schwierigkeiten die Texte der Radioübertragungen zu lesen, außerdem sind mir hin und wieder Clippingfehler bei den Schatten der Figuren aufgefallen. Ganz selten gab es sogar bei viel Action Slowdowns, was eigentlich nicht sein muss auf einer Xbox 360.
Die Steuerung lässt uns auch schnell in das cineastische Erlebnis versinken, denn sie ist schlichtweg simpel. Einzig störend fand ich, dass Hechtsprünge mit einem Druck auf den linken Stick plus Richtungsangabe und Sprungtaste getätigt werden, das hätte man auch einfacher lösen können.
Fazit
Lost Planet ist ein zweischneidiges Schwert. Es erfindet im Prinzip nichts neu, macht dafür aber alles Alte richtig. Trotz alt bekanntem wirkt das Gameplay frisch und die Grafik ist auf Next-Gen Niveau. Die Story ist gut, die Action kommt nicht zu kurz, wahrscheinlich die Hauptkaufgründe für einen Actiontitel wie Lost Planet: Extreme Condition.
Kleine Mängel wie Fruststellen und leichte Darstellungsmankos lassen sich nicht abstreiten, aber bleiben immer deutlich im Hintergrund. Das tolle an Lost Planet ist, dass der Titel sowohl im Singleplayer, als auch im Mutliplayer eine gute Figur macht.
Mit 16 Spielern auf der Karte um die Punkte und Mechs zu kämpfen, ist aber der größte Spaß an diesem Game. Capcom hat einen Actiontitel der alten Schule im neuen Gewand gebracht, der eine gute Figur im Singleplayer, aber eine noch bessere im Mutliplayer macht.
XBoxUser Special Award für einen toll balancierten Multiplayer!
Bewertung


18 Kommentare
SonnyBlackX1 Do, 29.03.2007, 23:08 Uhr
Ich find schon das es sich lohnt,ich habs jetzt auch durch und probiers mal auf schwer,das wird bestimmt sau krank:smt003
Also die Lust am spielen verliert man nicht so schnell,find ich,der online modus rockt ja so ziemlich alles weg,der ist capcom gut gelungen,wenn sie die bugs und das laggen wegmachen..(ist bei mir jedenfalls so^^)
greetz.:smt002
Gh0sty 911 Do, 22.03.2007, 16:55 Uhr
Ich nicht, denn ich habs ja schon! :smt039
Sir steve05 Do, 22.03.2007, 12:54 Uhr
ich auch !:smt003
pavcc Do, 22.03.2007, 09:27 Uhr
ich schon ;)
Gott Do, 22.03.2007, 09:25 Uhr
Na, ich find das Spiel halt mittlerweile eigentlich nur langweilig. Ist in so ziemlich jeder Mission das gleiche ohne große Highlights. Die Bosse sind in meinen Augen teilweise total planlos von der Stärke her platziert. Der letzte Boss in Mission 11 ist nahezu Kinderkacke und die eine Riesenwesepe in (ich glaube) Mission 4 oder 5 fand ich jetzt schon ziemlich übel.
Das Spiel an sich ist in meinen Augen extrem langweilig. Die Geschichte ist halt so programmiert, dass egal was man macht die Zwischensequenzen komplett starr vorgegeben sind. Ich hatte da mal was ganz extremes (leider hab ich mir jetzt net gemerkt, welche Mission das war und was es genau war):
Da hat der Dialog überhaupt nicht zum Bossfight gepasst, weil ich da, muss ich zugeben, scheisseschlecht war und dann im Dialog wurde ich da nahezu als Gott verehrt.
Also nochmal kaufen würd ich mir das Spiel mit sicherheit nicht.