Review zu Left 4 Dead 2

Größer, breiter, schneller...

Viele der Kritikpunkte aus dem Vorgänger wurden im zweiten Teil konsequent ausgemerzt. So gibt es nun endlich eine größere Waffenauswahl. Neben den bereits bekannten Waffen und einigen neuen Artverwandten Modellen bietet der zweite Teil nun auch Nahkampfwaffen, die die bisherige Pistole ersetzen. So habt ihr nun die Chance, euch mit Axt, Bratpfanne, Kettensäge, Katana Schwert oder Cricketschläger intensiv mit dem Zombiegetier auseinander zu setzen. Dabei müssen diese natürlich nah genug ran, was für erheblich mehr Dynamik sorgt, denn wer auf Nummer sicher gehen will und lieber ein Pistole für Nah- und den Fernkampf nutzt, der muss nun mitzählen, denn im Gegensatz zum ersten Teil ist die Pistolenmunition nicht mehr endlos.

Quasi als kleines Trostpflaster für die geschnittene Version bekommen Deutsche Spieler "nahezu" exklusiv weitere Waffen spendiert, bei denen es sich um die beliebtesten Waffen aus dem Spiel Counter Strike handelt. Dazu jedoch im späteren Abschnitt mehr.

Ebenso erweitert wurde das Arsenal an Items, denn neben Schmerzmittel und Medikit haben  nun einen Defibrilator sowie eine Adrenalinspritze ihren Einzug ins Inventory genommen. Während letztere kurzzeitig für erheblich bessere Reflexe und einen unglaublichen Speed sorgt, dient der Defibrilator dazu verstorbene Mitspieler wiederzubeleben. Dieser nimmt dabei jedoch den Slot des Medikits ein - also entweder einer für alle oder alle für (k)einen...Teamplay!

Mit neuen Waffen gaben sich die Entwickler jedoch nicht zufrieden und spendierten dem zweiten Teil auch neue Super-Infizierte. Neben den bereits bekannten gesellen sich nun drei neue Akteure dem Feindeslager hinzu und sorgen für reichlich Kopfzerbrechen, denn die alte Taktik, langsam vorwärts und den Arsch immer schön an der Wand entlang, kann man im zweiten Teil schnell vergessen. Für neue Action und reichlich Bewegungsdrang sorgen Spitter, Charger und Jockey.

Der Spitter, verteilt großflächig mit seinem Mundorgan eine ätzende Säure und zwingt so eine in die Ecke verzogene Gruppe aus selbiger heraus. Der Charger kommt meist aus dem Dunkeln und stürmt ähnlich einem Tank auf die Gruppe hinzu und schleudert dann alle greifbaren Opfer umher, um dann mit Ihnen bis in weitere Hindernisse zu wie Autos oder Wände zu stürmen. Der Jockey ist ein ganz fieser Typus, denn er springt einem auf die Schulter und reitet den Protagonisten dabei förmlich über längere Distanzen mitten hinein in Gruppen von Zombies und ist daher selten allein anzutreffen.

Neues muss her!

Auch an mehr Abwechslung haben die Entwickler gedacht und integrierten den neuen Spielmodus REALISM, der neben einem hohen Schwierigkeitsgrad auch keinerlei Hints auf Items auch keine farbliche Umrandungen für die Kameraden und somit erschwerte Ortbarkeit selbiger bietet. Ohne intensives Teamplay, Absprache und dem Zusammenbleiben auf nahezu einem Fleck dürfte hier niemand zum Erfolg kommen.

Als kleines Schmankerl für Vielspieler fügten die Entwickler im Gameplay einige neue herausfordernde Momente ein, denn nun heißt es nicht nur Hilfe herbeizurufen und gegen die Horde zu bestehen und dabei die Zeit abzusitzen. Der zweite Teil fordert nun in verschiedenen Abschnitten im Rahmen dieser Horden, die zu bewältigen sind, auch Gegenstände von A nach B zu transportieren oder an einem entfernten Standort den soeben ausgelösten Alarm wieder zu deaktivieren.

Ebenfalls neu und für Vielspieler interessant sind einzelne Abschnitte, die vom KI-Director, der wie bereits im ersten Teil die Anzahl und Intensität der Zombies zufällig steuert und der Spieleranzahl angepasst werden, nun auch einzelne Levelabschnitte zufällig generiert. Da heißt es jedes Mal aufs neue nach dem richtigen Weg suchen.