
Es gibt Spiele, die tragen Namen, welche sich kaum ein Mensch merken kann, daher werden diese Spiele dann einfach kurzerhand in Fankreisen umbenannt. Gleiches gilt für Reckoning, welches in Wahrheit den Namen Kingdoms of Amalur: Reckoning trägt und nicht nur mit langem Spieletitel, sondern auch mit langer Spielzeit und prominenten Namen punkten möchte. Wie ihr in unserem Test erfahren werdet, reichen große Namen alleine nicht immer aus.
Langatmige Story
Gleich zu Beginn des Spieles werdet ihr mehr oder weniger in die Geschichte geworfen. Es ist nicht ganz einfach zu verstehen, was der Sinn ist und wer ihr eigentlich seid. Es kämpfen unbekannte Ritter auf einem Schlachtfeld gegeneinander und wie es in einem klassischen Zweikampf so ist, zieht einer der zwei Kämpfer den kürzeren. Es stellt sich heraus, dass ihr diese Person seid und kurzer Hand von einem Gnom aus dem Reich der Toten zurück in die Oberwelt geholt werdet.
So richtig viel Licht kann der Gnom nicht ins Dunkle bringen. Scheinbar gibt es eine Menge Unruhe im Reich und besonders unter den Gnomen droht der Friede zu zerbrechen. Zu allem Überfluss gibt es eine neue Sekte, die -wen wundert's- nicht geringeres im Geiste hat, als alles und jeden zu unterjochen. Irgendwie scheint ihr also der Mann für den Job zu sein, sonst hätte man euch wohl weiter das Gras von unten anschauen lassen.
Problem der Story ist, dass mehr als die Hälfte des Spieles kaum Fortschritt in der Geschichte gemacht wird, was dauerhaft das Gefühl erzeugt, hier ist alles nebensächlich und ganz nebenbei dadurch ein Motivationskiller aller erster Klasse. Dies wundert besonders, da man dauerhaft den Namen Ken Rolston schrie, welcher schon bei TES III und IV mit für die Story verantwortlich war. Man sollte meinen, von solch einem Mann komme mehr.
Etwas getragen wird das Spiel dann aber doch von den Nebenquests, diese bewegen sich gut und gerne im dreistelligen Bereich und nehmen Stellenweise mehrere Stunden Spielzeit ein. Hier sind die kleinen Storys stellenweise besser als der eigentliche Plot.
Ein Action orientiertes RPG
Im Vorfeld wurde Kingdoms of Amalur als Hybrid aus God of War und Oblivion angekündigt, was so falsch am Ende auch nicht ist, jedoch nicht unbedingt was die Qualität angeht.
Das Gameplay ist sehr actionorientiert, was durch die gute flüssige Steuerung getragen wird. Ihr spielt aus der Third Person Sicht und habt jeweils für Primär- und Sekundärwaffe sowie für Magie und Tränke einen Button, was gut ist, da ihr so nicht für irgendwelche Aktionen ins Inventar müsst. Es geht darum, die Gegner mit Combos schnell zu erlegen. Es gibt nicht viele Kombos, aber es macht dennoch Spaß, Nahkampf. Fernkampf und Magie zu kombinieren. Es gibt hierbei verschiedene Arten zu spielen: Ihr könnt euch auf Fernkämpfe konzentrieren, schleichen und Instant-Kills vollführen oder ihr mischt einfach alles, was dem Action-Gameplay gut tut, aber irgendwie einen gewissen RPG-Reiz vermissen lässt.
Ihr wählt zu Beginn des Spiels eine von vier Rassen, die alle für verschiedene Fähigkeiten stehen, und einen Segen, um bestimmte Attribute zu verstärken. Am Ende ist es faktisch völlig egal, was für eine Wahl ihr trefft, da die anfänglichen Boni sehr gering sind und ihr bei jedem Level Up einfach bunt drauf los verteilen könnt. Daher gibt es kein richtiges Klassenbewusstsein, was den Leuten gefallen wird, welche sich auf die Action-Sequenzen fokussieren. Anderen Spielen, welche wirklich eine Rolle in einem RPG haben wollen, wird das nicht unbedingt gefallen.
Fazit
Kingdoms of Amalur: Reckoning droht in der Mittelmäßigkeit zu versinken, besonders hart trifft es den neuen Titel, da die RPG-Konkurrenz aktuell mehr als stark ist.
Jedoch findet sich hinter einer etwas flauen Präsentation ein Spiel für die Xbox 360, was gar nicht den klassischen Rollenspieler anspricht und so Raum für pure Action-Fans lässt.
Das flotte und actionreiche Gameplay macht insgesamt wirklich Laune. Wer lange genug dran bliebt, wird irgendwann sogar die nette Story begreifen.
Für alle, denen die merkwürdige Geschichte nichts gibt, sind zahlreiche andere Aktivitäten enthalten, die einem für das Geld zumindest eine ordentliche Zeit an Spielspaß bieten sollten.
Bewertung
Pro
- Sehr viel Umfang
- Flüssiges Gameplay
Contra
- Story kommt nur langsam in Fahrt
- Technisch nur Mittelmaß
- Nur englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln

9 Kommentare
K3M0H Di, 08.08.2017, 23:17 Uhr
Ja das war echt ein gutes RPG schade, dass man das nur alleine Spiele konnte. War echt gut zu spielen ^^ Hat mich gewundert das es viele Fans hatte. Viele Fable Leute haben das damals gespielt ^^
Zockerweibchen Di, 08.08.2017, 20:30 Uhr
Kingdoms of Amalur: Reckoning ist zu einem meiner Lieblings RPGs auf meiner 360 geworden ;-). Ich find die Welt wunderschön gestaltet und man hat einiges zu tun. Ich spiele das Spiel gerade nochmal. Bin beim ersten Durchgang zu schnell gewesen, habe nicht alle Nebenquests gespielt :-(. Naja, habe jetzt noch mal Lust bekommen es nochmal zu spielen und möchte es bis auf die Höchststufe schaffen und alle Quests durchzocken :-D. Da habe ich dann, jetzt erstmal wieder was zu tun, mit meinem "Almain-Krieger" namens "Beon" ;-) !!!
Nebulah Do, 23.02.2012, 14:51 Uhr
Die Synchro hebt sich deutlich ab von dahingerotzt. Und auch ist alles bis jetzt Lippensynchron. Sind einige sehr gute und bekannte Sprecher mit an Bord.
CosmoConnor Mi, 15.02.2012, 22:24 Uhr
Bewerten kannst du sie nicht das versteh ich auch! Zumal die deutsche Synchro mal wieder eher hingerotzt wurde, zumindest das was ich aus dem Wertungsvideo von 4Players kenne.
Allerdings solltest du im Test trotzdem drauf hinweisen das das Spiel komplett deutsch ist! Jemand der nur deinen Test liest und sich sonst nicht informiert wird vielleicht davon abgeschreckt das es angeblich nur deutsche Untertitel gibt!
Zum Spiel selbst, ich hab nur die Demo gespielt und finde das Kampfsystem sehr spaßig. Allerdings habe ich mir von der Story doch mehr erhofft, immerhin hat R.A. Salvatore dieses Universum erschaffen! Trotzdem werde ich es aber zocken sobald ich mit ME3 durch bin :smt003
XBU Doom Eye Mi, 15.02.2012, 19:20 Uhr
Das Game ist einfach zu öde....an sich ist es keinesfalls ein schlechtes Spiel im Gegenteil aber mir ist es zu langweilig, es bietet nur typische MMO Kost und das an jeder ecke.
Hier und da ma ein paar Mobs, da ein item hier ein item wovon 90% unbrauchbar ist, typische MMO quests, typisches MMO Klassen und Skills....alles leer, kein Leben in der Welt naja, es fühlt sich einfach wie ein komisches WoW an.....
Dafür ist das Kampfsystem sehr angenehm aber auch dort wurde (zumindest auf der Konsole) "gespart", man kann nur 4 Skills aktiv benutzen obwohl ich das drei fache in petto habe.....