Review zu James Cameron's Avatar: Das Spiel

Die Kehrseite der Medaille

Leider ist auch in James Cameron's Avatar: Das Spiel nicht alles perfekt und so müsst ihr mit dem einen oder anderen negativen Aspekt Vorlieb nehmen. Wie bereits erwähnt, ist die Steuerung zu schwammig und so ist das präzise Lenken eures Protagonisten hin und wieder eine unnötig anstrengende Prozedur, denn es kommt immer wieder vor, dass ihr zwar eigentlich einen Schritt zur Felskante wünscht, euer Held aber zwei Schritte tätigt und in die Tiefe hinab stürzt. Das Steuern eines Drachens will ausgiebig trainiert werden, wollt ihr euer lebendes Fluggerät nicht ständig vor die Wand prallen lassen. Aber wer will schon behaupten, dass das Fliegen auf einem Drachen ein Kinderspiel ist. Und mit etwas Übung lassen sich Protagonist, Fahrzeuge und Fluggeräte dennoch gut steuern. Übung macht halt den Meister.

Auch das Abarbeiten der Missionen kommt ein wenig zu einfallslos daher und hätte mit mehr Abwechslung durchaus attraktiver gestalten werden können, denn im Grunde geht es immer um das Besorgen von Gegenständen oder das Zerstören von feindlichen Einheiten, Fahrzeugen oder Gebäuden. Hier und da passt auch die Sprachausgabe nicht gänzlich zu den Geschehnissen, schreit doch hin und wieder eine Frauenstimme auf, obwohl ein männlicher Gegner unter Beschuss steht. Auch leichte Grafikfehler, wie aufploppende Grasbüschel sind nicht von der Hand zu weisen, auch wenn sie auf Grund der hochwertigen Gesamtgrafik eher kaum störend auffallen. Einige Verbündete verzichten auf Verteidigungsaktionen während sie angegriffen werden und manche Gegner bemerken euch nicht, obwohl ihr bereits direkt neben ihnen steht und zum Schlag ausholt.

Mehr oder weniger überflüssig kommt eine Art Strategie-Modus daher, der parallel zur Hauptstory gespielt werden kann und an das Brettspiel "Risiko" erinnert. Hier könnt ihr Truppen auf angrenzende Areale verschieben und je nach Kampfstärke neue Areale dazugewinnen, um von dort aus neue Eroberungen zu starten. Hier können bei Erfolg, Erfahrungspunkte und Boni freigeschaltet werden, die im weiteren Verlauf eurer Kampagne eingesetzt werden können. Diese Art Minispiel kann nicht recht überzeugen und an Stelle des staubtrockenen Strategie-Modus wäre ein Koop-Modus sicher die bessere Wahl gewesen.

Multiplayer auf Pandora

Bis zu 16 Spieler können gemeinsam über Xbox LIVE am Mehrspielermodus teilnehmen. Der Mehrspielermodus bietet euch fünf Spielmodi mit jeweils zwei Karten an, so dass ihr entweder bei Tag oder bei Nacht in die Schlacht ziehen könnt. Neben "Capture the Flag", "Team Deathmatch" und "King of the Hill" stehen noch "Capture and Hold" und "Endkampf" zur Auswahl.

Bei "Capture and Hold" müsst ihr fünf Kristalle erobern und bis zum Schluss verteidigen, um einen Punktsieg zu erringen. Beim "Endkampf" müsst ihr als Soldat drei Raketen beschützen oder aber als Na'vi die Zerstörung der Raketen bewirken. Die Karten bieten wie in der Kampagne genügend Freiräume wie alternative Wege, auch wenn das schlauchartige Design der Kampagne übernommen wurde.

Beim Mehrspieler-Test fiel auf, dass die RDA's über gewisse Vorteile verfügen, da sie im Gegensatz zu den Na'vi über verschiedene Fernwaffen verfügen können. Zudem heben sich die Einheimischen zu sehr von der Umgebung ab, wohingegen die Soldaten gut getarnt in den Kampf ziehen. Dafür könnt ihr euch als Na'vi schneller bewegen und verfügt über eine ziemlich dicke Haut, so dass ihr einige Treffer mehr wegstecken könnt, als die Eindringlinge vom Planeten Erde.