
The Sound of War
Soll ich Ihnen aber verraten, was noch viel schöner ist als die Dinge, die das Auge erfassen kann? Die Geräusche. Wenn die WAFFE neben einem inbrünstig bei jedem Schuss tönt, Fahrzeuge und Gegner um einen herumwuseln und wir uns gegenseitig die Befehle zubellen, dann ist das Musik in den Ohren eines Soldaten.
Unter uns gesagt - aber verstehen Sie das jetzt bloß nicht falsch - könnte ich auch dem gesamten Personal DES UNSC stundenlang lauschen. Mir ist als würde ich einen Film schauen, in dem sich Spartacus mit Jango Fett unterhält. Vermutlich absurd, aber doch so real. Vorbei die Zeiten, als alle so mechanisch sprachen; Willkommen im UNSC des Jahres 2558!
Ich habe mich jedenfalls bestens unterhalten gefühlt auf unserer rund neunstündigen Mission. Gut, wir hätten es auch schneller schaffen können, aber für die heldenhaften Gegner, die man uns entgegen schickte, keine schlechte Leistung. Wären noch ein paar legendäre Widersacher aufgetaucht hätten wir sicher länger gebraucht.
Ort: Kriegssimulation der UNSC Infinity
Eines Tages will ich auch mit der Elite kämpfen und für den Schutz der Menschheit arbeiten. Mein Name tut bis dahin nichts zur Sache. Und daher werde ich weiter trainieren müssen, damit ich am Ende mit Stolz auf mein Leben zurückblicken kann. Insofern kommt es mir sehr gelegen, dass ich die Wahl habe, ob ich in die wirklich großen Schlachten ziehen möchte, die wir unter dem Begriff Kriegsgebiet zusammenfassen, oder mich in kleineren, dafür intensiveren Gefechten in der Arena messen will.
In unserer Arena geht es so richtig zur Sache. Vier Mann auf jeder Seite, kein Schnickschnack, alle tragen die selben Waffen. Egal ob Team Deathmatch, SWAT oder objektbasierte Modi, hier kommt jeder auf seine Kosten. Und damit man sich mit den anderen Kadetten besser messen kann, werden Ränge verteilt, die zum Teil mit dem Können, zu Teilen aber auch mit Fleiß und Erfahrung zusammenhängen.
Einzig bei den simulierten Bereichen kommt bei mir Skepsis auf. Sind diese nicht teilweise viel zu verwinkelt und mit zu vielen Ebenen ausgestattet? Und auch die Simulation, bei der jeder nur ein Leben und verringerte Schilde hat ist fragwürdig. Es bleibt abzuwarten, wie die restliche Kadetten auf diese neue Erfahrung zugehen und ob sie sich dafür begeistern können.
Das Beste aus Halo in einem Multiplayermodus
Wenn ich eine Auszeit von den knallharten Partien der Arena benötige, stürze ich mich ins Kriegsgebiet. Hier kommt alles zusammen, für das ich so gerne dem UNSC beigetreten bin. Fahrzeuge, Schlachten mit bis zu 24 Spartans und zusätzlich werden noch die Gegner der Allianz und der Prometheaner projiziert. Hier kann man sich so richtig austoben und über verschiedene Wege ans Ziel kommen.
Entweder nehmen wir gemeinsam als Team drei Basen ein um den Weg zum gegnerischen Reaktor in dessen Heimatbasis frei zu machen. Sobald wir diesen zerstört haben, ist der Sieg unser. Wir können uns aber auch darauf beschränken besonders starke Bosse zu erlegen und den Gegner in Zaum zu halten.
Egal für welche Variante wir uns entscheiden, wir können jederzeit auf unser REQ-System zurückgreifen. Indem wir innerhalb des Matches Gegner vernichten, steigen wir im Rang auf. Dieser Rang ist Punkten gleichzusetzen, die wir in zuvor verdiente REQ-Karten investieren können. Somit lassen wir Waffen oder gar tödliche Fahrzeuge wie einen Scorpion erscheinen. Ganz verrückte Soldaten kaufen diese Pakete per Credits, wir beschränken uns aber lieber darauf die Pakete durch den Kampf zu verdienen. Und ganz ehrlich: Das geht so schnell, da haben die anderen auch nichts davon, wenn sie ihr hart verdientes Geld dafür ausgeben.
Fazit
Wenn ich stellvertretend die Stimmen der drei unterschiedlichen Spartans zusammenfassen darf, bleibt unter Strich zu sagen, dass in Halo 5: Guardians noch immer - wenn nicht sogar mehr als zuvor - Halo steckt. Die Grafik ist auch weiterhin eher bunt, der Multiplayer etwas für Verweigerer von Call of Duty und Co. und die Story mit eine der besten im Shooter-Genre.
Allerdings muss man gerade zur Story sagen, dass man sich anfangs einfach reingeworfen fühlt. Keine weitere Einleitung, einfach Tatsachen. Wer z.B. in Halo 4 nicht die Spartan Ops gespielt hat, wird sich wundern, und nur wer Bücher, Serien und Comics kennt, weiß über alle Hintergründe Bescheid.
Das ist am Ende nicht weiter tragisch, da die Geschichte an sich eigenständig funktioniert, ein wenig ärgerlich ist es aber schon. Möchte man darüber hinaus Kritik äußern, kann man an der Grafik ansetzen. Die ist alles andere als schlecht, aber man muss mit gelegentlicher Treppchenbildung oder Kantenflimmern leben.
Den Multiplayer können wir an sich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht richtig beurteilen. Die Ansätze sind gut, auch wenn einige Karten nicht meinen persönlichen Geschmack treffen. Aber dank Schritten zurück zu den Wurzeln wie den einheitlichen Startbedingungen, der leichten Trennung zwischen Casual- und Hardcore-Modi und interessanten neuen Ansätzen gefällt uns das Gesehene bisher sehr gut. Bleibt nur zu hoffen, dass die Server auch von Beginn an mitspielen!
Abschließend kann man Halo 5: Guardians allen Fans bedenkenlos empfehlen. Wer bisher mit der Serie nichts am Hut hat, sollte ebenfalls einen Blick riskieren. Steht man mit der Serie rund um den Master Chief seit jeher auf dem Kriegsfuß, wird man auch jetzt nicht zum Fan werden.
Bewertung
Pro
- Gut durchdachter Koop-Modus, bei dem sogar die Visiere der einzelnen Spartans unterschiedlich ausfallen
- Abwechslungsreiche Multiplayermodi, zudem Mix aus altem und neuem Gameplay
- Jede Menge Action auf dem Bildschirm
- Sehr gute deutsche Lokalisierung und endlich richtig gute Synchronsprecher
- Interessante Story mit Wendungen...
Contra
- ... aber großem Cliffhanger und nur mit Vorkenntnissen komplett genießbar
- Etwas dümmliche KI der Kameraden
- Vorhandene Mikrotransaktionen, die aber rein optional sind, alles im Titel kann auch erspielt werden
- Niedrigerer Schwierigkeitsgrad als in den Vorgängern

10 Kommentare
RagnaroekGER Mi, 28.10.2015, 17:32 Uhr
Allerdings, erinnert mich eher an Unreal Tournament, als an Halo. Wirklich Schade, da fand ich die Halo 4 Karten weitaus besser. :(
TheGreenChris Mi, 28.10.2015, 14:59 Uhr
Auch wenn meine K/D noch unter aller Sau ist, hatte auch ich gestern mächtig Spass mit dem MP (Danke dafür auch nochmal an Daniel, Stefan und Thorben).
Muss allerdings auch sagen, das ich Stefans Meinung unterstütze, die Mapauswahl ist noch nicht so der Bringer. für Anfänger ist es echt schwer sich auf den ähnlich anmutenden Dingern zurechtzufinden. Außerdem dürfte die Auswahl etwas größer sein. Kam mir in den 3 Std. gestern vor als wenn es nur 4 Maps gab ... das geht besser.
XBU MrHyde Mi, 28.10.2015, 11:12 Uhr
Gestern die ersten Multiplayer-Runden gespielt und macht durchaus Laune.
Optisch ist das im MP allerdings nicht so den Bringer für mich persönlich, die Level sehen auch oft so lieblos aus... als sei man da mit dem Design vor einigen Jahren stehen gelieben. Da fällt es mir auch noch schwer, mich zu orientieren, weil innerhalb einer Map irgendwie alle Ecken gleich aussehen :-#
XBU Isildor Di, 27.10.2015, 16:15 Uhr
Da kann ich Dir nur zustimmen! Mir war Locke schon von Anfang unsympathisch und nach der Story hat sich mein erster Eindruck nur noch verstärkt. Eine Charakter ohne Herz und Emotionen. Schade eigentlich :(
XBU Razor Di, 27.10.2015, 16:09 Uhr
Habe mir diverse Videos und Berichte zu dem Spiel durchgelesen. Irgendwie komme ich dieses Jahr nicht in Schwung mit Halo. Und mit Spartan Locke auch nicht. Das ist so ein Typischer "Sir, ich werde die Mission ausführen, Sir" Typ. Kein Individualist.