
Mit Guilty Gear 2: Overture bringt Entwickler Arc System Works die altbekannte Spielereihe mit neuem Konzept auf die Xbox 360. Ob sich die Ideen der Entwickler mit den Wünschen der Spieler vertragen und ein interessantes Spiel ergeben, verraten wir euch in unserem Test.
Happy Birthday
Guilty Gear 2: Overture ist nicht nur das erste Next-Gen Spiel der Reihe, sondern auch die Geburtstags-Ausgabe der Guilty Gear Reihe. Vor 10 Jahren erschien der erste 2D Beat 'em Up Titel von Arc System Works auf der Play Station. Von dort an machte sich die Anime überzogene Spieleserie mit dem Heavy Metal Soundtrack einen guten Namen und viele Fans. Vor 5 Jahren kam der letzte Ableger und so hatten die Entwickler auch reichlich Zeit für die High End Version von Guilty Gear.
Hardcore Fan?
Wie schon erwähnt ist Guilty Gear 2: Overture der erste 3Dimensionale Titel der Guilty Gear Reihe und der Wechsel von 2D auf 3D ist nicht die einzige Veränderung, die tief einschlägt. Ich versuche die Geschichte ein wenig zu erklären, denn wer nicht jeden der vorangegangenen Titel verinnerlicht hat, wird große Probleme bekommen, die Entwicklungen in der Story nachzuvollziehen können. So starten wir ca. 5 Jahre nach dem ersten Guilty Gear Spiel und unser Haupt-Protagonist Sol Badguy reist mit seinem ersten Anhänger Sin in der Welt herum. Während wir mit Sol und Sin die ersten Tutorials erledigen, kommt der König des Landes Illyuria, Ky Kiske, ins Spiel.
Er vermerkt mehrere bedrohliche Wandlungen in seinem Alltag, zum einen verschwinden die in der Vergangenheit gesammelten ,,Gears" auf mysteriöse Weiße und zum anderen wird sein Land von einer Invasion von Baby-Puppen angegriffen. Nein es sind nicht wirklich Baby-Puppen, aber mir fällt einfach keine andere Beschreibung für die *einer Gehirnwäsche unterzogenen auf wackelnden Beinen stehenden Puppen* ein....
Nun merkt Ky Kiske jedenfalls sehr schnell, das er mit seinen königlichen Truppen absolut keine Chance hat, gegen die fremde Macht anzukommen und so entsendet er seine Boten die IHN suchen sollen. Mit IHN meint Ky natürlich unseren Helden Sol Badguy und so kommen wir in das Spielgeschehen. Nun begleitet uns nach den ersten Tutorials, welche uns die neuen mit Taktik versehenen Kampftechniken nahe bringen, neben Sin noch die mysteriöse Person Izuna. Sie kommt aus der anderen Dimension, dem Backyard und führt uns weiter durch die Story mit hilfreichen Tipps und Tricks.
Mit Taktik ins Button Mashing
Guilty Gear 2: Overture versucht zum ersten Mal gleich mehrere Genres zu mischen. Welche das genau sind, ist gar nicht so leicht zu erfahren, denn nichts scheint komplett umgesetzt zu sein. Der Mix aus Echtzeit-Strategie, Beat em Up und einem Tick Adventure sieht zuerst interessant aus, aber die knapp 20 Missionen zeigen wenig Abwechslung. So müssen wir unseren Master-Ghost vor den gegnerischen Einheiten schützen und gleichzeitig mit unseren Einheiten die gegnerischen Ghost-Türme angreifen und übernehmen. So erhalten wir mehr und mehr Magie und können uns mehr Einheiten mit speziellen Kräften verschaffen.
Meistens dreht sich dieses Spielprinzip vom Angreifen aber gleichzeitigem Verteidigen auf langen Passagen wie Brücken oder anderen engen Wegen mit ein paar Anime typischen Hintergründen. Zur Abwechslung geht es dann auch mal darum eine bestimme Gegnertruppe aufzuhalten oder bestimmte Tore zu vernichten, aber mehr wird auch nicht geboten. Gestört wird das Ganze etwas durch die KI Mitstreiter, die trotz recht klarer Anweisungen nicht immer das Geplante erledigen und nicht ganz so schlau agieren, wie man es sich wünscht.
So ist es einfach das immer und immer wiederkehrende Drücken von A, B, Y und X, um die speziellen Moves auszuführen. Wirkliche Kombos müssen es nicht einmal sein, um die unterbelichteten Gegner auszuschalten reichen schon die einzelnen Schläge. Nichts desto trotz gibt es genügend zum Teil schon bekannte Kombos und Taktiken, mit denen jeder Fan von Guilty Gear seinen Spaß haben wird. Hat man einmal vergessen, wie eine bestimme Kombination geht, kann man dies immer noch im Menü nachschauen. Dort gibt es auch weitere große Verzeichnisse mit Tipps und anderen Beschreibungen. Das ist ziemlich praktisch, wenn man sich dafür interessiert, wirklich nötig ist´s aber auch nicht.
Neben der oben beschriebenen Storyline gibt es noch 3 weitere Modi in Guilty Gear 2: Overture. Den Schaukampf-Modus in dem bis zu 2 Spieler gegeneinander antreten können. Das typische Training, in dem ihr eure Kampfkünste trainieren könnt. Sowie die freien Missionen, hier könnt ihr die einzelnen Missionen noch einmal spielen. Das rundet die Story noch ein wenig ab und man kann so auch einfach mit einem Freund ein paar Kämpfe erledigen. Im Schaukampf hat man die Wahl zwischen dem Spielmodus mit dem Erobern von gegnerischen Ghost-Türmen oder dem normalen Punktespiel indem die meisten Treffer gewinnen.
Fazit
Guilty Gear 2: Overture bringt auf jeden Fall frischen Wind ins Genre mit vielen neuen Ideen, die aber leider alle nicht so recht umgesetzt sind. Die Einbindung der Taktik Elemente ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und macht die langweilig gestaltete und schwer zu verstehende Story nicht interessanter.
Zum größten Teil geht es wieder nur um das typische Button Mashing und das macht Guilty Gear 2 zwar nicht schlecht, aber auch keineswegs besser als die Konkurrenz und so gibt es nur sehr wenige Punkte, die Guilty Gear 2: Overture kann und die Konkurrenz nicht.
Grafisch bewegen wir uns auch auf unterem bis mittleren Niveau und der eigentlich gute Soundtrack wird durch die nervigen Kommentare in den Kämpfen zerstört.
Bewertung
Pro
- Story und Charaktere werden übernommen und teilweise fortgesetzt
- 3D Fortsetzung der Guilty Gear Reihe
Contra
- Neues Gameplay kann nicht überzeugen
- Grafik nur Mittelmaß
- Schwacher Sound
1 Kommentar
Mila Rage So, 01.11.2009, 21:42 Uhr
Schade das die Entwickler von 2D zu 3D Übergegangen sind , ich fand das Game auf der PS2 einfach nur Hammer ! Nur bezweifele ich das es sich mit dem Xbox Pad gut spielen lässt ?!
Irgendwie sieht das Game aus wie ein Verunglücktes Dynasty Warriors !