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Wir links, ihr rechts

Wie gerade schon erwähnt, ist die Spielwelt von Gears 5 weitaus komplexer und größer, als die der Vorgänger. Auch haben wir jetzt neben der Hauptstory Nebenmissionen, die vor allem einige Goodies in petto haben. Da es keine typische Schnellreise im Spiel gibt, kommt eine weitere Neuerung hinzu. Der sogenannte Skiff Bug. Eine Art Schneemobil mit Segel, welches uns zügiger von A nach B bringt. Zwar ist das Spiel immer noch weit von einer Open World Map entfernt, bringt aber durchaus etwas Abwechslung, wenn man keine Lust mehr auf Ballern und in Deckung gehen hat. Ansonsten spielt sich die Story wie bisher gehabt. Einige Missionen durchlaufen wir alleine, in anderen Missionen kämpfen wir uns durch Locusthorden oder trennen uns im Team und laufen in verschiedene Richtungen mit demselben Ziel. 

Nicht so zielorientiert hingegen sind einige der Bots und sogar die KI Teamkameraden. An einigen Stellen lässt sich der letzte Locust einfach nicht finden, was dafür sorgt, dass die Mission nicht abgeschlossen werden kann. Will man hingegen einfach den Kontrollpunkt neustarten, weil man aufgegeben hat, kommt es auch vermehrt vor, dass dieser gar nicht gespeichert wurde und man weit zurück geworfen wird. Das ist gleich doppelt ärgerlich, weil auch alle bisher gesammelten Gegenstände fehlen. Andere Gegenstände wiederum blinken penetrant, obwohl man diese schon längst eingesammelt hat. Einzeln kommt es auch vor, dass die KI alle Gegner erledigt und für einen selbst nichts mehr übrig bleibt.

Einige Untertitel unterscheiden sich von dem gesprochenen Wort. Besonders in den Zwischensequenzen kommt das stark hervor. Das zieht sich auch bei dem Controllerschema weiter. Wurde eine andere Tastenbelegung gewählt, in dem Fall die Alternative - zeigen die Buttons auf dem Bildschirm das Y-Symbol, gemeint war aber in dem Fall tatsächlich der X-Button. 

Auf der Flucht

Kommen wir zu dem, weswegen wir Gears 5 hauptsächlich spielen wollen: Dem Multiplayer. Was direkt positiv ins Auge fällt, sind die fehlenden, nervigen Lootboxen. Diese existieren im neusten Titel nicht. Aber ganz so ohne Microtransactions wollte The Coalition das Spiel auch nicht auf den Markt bringen. Hier haben wir die Eisen-Pakete, die in erster Linie nur kosmetischen Kram beinhalten und die XP-Booster. Beides lässt sich durch echtes Geld erwerben. Wie der Name schon verrät, machen XP-Booster genau das, was sie tun sollen: XP boosten. Je mehr Xp, desto höher das Level und desto besser die Boni, die man am Ende kassiert.

Wer darauf keine Lust hat, der spielt halt ganz normal den Versus Modus. Hier haben wir kompetitive und kooperative Spielvarianten. Neben dem typischen Team Deathmatch und Co. gibt es auch wieder den altbewährten Horde Modus. Hier gibt es einige Neuerungen. Die Charaktere haben beispielsweise alle passive Fähigkeiten und eine ultimative Fähigkeit, die bei jedem etwas anderes besonderes macht. Kait kann eine Zeit lang unsichtbar bleiben während Marcus automatisch Kopfschüsse verteilt.

Neu hinzu gekommen ist der Flucht Modus. Hier lassen wir im Locustbau eine Bombe detonieren, die die Gänge langsam mit Gift füllt. Unser Ziel ist natürlich die Flucht, die durch viele verworrene Gänge läuft und uns massenweise Locust auf den Hals jetzt. Auch hier haben die unterschiedlichen Charaktere besondere Fähigkeiten, die wir nutzen können. Außerdem gibt es für diesen Modus noch zusätzlich einen eigenen Editor, der euch eure eigenen Karten erstellen lässt, falls euch die vorgefertigten auf Dauer zu langweilig werden. Am Ende könnt ihr die Karten sogar mit der Community teilen. Diese Funktion befindet sich allerdings noch in der Beta-Phase.

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Fazit

Seit dem dritten Teil ist und bleibt die Gears Reihe für mich ein zweischneidiges Schwert. Der fünfte Teil sieht aus und spielt sich ähnlich wie die Vorgänger, was aber fehlt ist die Nostalgie, die in einem hochkommt, wenn man Marcus Fenix und Co. sieht. Das familiäre Gefühl, was in einem aufkommt, bleibt irgendwie auf der Strecke, weil im Hinterkopf klar wird, dass Gears 5 mit seinen ganzen Neuerungen einfach für eine andere Generation gemacht wurde. 

Wenn man das Sentimentale beiseite schiebt, ist der fünfte Teil trotz seiner nervigen Bugs solide und spaßig. Die Neuerungen bringen frischen Wind ins Gameplay und der Flucht Modus mit dem Karteneditor ist eine willkommene Abwechslung. Kait hat sich im Laufe der Zeit zu einer interessanten Figur entwickelt und sieht einen mit ihrer Geschichte in den Bann. Wohlwollend gestaltet sich auch die Tatsache, dass Marcus immer dabei ist und der gesamte Trupp wie gewohnt witzig, neckisch und ernst sein kann. 

Wer aktuell im Besitz des Game Passes ist, dem empfehle ich klar das Spiel zu installieren. Alle anderen sollten wenigstens einige Patches abwarten, bis sie 60 Euro aus dem Fenster werfen und dann gefrustet sind, weil die Speicherstände, beziehungsweise Kontrollpunkte an einigen Stellen noch haken. Außerdem ist die Story mit gut zehn Stunden ein Witz. Klar lebt das Spiel hauptsächlich durch den Multiplayer, in den man theoretisch unendlich viel Zeit investieren kann, trotzdem fühlt sich das Ende des Spiels vorhersehbar und abrupt an. 


Bewertung

Pro

  • Flucht Modus
  • Kaits Story
  • Skiff
  • Offenere Welt

Contra

  • Einige Bugs
  • Kein Alleinstellungsmerkmal
  • Sehr kurze Story

Umfang 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Zugänglichkeit 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

XBU Philippe Mi, 02.10.2019, 19:32 Uhr

XBU Buttercup schrieb:
Ich denke, Gears ist für uns nicht das Spiel, sondern das Gefühl, welches wir hatten, als wir uns zu 5. oder mehr vor der Konsole versammelt und einfach stundenlang das Spiel gezockt haben. Die ganze Kommunikation, der Spaß, das alles war Gears.

Ja, es war halt eines der besten Co-Op-Spiele, die man zu zweit vor der Xbox zocken konnte.

Ich finde es halt allgemein schade, dass man den Entwicklerstudios nicht mehr zutraut, als eine Fortsetzung zu programmieren. Man könnte doch sagen: Hey Gears-Entwickler, macht mal ein neues, anderes exklusives Spiel für die Xbox. Wie z.B. damit Bulletstorm. Das war halt auch Shooter, aber was anderes. War cool. :)

XBU Buttercup Mi, 02.10.2019, 19:06 Uhr

XBU ringdrossel schrieb:

Warten wir mal Paulas Test ab.

Du meinst den Test, unter den du gerade kommentiert hast? xD

Es ist schwierig. Wenn man dasselbe macht, beschweren sich alle, dass nichts Neues kommt. Wird etwas Neues eingeführt, beschweren sich alle, dass es kein Gears mehr ist.

Ich denke, Gears ist für uns nicht das Spiel, sondern das Gefühl, welches wir hatten, als wir uns zu 5. oder mehr vor der Konsole versammelt und einfach stundenlang das Spiel gezockt haben. Die ganze Kommunikation, der Spaß, das alles war Gears.

XBU ringdrossel Mi, 02.10.2019, 09:27 Uhr

Okay, wir hatten auf der Messe aber auch nur eine (recht langweilige) Map im MP gespielt. Daraus kann man echt nicht auf die Kampagne schließen. Insgesamt wird es aber ähnlich sein wie bei Halo, das man halt an der Grafikschraube dreht aber ansonsten den gleichen Titel produziert, um ja nicht die Fans zu vergraulen. Ich kann mich noch an das Geheule zu Gears Judgement erinnern, weil man dort nur minimal etwas verändert hat...
Warten wir mal Paulas Test ab.

XBU Philippe Mi, 02.10.2019, 09:04 Uhr

Hm, ich weiß nicht. Irgendwie ist es dennoch Immer das gleiche. Wir hatten es ja auf der Gamescom gespielt und ich habe seit Gears 3 eigentlich nicht mehr gespielt - und trotzdem war es das exakt gleiche Spiel. Ich finde es auch schade, dass man die Story nicht mehr pusht; ich habe z.B. nur selten Multiplayer gespielt, sondern das Game zu zweit lokal in der Co-Op-Story. Das war richtig cool. Schade dann, wenn es in Gears 5 halt noch so Bugs gibt, bzw. schlechte Programmierung der KI....