
Die Steuerung erscheint ungewöhnlich...
...zumindest auf den ersten Blick, denn einige Tasten weichen reichlich von der einschlägigen Standard-Shooter Belegung ab. Auf den zweiten Blick fällt jedoch auf, dass es sich beim Setting um eine Kopie des Battlefield Controller-Layouts handelt. Nach kurzer Umgewöhnungszeit dürfte das Setting für die meisten Spieler jedoch keine weitere Hürde mehr darstellen. Der eigentliche Reiz des First-Person-Shooter der nächsten Generation, wie ihn der Publisher selbst nennt, liegt tatsächlich in seiner Viezahl der genannten Features:
- Hochmoderne Waffensysteme der Zukunft!
- Effiziente Informationsgewinnung und -verbreitung mithilfe fortschrittlicher Aufklärungssysteme. Im Mehrspielermodus können Infos mit Teammitgliedern geteilt werden!
- Mehr als 60 Fahrzeuge und Waffen, einschließlich Dronen, Gewehrkameras und Gegenmaßnahmen!
- Spezialisierung des Charakters auf bestimmte Techniken und Waffentechniken und die Möglichkeit Fähigkeiten weiter zu entwickeln
- Der Spieler agiert als Teil einer Armee an einer gigantischen Frontlinie, an der er Missionen erfüllt, um seine Truppen vorwärts zu bringen
- Missionen lassen sich mit verschiedenen Strategien lösen
Was heisst dies jedoch in klaren Worten für den Spieler? Recht einfach erklärt, spielt sich Frontlines tatsächlich anders, als Shooter wie Call of Duty, die darauf ausgelegt wurden, den Spieler geradlinig und schlauchartig durch die Geschichte zu treiben. In Frontlines bestimmt der Spieler selbständig, in welcher Reihenfolge er, innerhalb der rund sieben Stunden andauernden Einzelspielerkampagne, die einzelnen Ziele innerhalb einer Mission erfüllt.
Zwar boten dies bereits auch andere Spiele, aber Frontlines schafft es tatsächlich, dem Spieler das Gefühl zu geben, dass die Auswahl der Ziele eine aktive Auswirkung auf das Spielgeschehen hat. Die (zwar in Standardsituationen eher schwache) KI steuert nach dem Frontverlauf, der sich durch Erfüllen der einzelnen Ziele immer wieder verändert, auch die weiteren Gegner, denn die KI unterscheidet zwischen aggressiver Verteidigung und Rückzug. In jedem Level der Kampagne ist es möglich, den Gegner durch die großzügigen Areale auszuspielen und von der Flanke aus unvorbereitet anzugreifen oder gar zu überlaufen und zu einem schnellen Rückzug zu zwingen. Wer mag, kann natürlich auch in klassischer Rambo-Manier frontal auf die Missionsziele zulaufen.
Multiplayer für die Massen...
Neben der eher kurzen Einzelspielerkampagne könnte sich Frontlines: Fuel of War zu einem wahren Mehrspieler-Kracher entpuppen. Könnte - wenn da nicht ein paar Probleme wären... Die derzeit eher nur mageren acht Karten, die zum Mehrspielermodus zur Verfügung stehen, könnte man noch schnell vernachlässigen, da sie einfach riesig sind. Kein Wunder, das Spiel ist für bis zu 32 Spieler ausgelegt.
Leider krankt der Mehrspielermodus dennoch ein wenig: Bereits zu Beginn wird der Spieler mit einer sehr hohen Zahl an unterschiedlichen Klassen und dementsprechend abgestimmter Bewaffnung alleingelassen. Heisst im Klartext: Erstmal ein paar Stunden die Maps kennen lernen und sich durch die Klassen testen. Das finden wir eher langweilig als motivierend. Hier ging Call of Duty 4 durch das sukzessive Freischalten von Waffen und Zubehör einen übersichtlicheren Weg.
Hat man sich jedoch einmal durch die Klassen und Maps hindurchgekämpft, folgt ein weiteres Problem. Leider konnte sich zum bisherigen Zeitpunkt Frontlines im Mehrspielermodus einfach noch nicht so durchsetzen. Mit dem Ergebnis, dass es recht lang dauern kann, die meist mindestens 24 Spieler für den Start des Spieles zusammen zu bekommen. Positiv ist jedoch die Möglichkeit, während des Wartens auf weitere Spieler bereits auf der Map herumzulaufen und auch den Gegner schon "töten" zu können.
Im Hauptmodus des Mehrspielerparts, der Fronten genannt wird, gilt es, verschiedene Orte zu erobern. Dies geschieht, indem man sich innerhalb eines gewissen Radius um selbigen aufhält. Jeder eroberte Punkt verschiebt entsprechend die Frontlinie der Gegner. Diese können entweder komplett von der Karte verdrängt werden oder das Spiel wird nach Punkten beendet. Aufgrund der vielen Spieler entschlossen sich die Entwickler zu einer aktiven Unterstützung von Trupp-Bildungen. So kann ein Leader Mitspieler zu seinem Trupp einladen und dann Befehle für Halten, Verteidigen und Sammeln geben. Die weitere Kommunikation via Headset wird dann ebenfalls auf den eigenen Trupp eingeschränkt. Leider kann man diese Einstellung dann selbst manuell nicht wieder ändern, ohne den Trupp zu verlassen.
Fazit
Frontlines hat absolut Potenzial und könnte durchaus die Massen für sich begeistern. Gerade der Multplayer-Part macht das Spiel interressant, denn hier haben die Entwickler aus den KAOS Studios für ständige Abwechslung und einen immer anderen Spielverlauf die besten Erbanlagen programmiert. Leider geht der Titel in der derzeit mit Top-Shootern überschwemmten Spielelandschaft unter und wird sich wohl nur schwer gegen Call of Duty 4 oder HALO 3 behaupten können. Aufgrund des Spielermangels werden alle die, die auch mal den Kopf über den Tellerrand stecken, schnell wieder zu einem der Klassenprimus-Titel greifen.
Für den reinen Einzelspieler-Modus von gerade mal sechs bis sieben Stunden dürfte sich zumindest ein Vollpreistitel eher nicht lohnen. Zumal die Anfangs gut aufgebaute Story zum Ende hin abnimmt und in einem eher fragwürdigen Finale sein Showdown sucht. Wer kann, sollte einen Blick in das fertige Produkt werfen, denn die auf dem Xbox Live Marktplatz verfügbaren Demo-Versionen entsprechen bei weitem nicht dem endgültigen Produkt - Zum Glück...
Bewertung
Pro
- Nicht geradlinig
- Knackiger Sound
- Grosse Levels
Contra
- Wenige Multiplayer Spieler
- Kurzer Einzelspielermodus

6 Kommentare
andre810_1 Fr, 28.03.2008, 10:08 Uhr
Meine Kombi:
360 Elite über HDMI an 40" LCD
Hatte auch starkes Tearing bis ich im Spiel die Bildfrequenzmaximierung deaktiviert habe. Danach hatte ich garkein Tearing mehr.
Denn mit, hätte ich Frontlines bestimmt nicht durchgespielt :smt118
TimmyT 1981 Fr, 28.03.2008, 08:35 Uhr
Also der Multiplayer hat mir mal garnicht gefallen...... :(
XBU Mastermind Mi, 12.03.2008, 14:08 Uhr
Die Diskussion hatte ich auch schonmal mit XBU Matrix2305 im Rahmen des Splinter Celle Reviews, da er auch wenig auf die Problematik eingegangen ist - ich jedoch auf meinem Equipment reichlich davon hatte.
Offenbar hängt gerade auch das Tearing mit dem genutzten Equipment zusammen. Bei den LCDs scheint es weniger aufzufallen.
Nightskull Mi, 12.03.2008, 13:45 Uhr
also ich habs auch gezockt, fands nicht schlecht, aber ich selbst bin ent sooo dere angetan davon
Keeper_2 Mi, 12.03.2008, 13:09 Uhr
Tearing fällt schon auf, bin in der 7. Mission (also fast durch) und ab und an gibts schon welches.
Ansonsten super Review dem ich nur zustimmen kann, viellecht hätte ich sogar noch 2-3 % mehr gegeben ;)