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Umfang en masse

Kommen wir zum Umfang des Spiels, denn hier trumpft Forza Motorsport 7 so richtig auf. Mit insgesamt 32 Strecken bietet das Spiel für jeden Geschmack etwas an. Kurse wie die Berner Alpen, Bathurst, Catalunya, Nürburgring Nordschleife, dem Top Gear Track und Yas Marina sind nur einige der enthaltenen Strecken. Dabei feiern auch einige Klassiker ihre Rückkehr auf die Current Gen. Mugello oder Maple Valley sind kaum wieder zu erkennen, nun da sie in hochauflösender Grafik verfügbar sind. Das Repertoire an Rennstrecken ist definitiv sehr ordentlich, auch wenn die Liste der nutzbaren Kurse Neuerungen vermissen lässt. Beim Blick auf die Konkurrenz machen historische Layouts aktueller Strecken ordentlich was her. Hier könnte Turn10 auf jeden Fall nachlegen, wobei das schon Klagen auf hohem Niveau ist.

Die Liste verfügbarer Fahrzeuge liest sich fast wie ein Buch. Bereits zu Release bietet das Spiel 667 Autos. Diese schier unendliche Anzahl an fahrbaren Untersätzen sucht im Bereich der Rennspiele und Rennsimulationen seines gleichen. Es gibt eigentlich keinen Fahrzeugwunsch, der unerfüllt bleibt. Dies ist allerdings nur bedingt dem Engagement der Entwickler zuzuschreiben, dann diese enorme Fahrzeugliste ist, so wie auch der große Streckenumfang, eher historisch gewachsen. So wurden es im Verlauf der Serie immer mehr Fahrzeuge und Strecken, die einfach beibehalten wurden. Wer von Forza Motorsport 7 begeistert und bereit ist, weitere 30€ zu investieren, wird auch in den ersten sechs Monaten nach Release, dank des Car Pass, mit weiteren 42 Autos beliefert. Den Umfang des Auto Pass hat Microsoft nämlich schon vor Release angekündigt. Es sei nun dahingestellt, ob die Fahrzeuge nicht auch direkt ins Spiel hätten implementiert werden können. Sicherlich verschafft dies dem Unternehmen noch etwas zusätzliche Einnahmen. Schluss endlich kommt Forza Motorsport 7 damit auf stolze 709 Fahrzeuge, wenn die Autos aus dem Car Pass hinzugezählt werden. Was ebenfalls für große Begeisterung bei Rennsportfans sorgen wird, ist die Tatsache dass der Stuttgarter Autobauer Porsche erstmalig seit Forza Motorsport 3 wieder standardmäßig mit an Bord ist. Mit knapp 30 Zuffenhausener Boliden wird der Spieler in Forza Motorsport 7 beglückt. Hier kann sich Microsoft selber auf die Schulter klopfen, dass sie den deutschen Sportwagenhersteller wieder ins Standardrepertoire aufgenommen haben.

Zusätzliche umfangerweiternde Features sind die Mods, Preiskisten und der Forzathon. Die Mods wurden bereits in Forza Motorsport 6 eingeführt und sind genau genommen nur Boni, die vor einem jeden Rennen aktiviert werden können. Bis zu drei Stück können auf einmal verwendet werden. Die verschiedenen Boosts, was die Mods letzten Endes sind, führen in der Regel zu einer Steigerung von Erfahrungspunkten oder Credits die nach einem Rennen als Belohnung winken. Freigeschaltet werden die Mods über die Preiskisten. Sie sind in einem separaten Menü im Austausch gegen Credits erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Seltenheitsstufen und sie bergen zum Teil auch neue Rennfahreroveralls und Autos, die mitunter sehr selten sein können. Es hat den Anschein, dass die Entwickler über die Preiskisten den Wert der Credits beziehungsweise den Umlauf etwas regulieren wollen. Da die Rennen, je nach verwendeter Mod auch ordentlich Geld einspielen, ist die ein oder andere Preiskiste sicherlich drin. Es ist aber ein Feature, welches nicht unbedingt notwendig in einem Rennspiel ist und gehört eher in die Kategorie „nice to have“.

Beim Forzathon können wir aktuell nur vermuten, in welche Richtung die Entwickler mit diesem Feature gehen wollen. Bekannt ist das Ganze aus Forza Horizon 3. Hier wird dem Spieler jedes Wochenende eine Reihe von Aufgaben gestellt, an deren Ende zum Teil tolle Belohnungen warten. Von Autos, über Credits sowie Preislose gibt es in Forza Horizon 3 verschiedene Gewinne, die nach Erledigung der Forzathon Aufgaben winken. Da Forza Motorsport 7 keine Lose enthält, werden diese vermutlich gegen Preiskisten ausgetauscht. Beim Rest können wir aktuell nur vermuten. Im Weiteren bietet Forza Motorsport 7 die gewohnten Features in Sachen Fahrzeug Abstimmung und Lackierung sowie Tuning. Einziges Manko beim Einbau von Upgrades, die Teile werden nach wie vor einzeln gekauft. Dies war in Forza Horizon 3 noch anders. Da konnte der Spieler alle Sachen in den Warenkorb legen und am Ende sehen was die geplanten Upgrades für eine Leistungssteigerung bewirken. Dadurch musste nicht alles gekauft werden, nur um zu schauen, ob es sich wirklich lohnt.

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Fazit

Fora Motorsport 7 setzt neue Maßstäbe in Sachen Grafik und Sound. Die Optik ist dermaßen gut umgesetzt, dass Zweifel aufkommen, ob das Spiel auf der Xbox One X überhaupt noch besser aussehen kann. Der Umfang des Spiels sucht bei Fahrzeugen und Strecken ebenfalls seines Gleichen.

Wenn die Forza Motorsport Spielreihe bisher als beste Rennsimulation auf der Xbox bezeichnet wurde, dann nur in Ermangelung wahrhafter Konkurrenz. Nun, da es Spiele wie Project Cars 2 gibt, die weniger Wert auf Äußerlichkeiten legen und mehr darauf bedacht sind, pure Authentizität zu vermitteln, wird eines klar: Forza Motorsport 7 ist keine Rennsimulation im eigentlichen Sinne. Es fehlt das letzte Stück an Einstellungs- und Individualisierbarkeit, um es eine Simulation nennen zu können. Forza Motorsport 7 ist ein Rennspiel mit der Absicht, eine möglichst realistische Fahrerfahrung zu vermitteln. Dabei soll dies keine Deklassierung sondern eine präzisere Einordnung des Spiels sein.

Dennoch ist Forza Motorsport einfach ein klasse Rennspiel! Fans der Spielreihe kommen um den siebten Teil nicht drum herum, das steht fest. Für den geneigten Rennspielliebhaber, der auch mal gerne das Gamepad nutzt, ist Forza Motorsport definitiv zu empfehlen. Wer allerdings auf der Suche nach der möglichst realistischsten Rennspielerfahrung ist, wird wahrscheinlich zu anderen – um nicht zu sagen echteren – Rennsimulationstiteln greifen.


Bewertung

Pro

  • Aufgefrischter Karriere Modus
  • Gigantische Fahrzeugauswahl
  • Ausgezeichnete Steuerung
  • Grafik auf Top Niveau

Contra

  • Verhältnismäßig schlechtes Schadensmodell
  • Geringere Authenizität durch wenig Einstellungs- und Individualisierungsmöglichkeiten
  • Upgrades müssen sofort bezahlt und können nicht als gesamtes Setup ausprobiert werden

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Individualisierungsmöglichkeiten 6 von 10
6/10
Steuerung (Controller) 8 von 10
8/10
Steuerung (Lenkrad) 9 von 10
9/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Authentizität 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

RagnaroekGER So, 15.10.2017, 14:24 Uhr

Besten Dank für das sehr ausführliche Review. Zum Umfang en masse sollte aber (neben Forzathon) noch erwähnt sein, dass die vier Features noch gar nicht Verfügbar sind. Von Links nach rechts gesehen fehlen:


  • Forzathon
  • Ligen
  • Auktionshaus
  • Marktplatz

Dann noch Bugs, wobei ich nicht weiß ob die allgemein sind, oder nur bei einigen Spielern:

War die Konsole im Standby hängt das Spiel. Aufnahmen liefern lediglich einen Blackscreen, wenn man sie abspielt.

Dann sinnfreie Restriktionen um den Kartenquatsch zu fördern, sprich, einige Autos gibt es nur über die "Losbude". Immernoch keine Strafen für Vollhonk-Rambos im Multiplayer. Weitere Einschränken / Vorschriften welches Auto in der Karriere genutzt werden kann, seit Forza 5 schon ätzend. Schließlich kann ich allem unter der Zwischenüberschrift "Vom Kern der Serie entfernt" leider nur zustimmen.

Es ist gar nicht schlimm, dass es kein echter Rennsimulator ist, aber man muss sich auch nicht sinnlos in Richtung Arcarde-Racer bewegen. Man will es ja schon wegen der Grafik spielen, die meiner Meinung einschließlich der Gran Turismo Demo bisher bei weitem das Beste ist, was ich bei Rennspielen gesehen habe.