Review zu Forza Motorsport 5

Qualität statt Quantität?

Seit jeher ist Forza auch immer ein Umfangsmonster gewesen. Der letzte Teil der Serie hatte sage und Schreibe 27 Strecken und über 500 Fahrzeuge an Board. Kleine Abstriche musste man als Spieler dabei in Sachen Cockpitansicht machen. So hatten viele dieser 500 Fahrzeuge nur ein Standardinterieur. Diese Qualitätsschwankungen gehören mit Forza Motorsport 5 der Vergangenheit an. Dafür müssen wir Spieler auch erhebliche Abstriche beim Umfang hinnehmen. Forza 5 hat nur noch knapp über 200 Fahrzeuge im Portfolio. Das reicht zwar allemal, um das passende Auto für jeden bereitzustellen, auch wenn Porsche erneut nicht von Beginn an dabei ist. Die Porsche Problematik liegt aber, wie wir wissen, nicht bei Turn10, sondern am Exklusivrecht von ElectronicArts.

Viel störender als die Halbierung der Fahrzeugzahl wiegt da schon die ebenfalls fast halbierte Anzahl an Strecken. So kommt Forza 5 mit 14 Strecken daher. Natürlich gibt es diese in verschiedenen Ausführungen, aber man merkt schon, dass in fast jeder Rennserie der Karriere die selben Strecken enthalten sind. Auch ein Wettersystem oder Tag- und Nachtwechsel können das nicht kaschieren, da Forza über beides nicht verfügt. Besonders schade für uns Deutsche ist, dass es weder der Nürburgring, noch der Hockenheimring in das Lineup geschafft haben. Erschwerend zu dieser mageren Streckenzahl kommt noch hinzu, dass viele der Strecken schon aus dem Vorgänger bekannt sind, auch wenn sie laut Turn10 völlig neu für Forza 5 modelliert wurde. Auf Basis von Laservermessungen versteht sich.

Dennoch stößt man sehr oft auf die selben Strecken in der Karriere, welche nun auch nicht mehr in aufeinanderfolgende Rennserien unterteilt ist. In Forza Motorsport 5 habt ihr die freie Wahl zwischen verschiedenen Rennserien, die in acht Ligen unterteilt sind. Vor jeder Rennserie gibt es ein kleines Intro-Video in dem der Top Gear Sprecher über das Zeitalter und die Fahrzeuge sinniert. Etwas störend für Leute, die nur Rennen fahren wollen, diese Videos können nicht übersprungen werden. Ansonsten bietet Forza das bekannte Portfolio an Rennveranstaltungen. Von normalen Rennen, über die X-Cross Veranstaltungen bis hin zum "Autokegeln".

Multiplayer und der Rest

Auch wieder mit an Board ist das Headtracking für Kinect. Dies fällt aber ziemlich hakelig aus. So muss man seinen Kopf, trotz hoher eingestellter Sensitivität, teilweise sehr weit neigen und Kinect ist regelmäßig der Meinung, dass der Kopf nicht mittig ist. Dadurch schaut ihr das ganze Rennen schräg aus eure Fahrzeug. Unterm Strich würden wir von diesem Feature abraten, es ist nicht mehr als ein nettes Gimmick.

Ganz im Gegensatz zum Multiplayer Modus. Hier könnt ihr wie aus den Vorgängern bekannt gegen bis zu 15 Gegner antreten und Geld verdienen. In den Test hatten wir dazu keine Probleme mit Lags oder Verbindungsabbrüchen. Alles lief wunderbar flüssig. Etwas schade fanden wir, dass der Autoclub nicht mehr mit dabei ist. Das war in der Vergangenheit immer ein nettes Feature, um seine Fahrzeuge den Freunden zu präsentieren und die Boliden der Freunde auszutesten.

Im Gegensatz zum Autoclub sind die Rivalen-Veranstaltungen noch dabei und fordern euer Können in diversen Herausforderungen.

Ein Punkt, der noch etwas störend aufgefallen ist beim Spielen: Turn10 versucht mit allen Mitteln die Ingame-Käufe zu bewerben. So blinkt nach den Rennen immer auf, dass man mit Y ja einen EP-Boost kaufen könne, um seine Fahrer Stufe schneller zu erhöhen. Sowas gehört für uns nicht in einen Premium-Vollpreis-Titel sondern in ein Free 2 Play Titel. Von sowas kann ich Turn10 in Zukunft nur abraten, zumal man ja schon im Vorfeld durch die Ingame-Käufe Thematik negativ aufgefallen ist, Stichwort Lotus für 70EUR.