Review zu Forza Horizon 3: Hot Wheels

Haltet euch fest, denn es wird rasant. Seit dem 09. Mai gibt es die Hot Wheels Erweiterung für Forza Horizon 3. Zum Preis von 19,99€ verschlägt es den Spieler nach Thrilltopia, eine kleine Inselkette, nicht weit von Australien. Keine Angst, das Addon sorgt, wenn überhaupt, nur für regenbedingten Wasserspaß. Zusätzlich erweitert der DLC das Spiel um zehn neue Fahrzeuge, einen Scheunenfund sowie neue Erfolge. Ob Forza Horizon 3 Hot Wheels überzeugt und ob sich die knapp 20€ lohnen, erfahrt ihr in dem folgenden Testbericht.

Welcome to Thrilltopia

Forza Horizon 3 Hot Wheels bringt den Spieler, wie bereits erwähnt, nach Thrilltopia. Sechs Inseln vor der Küste Australiens, verbunden über ein Netz aus Hot Wheels-Strecken, laden zu Hochgeschwindigkeits-Stunts ein. Der Name ist übrigens Programm. Der Thrill, zu Deutsch Spannung beziehungsweise Nervenkitzel, kommt in dem neusten Forza Horizon 3 Addon nicht zu kurz.

Zu Beginn wird klar, Forza Horizon 3 Hot Wheels läuft genauso ab, wie bereits Blizzard Mountain. Der Spieler hat eine Reihe von Rennen, Blitzern und Blitzerzonen sowie Gefahrenschilder und Fahrspaßlisten Herausforderungen, mittels derer er Medaillen sammeln kann. Die Medaillen werden benötigt um in der Kampagne des Addons voran zu kommen, sprich neue Events freizuschalten. Begonnen wird die Erweiterung in der B-Klasse. Nach einigen Siegen und erledigten Herausforderungen wird die nächst höhere Klasse freigeschaltet, bis schlussendlich die ultimativen Rennwagen aus der S2 Kategorie dran sind. Es macht richtig Spaß, auch mal in den niedrigeren Klassen über die Hot Wheels Strecken zu brettern und erst nach und nach die schnelleren Autos freizuschalten.

Nach dem Erhalt der einhundertsten Medaille wird auch schon das Finale freigeschaltet. Das Hot Wheels Goliath geht, wie bereits im Hautspiel, einmal um die komplette Inselgruppe und nimmt dabei so einiges an Loopings, Korkenziehern, Sprüngen und Kreuzungen mit. Nach circa sechseinhalb bis sieben Minuten ist der Fahrer, bei fehlerfreiem manövrieren, am Ziel angelangt. Danach gibt es eine kurze Cutscene, die eine Art Abschlusstrailer darstellen soll, aber so wirklich aufregend ist es nicht. Die Kampagne von Forza Horizon 3 Hot Wheels endet deutlich unspektakulärer als sie begonnen hat. Die restlichen 77 Medaillen kann der Spieler aber noch entspannt holen, denn Thrilltopia bleibt auch nach dem Beenden des Hot Wheels Goliath offen. Zusätzlich können nun Meisterschaften im Addon gestartet werden, was aber relativ reizlos ist und eher eine künstliche Umfangserweiterung darstellt.

Orange is the new Track

Das Hauptmerkmal der jüngst veröffentlichten Erweiterung sind nicht etwa die Hot Wheels Autos, die neu ins Spiel kamen, wobei diese auch sehr aufsehenerregend sind, viel mehr sind es die orangenen Strecken. Wer sie als Kind nicht besaß, kannte die Hot Wheels Bahnen zumindest aus der Werbung. Zusammen gesteckt mit Loopings, Steilkurven und Crash Kreuzungen ergeben die Hot Wheels Bahnen rasante Strecken. Rasant wird es auch besonders dann, wenn der Spieler über eines der vielen Turbobänder fährt. Ähnlich wie bei den originalen Spielzeugstrecken, beschleunigen große Motoren über Bänder im Boden die Fahrzeuge in wenigen Sekunden auf Höchstgeschwindigkeit. Die Gamedesigner der Playground Games Studios haben die Spielzeugstrecken toll in Forza Horizon 3 umgesetzt. Das Streckennetz in Thrilltopia hat einfach alles, was eine atemberaubend schnelle Umgebung braucht. Darüber hinaus hat der Spieler auch in dieser Erweiterung die Möglichkeit, über die Blaupausen, die Rennen nach Belieben anzupassen. In Thrilltopia bedeutet dies konkret, dass die Stunts verändert werden können. Bis zu zwei Stück sind davon in jedem Rennen implementiert und können von Looping, über Korkenzieher, Sprünge durch den Feuerreifen und einige weitere Stunts frei gewählt werden.

Ein lustiges Gimmick sind die wenigen T-Rex Roboter, die auf der Insel stehen. So wie bei einem früheren Hot Wheels Set, wo der Dino zufällig zuschnappt, sind auch in Forza Horizon 3 die Riesenechsen in Robotorform implementiert. Es bringt keine Änderung in den Rennen, lustig ist es dennoch!

Diese rasanten Strecken haben aber ein Problem. Die Kurven sind oft schwer einschätzbar. Entweder fährt der Spieler die ersten paar Versuche erfolgreich in die Bande und lernt sie dadurch einzuschätzen, oder er schaltet die Bremslinie ein. Diese war aber kurz nach Veröffentlich nicht wirklich hilfreich. Bremspunkte waren schlichtweg falsch gesetzt. Durch ein erstes Update wurde die Ideallinie an vielen Stellen angepasst, was die Strecken nun besser befahrbar macht.

Etwas anderes was, in Verbindung mit den orangenen Hot Wheels Bahnen, ins Spiel kam sind die Hot Wheels Reifen. Gekennzeichnet durch den roten Kreis auf der Außenseite des Reifens, können sie auf fast alle Fahrzeuge gezogen werden. Rein technisch haben die Hot Wheels Reifen die gleichen Grip Werte wie die Rennreifen. Wozu das Ganze also? So eine wirkliche Erklärung gibt es für die Reifen im Spiel nicht. Im Vergleich mit den „normalen“ Rennreifen, zeigen sich auch auf der Strecke keine Unterschiede.

What's Hot, what's Cool? Hot Wheels!

Mit der Hot Wheels Extension haben es insgesamt zehn neue Fahrzeuge nach Australien geschafft. Die Sammlung der neuen Autos umfasst, nebst den Hot Wheels Klassikern Twin Mill, Bone Shaker und Rip Rod auch reinrassige Rennfahrzeuge wie den Pagani Zonda R oder Zenvo ST1. Darüber hinaus erweitern der Chrysler Valian Charger R/T E49 oder etwa der Toyota Hilux Arctic Truck auch das Spiel. Der Hot Wheels Mustang dürfte den Fans der Forza Motorsport Serie bereits bekannt sein, der sein Debut in Forza Motorsport 6 feierte und natürlich auch in Thrilltopia nicht fehlen darf. Zusätzlich wird das Spiel durch einen Scheunenfund bereichert, der es in sich hat. Ein Ford Deluxe Fünftürer Coupé von 1932. Klingt langweilig. So sieht es im ersten Moment auch aus. Der Wagen lässt sich aber zu einem extrem coolen Hot Rod umbauen welcher auch noch viel Spaß beim Fahren macht!

Insgesamt klingt dies also nach einem aufregenden Paket an Fahrzeugen, um die orangen Plastikbahnen des Spiels unsicher zu machen. Der Spieler wird zu Beginn der Erweiterung sogar, sagen wir mal, in die Richtung gelenkt hauptsächlich die Hot Wheels Fahrzeuge zu nutzen. Was nach den ersten Rennen aber direkt auffällt: Im Vergleich zu den „normalen Straßen- und Rennfahrzeugen“ kommen die Hot Wheels Autos nur schlecht hinterher. Fahrzeuge wie der Rip Rod haben zwar 8 Gänge und geraten somit bei den Turbobändern nicht allzu schnell in den Drehzahlbegrenzer, aber zu höherem Top Speed und besserem Fahrverhalten verhilft dies leider auch nicht. Insgesamt vergeht die Freude an den Hot Wheels Autos eher recht schnell und der Spieler ist geneigt sich Fahrzeuge mit besseren Handling- und Top Speed Werten zu suchen.

Zu arcadelastig?!

Diese Frage stellten sich bestimmte einige Forza Horizon 3 Spieler vor dem Kauf des Addons beziehungsweise während des Downloads. Die Forza Horizon Serie war seit jeher der kleine quirlige Bruder, der doch eher nüchternen Rennsimulation Forza Motorsport. Gemäß dem Sprichwort „All work and no play makes Jack a dull boy“, haben die Verantwortlichen der Playground Games sich wohl gedacht, dass eine abgefahrene Hot Wheels Erweiterung mit rasanten Loopings, hohen Geschwindigkeiten und extremen Sprüngen nicht schaden könnte. Der Verdacht, dass die Spielemacher wohl großen Gefallen an Trackmania oder der GTA V Erweiterung Cunning Stunts finden und dies auch in Forza Horizon 3 sehen wollten liegt nahe. Die Erweiterung wirkt aber keinesfalls abgekupfert. Die Forza Horizon 3 Hot Wheels Erweiterung schafft es ihren ganz eigenen Charme zu entwickeln und sorgt dabei für großen Spaß beim Spieler.

Ob das Ganze dann zu aracelastig ist? In Anbetracht der ganzen Stunts ist es nicht von der Hand zu weisen, dass wir hier von einem reinrassigen Arcade Addon sprechen. Das ist aber keinesfalls ein Manko.