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Seit dem Valentinstag ist das neue Schwertkampf Epos For Honor im Handel erhältlich. Ubisoft bringt mit dem Online-Hack-and-Slay-Videospiel etwas frischen Wind in die Wohnzimmer. Während einer ausgewählten Gruppe von Spielern ein erster Test in der Closed Beta Ende Januar möglich war, durfte die breite Masse vom 09. bis 13. Februar das Spiel vor Veröffentlichung kostenlos anspielen. Nach einem Serverreset startete die For Honor Vollversion dann am 14.02.

In For Honor taucht der Spieler in den epischen und erbitterten Kampf dreier Fraktionen um die totale Herrschaft und Einnahme von Territorium. In diesem brutalen Kampf befinden sich die Ritter, Wikinger und Samurai. Auch wenn die drei genannten Parteien in der Realität niemals aufeinander trafen, so ist dem Spieler doch allermeist genug Action im Krieg der Fraktionen geboten. Ob Ubisoft Montreal, rund um Jason VandenBerghe, mit For Honor einen neuen Hit im Bereich der Hack’n’Slay Games geschaffen hat oder nicht verraten wir euch in dem folgenden Testbericht.

Das Zeitalter der Wölfe

Nach dem Start des Spiels, steht der Spieler vor der kreativen Herausforderung sein eigenes Wappen zu entwerfen. Ist dies erledigt, durchläuft er anschließend ein erstes Tutorial. Dieses abzuschließen empfiehlt sich, da nach der Beendigung des Grund- und Fortgeschrittenentrainings insgesamt 3500 Einheiten Stahl auf den Spieler warten.

Zu Beginn von For Honor wird eines direkt klar: Der Fokus liegt zweifellos auf dem Multiplayer. Im Hauptmenü kommt die Story erst an zweiter Stelle. Getreu dem Motto „Erst die Pflicht und dann die Kür“ ist es aber ratsam, zunächst die Kampagne von For Honor durchzuspielen. Dies bringt zwei große Vorteile mit sich. Abgesehen vom relativ spartanischen Tutorial zu Beginn, ist die Story des Spiels ebenfalls so aufgebaut, dass nahezu alle Klassen einmal durchlaufen werden. Dies schafft ein gutes Verständnis für die Klassen. Zum anderen werden viele Extras, für die Gestaltung der Figuren im Multiplayer, freigeschaltet.

Die Story teilt sich in drei Kapitel auf. Wie manch einer schon ahnt, pro Fraktion gibt es einen Handlungsstrang. Begonnen wird die Kampagne mit den Rittern. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Warden (zu Deutsch Wächter), der bei der Verteidigung der eigenen Burg nicht erfolgreich ist. Als die Angreifer den Burghof stürmen, wird er von seinem Lehnsherrn zum Kämpe auserwählt und muss sich einem Elite Soldat der Schwarzfels Legion im Duell stellen. Nach dem Sieg wird er von Holden Cross zum Ritter der Schwarzfels Legion geschlagen. Die anschließenden Missionen zeigen den Eroberungsfeldzug der Schwarzfels Legion. Dabei stellt sich heraus, dass Apollyon, die Anführerin der Legion, nicht auf die Eroberung der Welt aus ist, sondern viel mehr danach trachtet, die Welt in ein Ungleichgewicht zu stürzen, welches einen ewigen Krieg mit sich bringt. Entsprechend passend ist die Tatsache, dass Apollyon übersetzt Engel des Todes bedeutet. Im zweiten Akt, bei den Wikingern, hat es sich ein Plünderer zur Aufgabe gemacht, den durch Apollyon entstandenen Stammeskrieg zu beenden und die Wikingervölker zu einen. Gemeinsam ziehen die Wikinger dann gegen den vermeintlichen Feind, die Samurai, in den Krieg. Im dritten und letzten Akt bekämpfen die Samurai zunächst die Wikinger Invasion und machen sich dann auf die Suche nach dem Ursprung der Unruhen. Am Ende schließt sich der Kreis und die Schwarzfelsfestung ist das Ziel.

Zu Beginn der Story wirkt es eher so, als wären die Multiplayer Maps, erweitert um einige zusätzliche Areale, lieblos aneinander gefügt und mit einer hanebüchenen Handlung belegt worden. Es ist in der Tat so, dass sich viele der Areale im Multiplayer wiederfinden, dennoch zeigt die Handlung im Verlauf doch deutlich mehr Abwechslung. Zum Ende eines jeden Handlungsstranges gibt es dann eine Art Endboss, den es zu bezwingen gilt. Die Kämpfe sind intensiv und fordern dem Spieler sein ganzes Geschick ab. Außerdem sind sie extrem spannend und bieten einen tollen Abschluss des jeweiligen Kapitels. Das Ende des dritten Abschnitts markiert zugleich das Story Ende und ist besonders spannend. Bis auf die recht abwechslungsreichen Enden zeigt die Geschichte des Spiels aber eher weniger Tiefgang und einen Oscar werden die Macher von Ubisoft dafür auch nicht bekommen. Insgesamt ist die Story dennoch spielenswert!

Aber es bleibt nicht bei der Handlung alleine. Erweitert wird die Geschichte durch sogenannte Beobachtungspunkte. Es sind glänzende Punkte, an verschiedenen Objekten, die bei genauerer Betrachtung und dem Drücken der LB-Taste weitere Erzählungen starten. Sie sind eine Art Collectible und sollen den Umfang der Story erweitern. Im Verlauf der Kampagne ist es allerdings eher nervig immer nach allen Beobachtungspunkten ausschau zu halten.

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Fazit

Mit For Honor hat Ubisoft ein Spiel geschaffen, welches seinesgleichen sucht. Die Steuerung des Schwertkampf Epos‘ ist höchst taktisch und erfordert einiges an Geschick es zu meistern. Das Spiel lässt sich somit nicht einfach die Kategorie Hack’n’Slay einordnen, vielmehr ist es seine ganz eigene Art Videospiel. Der Begriff einer mittelalterlichen Fantasy Schwertkampf Simulation trifft es noch eher. Wer das Prinzip der Steuerung verinnerlicht hat, wird lange Spaß an dem Spiel haben.

Dass die Story Spaß macht, kann selbst durch ihren fehlenden Tiefgang nicht geschmälert werden. Die Langzeitmotivation im Multiplayer ist nicht nur durch das stetige Leveln der verschiedenen Krieger gegeben, sondern auch durch den anhaltenden Fraktionskrieg. Er ist der Mittelpunkt des ganzen Spiels.

Auch in Sachen Ton und Optik hat Ubisoft Montreal ganze Arbeit geleistet. Die im Spiel gezeigte Grafik und Akustik ist gut gelungen. Die einzigen nennenswerten Mankos sind die stellenweise extrem langen Ladezeiten und die Tatsache dass der Multiplayer nur bedingt Plattformübergreifend ist.

Wer mittelalterliche Fantasy Games und „Hack’n’Slay-artige“ Spiele mag, sollte For Honor unbedingt ausprobieren. Das Spiel bringt frischen Wind in den, von alt bekannten und teils öde gewordenen Spielefranchises beherrschten, Markt. Dafür hat das Spiel auch unseren XBoxUser Special Award verdient! For Honor bekommt eine klare Kaufempfehlung von uns.


Bewertung

Pro

  • Überragende Steuerung
  • Frisches Spielprinzip
  • Umfangreiche Sprachauswahl
  • Große Langzeitmotivation

Contra

  • Lange Ladezeiten
  • Matchmaking im Multiplayer relativ unausgeglichen
  • Plattformübergreifender Fraktionskrieg, aber auf dem Schlachtfeld Xbox One only

Story 7 von 10
7/10
Grafik 8 von 10
8/10
Steuerung 10 von 10
10/10
Setting / Atmosphäre 9 von 10
9/10
Langzeitmotivation 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

3 Kommentare

Poing68 Do, 30.03.2017, 12:43 Uhr

Ist nur die Frage, wie lange macht das Spaß. Habe jetzt schon von einigen gehört, die das am Anfang gesuchtet haben und jetzt schon nicht mehr spielen.

XBU H3tf1eld Mo, 27.02.2017, 19:26 Uhr

XBU MrHyde schrieb:
Liest sich wirklich gut. Ich hatte 2015 auf der gamescom auch Spaß damit. Scheint ja mal wieder was Gutes und Neuartiges zugleich zu sein. Damit wurden wir ja in letzter Zeit nicht verwöhnt :)

In der Tat, ich bin echt begeistert von dem Spiel. Bis ich von [MENTION=17587]Meerschweinmann[/MENTION] zur Closed Beta eingeladen worden bin, hatte ich rein gar kein Interesse an dem Spiel. Das bis dato Gehörte klang für mich wenig aufregend. Als ich dann rein schnuppern konnte, war ich einfach nur begeistert.
Abseits von FIFA, Call of Duty, Assassin's Creed, ist For Honor in der Tat Mal was frisches.

Im Moment gucke ich auch täglich auf For Honor homepage nach dem Stand des Fraktionskrieges. Die Motivation ist dann hoch, noch ein paar Multiplayer Matches zu machen um für die eigene Fraktion was zu bewegen :)

XBU MrHyde Mo, 27.02.2017, 18:16 Uhr

Liest sich wirklich gut. Ich hatte 2015 auf der gamescom auch Spaß damit. Scheint ja mal wieder was Gutes und Neuartiges zugleich zu sein. Damit wurden wir ja in letzter Zeit nicht verwöhnt :)