Review zu Final Fantasy XIII-2

Frisch poliert

Unglaublich polierte Gesichter, Fantasy-Settings und das alles in hochauflösenden Render-Sequenzen verpackt, das war schon immer das Aushängeschild der Saga und wem das gefallen hat, der wird auch dieses Jahr nicht enttäuscht. Schon gleich zu Beginn geht es mit den ersten Sequenzen los und hier ist die Auswurfrate enorm hoch, am laufendem Band werden Videos geliefert, welche den Spieler in fremde Welten entführen.

Auch Ingame wird einiges geboten, die Figuren sehen alle wunderbar aus, jeder hat sein eigenes Markenzeichen und die Bewegungsabläufe, gerade wenn es darum geht, die Laufrichtung zu wechseln o.ä., sind noch einen Tick besser als es beim Vorgänger der Fall war. Leider ist das aber auch fast alles, was weiterentwickelt wurde. Ein wenig mehr Kantenglättung und bombastischere Lichteffekte sind in der Tat der gesamte technische Fortschritt. Das bedeutet keines Falles, das Final Fantasy nicht mehr schick aussieht, es kann einfach nur dieses Mal nicht mehr so damit überraschen, wie es noch 2010 der Fall war.

Was ich bei Teil XIII bemängelt habe war der Sound, genauer gesagt der Soundtrack. Auch hier ist dies wieder schwierig, noch immer finde ich, die ständigen Technosongs und Vocal-Tracks passen einfach nicht in das Game. Wenn ich an Final Fantasy denke, dann denke ich an Instrumentals, an orchestrale Töne und nicht an Asia-Disco-Techno. Ja auch 2012 gibt es diese Töne, doch es gibt auch wieder mehr von den beliebten epischen Instrumentals, wie man sie gewohnt ist. Zwar sind diese immer noch nicht in der Überzahl, doch sie sind in jedem Fall häufiger und auch kräftiger als es vor zwei Jahren der Fall war.

Eine glatte Eins vergebe ich für das Voice-Acting! Wenn Lighning aus dem Off Kommentiert, was geschehen ist, oder Serah ihre Gedanken sortiert, ist jede Emotion perfekt vertont. Die englische Synchronisation des Titels ist wirklich auf dem Niveau eines Hollywood-Films, hier kann ich wirklich nichts Negatives finden. Wem englisch zu schwer ist, der kann sich mit den deutschen Untertiteln beglücken, denn eine deutsche Synchro gibt es - glücklicherweise - nicht.

Es gibt viel zu tun...

Es ist nicht neu, dass Final Fantasy den traditionellen Weg eines (J)RPG verlassen hat, doch in Sachen Umfang ist das Spiel sich treu geblieben. Auch wenn das Game mit nur einer Disc auskommt, so gibt es Einiges zu sehen. Es gibt viele rare Items und Monster, die ihr nicht unbedingt auf den Hauptwegen findet. Gerade die Monster sind dabei ein neues Feature, denn die Monster, welche ihr als Begleiter haben könnt, lösen eine Pokemon-artige Sammelsucht aus. Es lohnt sich aber, ein paar Wege zu gehen, denn starke Wegbegleiter machen einige Kämpfe einfacher.

Einige dieser Monster aber auch Waffen und Rohstoffen findet ihr durch Nebenquests, die es in jeder Zeitzone und in jedem Ort gibt. Diese sind nicht so ausufernd wie z.B. in einem Skyrim, jedoch sind auch die Spiele und die Spieler kaum vergleichbar. Mit den Rohstoffen aus diesen Missionen könnt ihr dann wiederum bei dem Händler eures Vertrauens neue Waffen erstellen lassen.

Wie schon erwähnt könnt ihr die Dialoge stark beeinflussen, aus diesen Beeinflussungen und euren Handlungen entstehen bestimmte Handlungsstränge. Zusätzlich gibt es auch optionale Zeitreisen, dies alles gemischt ergibt diverse Endings für das Spiel. Wir möchten hier keines dieser Enden oder den Weg dahin genau beschreiben, aber es lohnt sich dieses Mal in der Tat, das Spiel zweimal zu zocken.

Die Spielzeit richtetet sich logischerweise nach Schwierigkeitsgrad (Einfach oder Normal) aber auch sehr stark nach dem eigenem Verhalten. Was das Spiel etwas in die Länge zieht, sind einige Endgegner, die im Vergleich zu den einfachen normalen Feinden nervig schwer und die Fights teils sehr langatmig sind. Es sind dabei nicht die Kämpfe selber, die das Ganze dehnen, sondern das Grinden zuvor. Viele Bosse lassen sich nur besiegen, indem ihr vorher ordentlich levelt, doch da es wenig wirklich freie Felder gibt, ist grinden und farmen in Final Fantasy XIII 2 doch etwas mühsam. Insgesamt kommt ihr aber nicht unter 30 Stunden durch das Game, realistisch betrachtet werden die meisten Spieler sogar näher an 40 Stunden Spielzeit sein, wenn sie die Credits sehen.