
Um dem westlichen Markt gerecht zu werden und den Spieler mit steigendem Umfang nicht zu verwirren, hat man bereits bei Final Fantasy XIII einige Abläufe und Sachverhalte vereinfacht. Dieser Schritt geht hier noch weiter und man bewegt sich wieder drei Schritte vom klassischen Gameplay der Serie weg. So ist die Charakterentwicklung wieder ein Stück einfacher geworden, was viele Neulinge begrüßen werden, aber jeder Fan eher negativ sehen wird. Ihr habt weiterhin das Kristarium, in welchem ihr verschiedene Klassen für die Charaktere skillen könnt, doch es gibt hierbei jetzt quasi keine Möglichkeit mehr zu entscheiden, was der Charakter erlernen soll. Ihr dürft nur noch entscheiden, welche Klasse erhöht werden soll. In der Klasse wird automatisch ein Skill nach dem anderen erhöht, hier ist es quasi unmöglich, seine Figur so zu erschaffen, wie man möchte.
Es gibt auch abseits von der Charaktererstellung Elemente, die völlig Genrefremd sind. So zum Beispiel auch die Rätsel-Passagen: Zwar sind Rätsel nicht neu in RPGs, doch hier gibt es quasi extra Minigames, in denen ihr Kristalle verbinden oder einen Weg über Bodenplatten gehen müsst, ohne eine Platte mehrfach zu berühren. Das Ganze erinnert stark an Sokoban und ähnliche aktuelle Games, die ihr für Smartphones kaufen könnt. Das passt leider aber nicht in ein Final Fantasy.
Genrefremd sind auch die Quick-Time Events, jedoch empfinde ich diese als erfrischende Neuerung. Sie verleihen Endfights und bestimmten Momenten mehr cineastische Dramatik, jedoch hätte man diese Events etwas besser portionieren können, denn diese sind so oft dabei, dass es schnell langweilig und uninspiriert wirkt.
Auf der anderen Seite geht man aber auch wieder zwei Schritte auf das JRPG Genre zu. Es gibt jetzt die Dialog-Trigger Funktion, das bedeutet, ihr habt vier Möglichkeiten, in den Gesprächen zu agieren. Das bedeutet nicht nur, dass ihr Antworten eurer Figur auswählen könnt, sondern auch die der anderen und was euer Charakter denkt. So seit ihr quasi der Drehbuchautor der Story, dies ist wirklich nett geworden und man kann entscheiden, in welche Richtung man gehen und vor allem welche Grundstimmung vorherrschen soll.
Neben dem Plot gibt es endlich auch wieder mehr Rare-Items, Shop-Items und kleine Sidequests, sowie Collectibles. Wäre die Welt nun noch frei begehbar und nicht durch ein Menü auswählbar, wären wir ein ganzes Stück näher an dem, was Final Fantasy vor Jahren zu der erfolgreichen Serie gemacht hat, welche sie heute ist.
Das Kampfsystem, leicht verändert.
Schwerpunkt des Echtzeit-Kampfsystem, welches dennoch in Zügen abläuft, ist nach wie vor die Wahl diverser Paradigmen. Ihr könnt euren Figuren Rollen zuteilen (welche einzeln gelevelt werden müssen). Es gibt z.B. Brecher, Verehrer, Heiler oder Manipulator, das sind aber nicht alle. Der Brecher macht z.B. viel Schaden und führt dazu, dass ein Gegner sich langsamer erholt, der Verehrer hingegen füllt die Schockanzeige der Feinde, kombiniert ihr diese durch eure Chars, so kann der Gegner schnell in einen Schockzustand geraten und ist so in einer defensiv schlechten Lage, jedoch seit auch ihr in dieser Kombination anfällig. Es heisst also, vor dem Kampf einige Paradigmen (so nennen sich diese Kombinationen) zu basteln und diese im Kampf taktisch zu wechseln.
Anders ist, dass ihr nun auch kleine Monster in die Party aufnehmen könnt, ihr könnt viele davon tragen, drei in die Party aufnehmen und je Paradigma ein Monster aktiv im Kampf haben. Diese Monster können mit Items selber im Kristarium verbessert werden und haben fest zugewiesene Rollen, wie Brecher oder Heiler, das heisst sie erweitern eure Party sinnvoll und geben euch komplett neue Möglichkeiten. So kann die eigentliche Party trotzdem komplett offensiv sein, aber dennoch durch ein Monster verteidigt werden.
Die Encounter mit den Monstern sind wie gehabt zufällig, diese erscheinen auf der Karte und verfolgen euch. Während das passiert, läuft eine Uhr von grün über gelb bis rot. Greift ihr per A-Knopf im grünen Bereich an, seid ihr im Vorteil, werdet ihr im gelben Bereich angegriffen, ist es ein neutraler Kampf, trifft der Gegner euch jedoch im roten Bereich, so startet ihr im Nachteil. Das ist nett und ihr könnt so auch leichter Kämpfen aus dem Weg gehen, denn die Gegner haben nur einen bestimmten Radius, doch leider trefft ihr die Gegner bei einigen Kameraeinstellungen schlecht und verschenkt dadurch die Vorteilssituation.
Fazit
Final Fantasy XIII 2 macht einiges, was wir in Teil XIII kritisierten, besser, wer jedoch mit dem Wandel der Serie nicht klar gekommen ist, wird auch jetzt nicht bekehrt werden. Schön ist, dass durch die Zeitreisen die starke Linearität aus Teil 13 so gut wie nicht mehr vorhanden ist. Schlecht ist, dass die Reisen noch immer zu sehr im Menü geplant werden.
Technisch gibt es wenig Neues, das Voice Acting hat
jedoch noch mal eine Schippe an Qualität draufgelegt. Das Spiel bietet
neben einigen nervigen Stunden des Grindens viele Tage Spaß und eine
packende Story, die zu den besten der Serie gehört, allein durch die
etwas konfus-komplexe Thematik aber etwas an Fahrt verliert.
Final Fantasy XIII 2 vereinfacht viele RPG-Elemtente erneut, geht aber
mit Sidequests und vielen Items auch einen Schritt in Richtung der
Teile der letzten Konsolen-Generation. Wer Teil XIII mochte, wird auch
hier nichts falsch machen. Wie schon in meinem letzten Bericht sage ich:
Es ist kein traditionelles JRPG, will das auch nicht sein und wird das
auch nie sein. Wer sich darauf einstellt, wird wieder ein gelungenes
Final Fantasy und damit auch sehr viel Spaß erhalten.
Bewertung
Pro
- Grundsätzlich gute Story
- Nicht mehr so linear wie der Vorgänger
- Fantastisches Voice-Acting
Contra
- Mühsames Aufleveln
- Grafisch wenig weiterentiwickelt
- Stellenweise zu konfuse Story

17 Kommentare
XBU Zwobby Do, 09.02.2012, 15:51 Uhr
SoM wurde doch als Remake für iOS rausgebracht oder?
Die FF Serie ist wirklich nicht mehr das was sie war... 7 , 8 und 10 warn echt gut aber die neuen Teile sind auch gut nur eben halt keine FF Games mehr, ähnlich wie es bei RE ist.
TheGreenChris Do, 09.02.2012, 10:42 Uhr
Wenn sich zeigt, dass die Neuentwicklungen sich nicht weiterentwickeln sonder stagnieren oder - wie es für meinen Geschmack bei der FF Reihe seit 2-3 Teilen der Fall ist - sich sogar zurück entwickeln, dann habe ich lieber ein liebevoll reanimiertes Spiel von vor X Jahren. ;)
snipersta18 Mi, 08.02.2012, 13:19 Uhr
Warum immer Remakes? Wollt ihr nicht mal andere Spiele spielen, wo es mal etwas anderes gibt? Das wird doch sonst total langweilig. ;)
Gruß snipersta18
SoulEnte Mo, 06.02.2012, 13:45 Uhr
das währe doch mal was
also Square last Tomb Raider und alle anderen Projekt fallen und gebt uns ein HD Remake von Final Fantasy 7 und Secret of Mana :smt003
XBU Lunatik Mo, 06.02.2012, 01:37 Uhr
Jep aber nur in einer Klasse ^^