Review zu Far Cry New Dawn

Ethanol wird jetzt neuerdings benötigt, um verschiedene Bereiche seiner Basis zu upgraden. Da wäre bspw. die Waffenwerkstatt. Je höher diese gelevellt wird, umso stärkere Waffen kann man produzieren. DIe Krankenstation bietet mit aufsteigendem Level wiederum mehr Gesundheit etc.  Das Color-Coding entspricht dem handelsüblichen Rollenspielwaffen: Weiß für einfach bis hin zu Orange für legendäre Waffen. Bis man diese herstellen kann, vergeht allerdings einige Zeit.

Da wäre beispielsweise das Einnehmen von Camps, die Ethanol bringen. Sobald man ein Camp von Gegnern gesäubert hat, kann man es für sich als Schnellreisepunkt beanspruchen und von dort mit einem Fahrzeug oder Flugzeug ins Geschehen starten. Ein weiterer neuer Clou hierbei ist, dass man das Camp wieder freigeben kann. Die gegnerischen Raider besetzen daraufhin erneut das Camp aber mit härteren Gegnern. Im Gegenzug erhalt man aber auch bessere / mehr Ressourcen. Noch mehr Ethanol erhält man, wenn das Camp einnimmt, ohne das Alarm ausgelöst wird und die maximale Ausbeute wird einem gewährt, wenn man es schafft, unentdeckt das Camp einzunehmen.

Das ist natürlich eine Mechanik, um das Gameplay etwas in die Länge zu ziehen, aber sie macht einfach Spaß, weil es eine spannende Herausforderung bietet. Neu in dem Zusammenhang sind auch die Lootkisten-Abwürfe aus der Luft. Kaum schlägt diese auf, sammeln sich allerhand Schergen darum und versuchen die Beute für sich zu sichern. Man muss als Spieler also schnell sein und sich den Gegnern im Kampf stellen, um die Beute zu sichern. Hierbei handelt es sich um ein dynamisches Event, das immer wieder auf der Welt stattfindet.

Wiedersehen alter Freunde

17 Jahre später sind nicht mehr alle Freunde am Leben und auch der Hund existiert nicht mehr. Aber dafür neben die Freunde wie Grace Amastrong die Rollen von NPCs ein, die ihre eigene Story weitererzählen. Man kann sich erneut ein Kader von Mitstreitern zusammenstellen und alle haben unterschiedliche Spezialisierungen. Die Jüngste wirft mit Dynamit um sich, während die Älteste, genannt Nana, eine prima Scharfschützin ist, die gezielt einzelne Gegner ausschalten kann. Der Hund hat jetzt auch wieder ein Pendant und kann erneut Gegner lautlos markieren sowie töten und bringt sogar die Fähigkeit mit sich, die wichtigen Ressourcen durch Haus und Wände zu markieren.

Natürlich muss man sich die neuen virtuellen Freunde im Spiel erst erarbeiten, indem man sie findet und ihnen hilft. Wo wir gerade bei "Freunden" sind: Es gibt wie im Vorgänger hier wieder erneut die Möglichkeit, die Kampagne, die Quest und die Expeditionen mit echten Freunden zu bestreiten. Expeditionen?

Auf Expedition Jagd auf feindliche Beute machen

Diese sind ebenfalls neu. Man wird per Hubschrauber eine unbekannte Location entführt und muss dort etwas analog zum vorherigen Arcade-Modus ein bestimmtes Ziel verfolgen. In diesem Fall geht es darum, dem Feind die Beute und damit wichtige Materialien wie Titanium unter der Nase wegzuschnappen. Hierbei kann man einen Stealth-Approach wählen oder mit Pauken und Trompeten einfallen. Je nach Gusto. Letzteres zieht allerdings immer einen Alarm mit sich und das bedeutet, man muss sich ebenfalls mit der Verstärkung auseinandersetzen.

Hat man die Beute dann gefunden und in Besitz gebracht, muss man es noch zum Extraktionspunkt schaffen, um vom Heli abgeholt zu werden. Dieser lässt sich dort natürlich ein bisschen Zeit. Das ist in sofern pikant, weil die Beute immer mit einem GPS-Peilsender der Gegner versehen wurde, die dann ordentlich Jagd auf einen machen. Es bleibt also bis zum Schluss spannend, ob man die Expedition schafft.

Die Expeditionen sind allesamt sehr unterschiedlich gestaltet. Vom Fort in der Wüste, bis zum Schiff im Meer, gibt es reichlich Abwechslung. Zudem gibt es auch hierbei die Möglichkeit, die Expedition auf höherem Schwierigkeitsgrad erneut zu spielen und auch dadurch mehr Beute zu ergattern.

Der Umfang und die Story

Hier sei an dieser Stelle nochmal gesagt: Es handelt sich nicht um Far Cry 6. Es ist vielmehr als eine Standalone-Erweiterung zu Far Cry 5 zu verstehen. Dementsprechend ist es auch kein Vollpreistitel, sondern ein Spiel das im Neupreis bei 45 Euro liegt. Dementsprechend gibt es auch eine Kampagne, die mit rund 12 Stunden Spielzeit durchaus fair ist. Darüber hinaus hat man erneut viele Nebentätigenkeiten bis hin zu den Caches, die wie im Vorgänger ein wenig Grips erfordern, um gelöst zu werden. Alles in allem wird man bei einem kompletten Durchgang auf mittlerer Schwierigkeit bei 30-40 Spielstunden landen, was mehr ist, als so mancher Vollpreistitel-Shooter bietet.

Die Geschichte um die zwei durchgeknallten Schwestern, die Hope County terrorisieren, ist alles andere als hochwertig und dient eher dem Zweck einfach einen Bösewicht zu haben. Bzw in diesem Falle zwei. Dennoch ist die Kampagne unterhaltsam aber nicht ausschlaggebend. Die vielen Tätigkeiten und das hochspaßige Gameplay sind der Grund, warum Far Cry New Dawn funktioniert.