Review zu Far Cry 2

Shooter oder GTA Klon?

Die wohl wichtigste und bisher nicht vollständig geklärte Frage steht jedoch noch aus. Wie schaut es mit dem Gameplay aus? Was erwartet mich mit FarCry 2? Diese Fragen lassen sich nicht einfach beantworten, denn FarCry 2, welches man eigentlich als Shooter wahrnehmen würde, bietet viele unterschiedliche Gameplayaspekte und verschmelzt diese. Es ist nahezu etwas von allem dabei.

So stehen wie bereits erwähnt 50 Quadratkilometer an frei begehbarer Fläche zur Verfügung und FarCry 2 versteht sich nicht als linearer Shooter, sondern es ist die Aufgabe des Spielers, in dieser offenen Welt selbst für das richtige Gleichgewicht zwischen den Fraktionen zu sorgen. Dies geschieht über die Annahme von Missionen, die es in der jeweiligen Zentrale oder als Nebenaufgabe von einem der wenigen Verbündeten gibt.

Um sich in diesem riesigen Areal zurechtzufinden, gibt es auf Knopfdruck als Orientierungshilfe ein GPS System sowie eine Karte der Umgebung, die in unterschiedlichen Masstäben zur Verfügung steht und die nächsten Missionszielpunkte sowie Safe Houses, die als Speichermöglichkeit dienen oder Bushaltestellen, mit denen man einfach und bequem in die unterschiedlichsten Areale der Umgebung reisen kann.

Nach kurzer Eingewöhnungszeit schafft man es auch recht ordentlich, die entsprechenden Orte schnell zu finden. Entweder auf einem der ausgeprägten Wasserwege mit dem Boot oder mit einem der herumstehenden Fahrzeuge - zumindest wenn man unterwegs nicht aufgehalten wird, denn hier mutiert FarCry 2 vom GTA Klon zum Shooter. In gewohnter 1st Person Manier gilt es dabei die Gegner mit den eigenen Waffen, die nach und nach im Waffenshop gegen die einzige Währung, die in FarCry 2 Bestand hat, nämlich Diamanten, aufgerüstet und gekauft werden können oder mit einer der umher liegenden, die die Gegner fallen gelassen haben, zu eliminieren.

Hier zeigt sich direkt ein Rollenspielähnliches Konzept, denn es ist immer wichtig, die richtigen Waffen bei sich zu tragen, um seine Gegner effektiv und mit möglichst wenig Aufwand außer Gefecht zu setzen. Zwar können Waffen jederzeit aufgenommen werden, jedoch unterliegen diese Waffen einer Alterung und versagen gerne mal im Gefecht durch Ladehemmungen ihren Dienst. Ein Feature, welches so noch nicht umgesetzt wurde.

Durch die Waffenwahl bestimmt man indirekt auch sein Vorgehen, denn es ist möglich, seine Gegner aus der sicheren Entfernung mit einem Sniper Gewehr außer Gefecht zu setzen oder mit dem Flammenwerfer für ein kurzes einkesselndes Feuer zu sorgen und die Gegner von hinten zu eliminieren.

Bis hierher klingt das alles noch recht gut - jedoch hakt die Sache in der Realität dann etwas und kostet Nerven, denn die Missionsziele liegen teilweise recht weit auseinander und so muss man immer erst zum nächsten reisen, trifft dabei auf Wachposten, die obwohl man sie bereits vorab gesäubert hat, wieder wie von Geisterhand mit neuen Gegnern gefüllt sind. So mutiert das hin und her reisen zwischen den Missionen zu einer nervigen und zeitaufwendigen Aufgabe, die teilweise längere Zeit in Beschlag nimmt, als die eigentliche Mission. Ebenfalls kontraproduktiv wirkt dann noch das Speichersystem, welches das Speichern nur an bestimmten Positionen den so genannten Safehouses zulässt.

Und so hinterlässt die angegebene Gesamtspieldauer von bis zu 40 Stunden einen doch eher unnötig und künstlich gestreckten Eindruck.