
Die Reise in die Vergangenheit
Nachdem wir uns mit den Kampftechniken und der Basis vertraut gemacht haben, geht es endlich ans Eingemachte. Da wir allerdings noch gar nichts mit unserer neuen Position anfangen können, müssen wir uns bei Trunks erst einmal ein Bild von der aktuellen Lage einholen. In kürzen und schnellen Zügen erklärt uns der mächtige Saiyajin die Situation.
Dunkle Mächte haben sich an der Vergangenheit zu schaffen gemacht und wichtige Schlüsselszenen der Dragon Ball-Geschichte manipuliert. Das können Trunks und seine Zeitsoldaten natürlich nicht zulassen und wehren sich mit allen Mitteln gegen das Böse. Doch wie sich herausstellt, benötigen die tapferen Krieger dringend Hilfe. Jetzt kommt endlich unser Moment. Es ist Zeit allen zu beweisen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind.
So kämpfen wir uns durch die wichtigsten Kämpfe der Geschichte und stehen dabei Son Goku und seinen Freunden bei, die durch die Manipulation in große Not geraten sind. Hier greifen auch erstmals die neuen Rollenspielelemente. Mit jedem gewonnenen Kampf sammeln wir Erfahrungswerte, die nach einem Levelaufstieg in Attributspunkte umgemünzt werden. Damit können wir dann unseren Charakter verbessern und weiterentwickeln. Ist beispielsweise ein Gegner zu stark für uns, können wir in den Nebenquests unseren Kämpfer soweit trainieren, dass dieser bei dem nächsten Aufeinandertreffen kein Problem mehr darstellt. Leider liegt auch hier eine kleine Schwäche im System, denn der Schwierigkeitsgrad kann mit viel Training und Nebenmissionen stark abgeschwächt werden.
Uns hat die Möglichkeit eines eigenen Charakters und dessen Entwicklungsmöglichkeit am Ende trotzdem gefallen, denn das verleiht einem Dragon Ball-Spiel erstmals eine persönliche Note. Auch die verschiedenen Klassen fühlen sich unterschiedlich an. Die Majins spielen sich zum Beispiel vergleichsweise träge, entfalten jedoch eine ungeheure Angriffskraft im Nahkampf. Der Erdling ist dahingegen pfeilschnell, richtet aber auch weniger Schaden an. Wer also von der einen Rasse genug hat, der sollte sich auf jeden Fall auch einmal die anderen zu Gemüte führen, da doch das Gameplay noch ein klein wenig anders ist. Somit ist auch ein gewisser Wiederspielwert gegeben.
Karge Präsentation mit viel Luft nach oben
In unserem ersten Fight unterstützen wir Son Goku und Piccolo gegen Radditz, der für die beiden viel zu mächtig ist. Dabei können wir uns einen genaueren Eindruck über die Grafik verschaffen. Wie schon eingangs erwähnt, gefallen uns die großflächigen Kampfareale sehr gut, auch wenn diese sehr karg ausgestattet sind. Eingefleischte Dragon Ball-Fans werden sich an dieser Tatsache allerdings wenig stoßen, da sich die Schauplätze, eben auch gerade wegen der detailarmen Umgebung, sehr an der Anime-Vorlage orientieren.
Für mehr Frust sorgt dann schon das leidige Thema mit der Framerate, denn leider haben sich die Entwickler für nur 30 Bilder pro Sekunde entschieden. Vor allem bei einem rasanten Schlagabtausch wird schnell deutlich, dass hier mehr die Rechenleistung der Xbox One gefordert hätte werden können. Aber eben nur hätte. So kommt auch Dragon Ball Xenoverse nicht ganz ohne Kantenflimmern und kleineren Framerateneinbrüchen aus. Schade, hier wäre definitiv mehr drin gewesen! NextGen sieht anders aus...
Zum Schluss möchten wir aber endlich die Hardcore-Fans unter euch aufatmen lassen, denn bei Dragon Ball Xenoverse kann wahlweise zwischen einer englischen und japanischen Sprachausgabe ausgewählt werden. Wir haben uns am Ende für die Originalsprache entschieden, da selbst die englische Synchronisation schwächelt. Aber keine Angst, mithilfe der Untertitel ist auch eine Übersetzung ins deutsche gewährleistet.
Fazit
Dragon Ball Xenoverse fühlt sich letzten Endes genauso an, wie sich ein Prügelspiel mit Son Goku und Co. eben anfühlen muss. Das Kampfsystem ist schnell eingeprägt und dank der recht einfachen Handhabung müssen Neueinsteiger auch keine Berührungsängste haben.
Bei der Story sieht das leider etwas anders aus, denn sie ist, vorsichtig ausgedrückt, gewagt. Wer hier kein Hintergrundwissen über die Geschehnisse der Anime-Serie hat, wird ganz schnell den Durchblick verlieren. Dies gilt auch für den Humor und den Manga-Stil, der bei Dragon Ball Xenoverse an den Tag gelegt wird.
Dragon Ball-Junkies werden mit dem Spiel aber definitiv ihren Spaß haben, was aber auch vor allem daran liegt, dass erstmals ein eigener Charakter erstellt und individualisiert werden kann. Wenn eben den Entwicklern die Liebe zum Detail fehlt, so bringt wenigstens jeder Spieler eine persönliche Note mit ein.
Letzten Endes ist Dragon Ball Xenoverse ein vernünftiges Prügelspiel geworden, was allerdings seine kleinen Ecken und Kanten hat. Vor allem technisch hinkt das Spiel dem heutigen NextGen-Niveau weit hinterher. Eine klare Kaufempfehlung können wir deshalb nur den treuen Dragon Ball-Fans geben.
Bewertung
Pro
- Eigener Charakter sorgt für individuelle Note
- Mekka für Dragon Ball-Junkies
- Leichter Einstieg für Anfänger
- Story kooperativ spielbar
- Gelungenes Kampfsystem
Contra
- Detailarme Spielwelt
- Enttäuschende Grafik
- Story nur für Liebhaber durchschaubar
- Karge Toki Toki Welt
- Technisch nicht auf der Höhe
- Schäden in der Umgebung schlichtweg nicht möglich

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