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Dragon Ball-Fans hatten es in den letzten Jahren nicht leicht, wenn es um das Thema Videospielumsetzung ihres Lieblingsanimes geht. Spätestens mit "Dragon Ball Z Ultimate Tenkaichi" war dann der Tiefpunkt erreicht. Bandai Namco gelobte jedoch Besserung und startete mit Dragon Ball Z: Battle of Z einen Neuanfang, der viele gute Ansätze lieferte, aber im Großen und Ganzen blass blieb. Für Bandai Namco war nun endgültig der Zeitpunkt gekommen, um mit Dimps einen neuen Entwickler ins Boot zu holen und noch einmal von null zu beginnen. Ob mit Dragon Ball Xenoverse endlich die langersehnte Revolution gekommen ist, erfahrt ihr in unserem neuen Testbericht auf XBoxUser.de!

Der Hauptprotagonist ist der Spieler

Bevor wir in die Welt der Dragon Balls eintauchen, dürfen wir uns zuallererst einen eigenen Hauptprotagonisten erstellen. Dabei stehen uns mit dem wendigen Erdling, dem wuchtigen Majins, dem Freezer-Volk, den Bewohnern des Planeten Namek und selbstverständlich den kriegerischen Saiyajins gleich fünf Rassen zur Auswahl. Mit dem Editor geht es dann Tippel-Tappel-Tour weiter, bis der gewünschte Charakter samt individuellen Namen erstellt ist.

Allerdings bleibt der Umfang des Editors letzten Endes recht blass, da es sich bei der Auswahl größtenteils um bestimmte Merkmale bekannter Protagonisten handelt. So wie beispielsweise das nasenlose Gesicht von Kuririn oder die markante Narbe von Yamchu. Nichtsdestotrotz konnten wir uns einen individuellen Charakter erstellen, mit dem wir uns auch identifizieren können. Je nach Wunsch ist es sogar möglich, zwischen dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht zu wählen.

Shenlong, erscheine!

Mit unserem erstellten Krieger betreten wir nun die Bühne des Hauptspiels. Naja, eigentlich bleibt uns auch keine andere Wahl, denn Trunks hat sich von dem Drachen Shenlong einen mächtigen Krieger zur Unterstützung gegen den immerwährenden Kampf gegen das Böse gewünscht. Somit greifen wir als ein neuer und noch unbekannter Krieger in die Geschichte der Dragon Balls ein. Doch bevor es richtig losgeht, möchte Trunks erst einmal unsere Kampfkraft auf die Probe stellen. Nun können wir uns zunächst einen Eindruck von der Handhabung und der Steuerung machen, denn der erste Kampf ist wie ein Tutorial aufgebaut.

Schnell wird klar, dass auch Dragon Ball Xenoverse auf das bereits bekannte Kampfsystem seines Vorgängers setzt. Dabei gibt es eine gesunde Mischung zwischen den schnellen Schlagabtauschen aus nächster Nähe und mächtigen Fernangriffen wie Son Gokus Spezialität, dem Kamehameha. Dragon Ball Xenoverse kommt dabei ohne großartig komplizierte Tastenkombinationen aus, was vor allem Einsteigern sehr zugutekommt. Die Spezialattacken sind schnell über die Triggertasten ausgeführt und auch die aneinandergereihten Kombos halten sich im Rahmen des Überschaubaren. Nichtsdestotrotz wird Dragon Ball Xenoverse auch Vollblutprofis des Beat 'em up-Genres gefallen, weil  viele Kämpfe in einem weitläufigen Areal stattfinden. Zwar kennen wir das auch schon von dem Vorgänger, aber dennoch ist diese Art und Weise der Kämpfe doch noch untypisch und erfrischend für ein Prügelspiel.

Toki Toki - Der Mittelpunkt des Geschehens

Nachdem wir unser Können gegen Trunks unter Beweis gestellt haben, dürfen wir nun die kleine Welt namens Toki Toki erkunden, die wir ab sofort unser neues Zuhause nennen dürfen. Toki Toki ist in drei überschaubare Areale unterteilt, in der wir uns zwischen den Hauptmissionen und Nebenquests frei bewegen können. Schnell wird klar, dass das kleine Dorf der Dreh- und Angelpunkt im Spiel ist. Hier können wir uns mit anderen Kriegern unterhalten, Missionen annehmen, unseren Charakter weiter individualisieren und bei dem hiesigen Händler neue Gegenstände kaufen.

In Toki Toki können wir uns auch mit anderen Spielern zu einem spontanen Kampf verabreden. Bei den Duellen können wir nicht nur mit unserem eigenen Charakter antreten, sondern natürlich auch mit Helden der Dragon Ball-Saga. Von dem Saiyajin Son Goku über den Namekianer Piccolo bis hin zu den Erdlingen Yamchu und Kuririn - die Palette an bekannten Kriegern lässt kaum Wünsche offen. Auch Online-Turniere können von Toki Toki aus betreten werden.

Auch wenn die Idee der Entwickler mit der Welt von Toki Toki keineswegs schlecht ist, so ist die Umsetzung dennoch mehr als dürftig. Die Areale sind nicht nur sehr klein, sondern bieten dem Spieler auch wenig Handlungsmöglichkeiten. Es gibt so gut wie nichts zu entdecken und die Gespräche mit den anderen Kriegern belaufen sich höchstens auf Informationen, die Häppchenweise serviert werden. Dazu passt leider auch die lieblos gestaltete Umgebung der Toki Toki World. Zwar ist alles in dem bekannten Anime-Stil gehalten, doch insgesamt wirkt die Basis sehr trost- und leblos. Schade, denn wenn sich schon so viel in der Toki Toki Welt abspielt, dann hätten die Entwickler von Dimps ruhig mehr Liebe zum Detail beweisen können.

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Fazit

Dragon Ball Xenoverse fühlt sich letzten Endes genauso an, wie sich ein Prügelspiel mit Son Goku und Co. eben anfühlen muss. Das Kampfsystem ist schnell eingeprägt und dank der recht einfachen Handhabung müssen Neueinsteiger auch keine Berührungsängste haben.

Bei der Story sieht das leider etwas anders aus, denn sie ist, vorsichtig ausgedrückt, gewagt. Wer hier kein Hintergrundwissen über die Geschehnisse der Anime-Serie hat, wird ganz schnell den Durchblick verlieren. Dies gilt auch für den Humor und den Manga-Stil, der bei Dragon Ball Xenoverse an den Tag gelegt wird.

Dragon Ball-Junkies werden mit dem Spiel aber definitiv ihren Spaß haben, was aber auch vor allem daran liegt, dass erstmals ein eigener Charakter erstellt und individualisiert werden kann. Wenn eben den Entwicklern die Liebe zum Detail fehlt, so bringt wenigstens jeder Spieler eine persönliche Note mit ein.

Letzten Endes ist Dragon Ball Xenoverse ein vernünftiges Prügelspiel geworden, was allerdings seine kleinen Ecken und Kanten hat. Vor allem technisch hinkt das Spiel dem heutigen NextGen-Niveau weit hinterher. Eine klare Kaufempfehlung können wir deshalb nur den treuen Dragon Ball-Fans geben.


Bewertung

Pro

  • Eigener Charakter sorgt für individuelle Note
  • Mekka für Dragon Ball-Junkies
  • Leichter Einstieg für Anfänger
  • Story kooperativ spielbar
  • Gelungenes Kampfsystem

Contra

  • Detailarme Spielwelt
  • Enttäuschende Grafik
  • Story nur für Liebhaber durchschaubar
  • Karge Toki Toki Welt
  • Technisch nicht auf der Höhe
  • Schäden in der Umgebung schlichtweg nicht möglich

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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