
Einer für alle
Ihr seid zwar tragender Protagonist der Geschichte und es ist nicht zu viel verraten, wenn wir sagen, das euch viele Bewohner von Thedas für den Propheten von Andraste halten, aber es geht um mehr. Ihr bekommt mächtige Gefährten an eure Seite. Zuallererst die starke Cassandra. Sie ist bei unserer Spielweise der Fels in der Brandung. Furchtlos stürzt sie sich in die Schlacht und klatscht Monster an die Wand. Wird es einmal besonders hart, verfügt sie über die Fähigkeit einen Schildwall zu errichten. Der ist zwar nicht undurchdringlich, aber hält auch harten Angriffen stand.
Sie ist die erste von unseren Mitstreitern, die wir an unsere Seite erhalten. Mit ihr begeben wir uns zum ersten Rift und werden direkt mit den Ausgeburten des Nichts konfrontiert. An dieser Stelle gehen wir direkt mal auf die Spielweise ein. Die Kämpferin stürmt nach vorne, provoziert und attackiert Gegner. Wir stehen als Magier eher im Hintergrund und teilen kräftig aus. Dank ihr können wir auch auf maximalen Schaden gehen. Doch aufgepasst: Greifen wir ein Monster vor ihr an, werden wir als Bedrohung klassifiziert und angegriffen. Das gilt auch dann, wenn die Gegner noch nicht von Kämpfern provoziert oder attackiert wurden.
Als Magier gibt es hier eine einfache Maxime. Schaden austeilen und genau aufpassen, wie es dem Tank geht. (Tank ist der zentrale Kämpfer, der die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zieht und Schaden von Fernkämpfern abhält). Geht es dem Tank schlecht, geht es auch uns bald schlecht. In späteren Leveln können wir dann auch magischen Barrieren errichten und damit wichtige Party-Mitglieder schützen.
Doch wo wir gerade beim Kampf sind: Man kann wie auch schon vorher die Zeit anhalten und Befehle erteilen. Mit dem wichtigen Unterschied, dass es nun eine Taktikkamera gibt. Die erlaubt es nicht nur die Zeit anzuhalten, sondern auch in dem Kampfgeschehen frei herumzufahren. Man kann sogar die Perspektive zu einer Vogelperspektive ändern. Das wird umso wichtiger, je härter die Gegner werden. Vor allem, wenn man Gegnern die Stirn bieten will, die eigentlich noch zu hart sind. Da kommt die Kamera ins Spiel. Mit dem taktischen Element lässt sich genau anschauen, wo wer steht, wie weit die Entfernungen sind und jedem Gruppenmitglied in Ruhe den dementsprechenden Befehl erteilen.
Die Kamera ist zwar super und sieht todschick aus, gerade wenn magische Effekte eingefroren werden, hat aber leider auch einen Wermutstropfen, den wir der Vollständigkeit halber hier erwähnen müssen. Leider ist die Kamera Ebenen-abhängig. Das bedeutet: Wir fahren auf dem Boden herum und wollen aber den Gegner auf einem kleinen Hügel anvisieren. Das geht erst mal nicht. Warum? Die Kamera hängt vor dem Hügel und rutscht nicht automatisch hoch. Nicht schön und hinderlich. Wie lösen? Nun entweder man fährt mit der Kamera herum und sucht die Stelle, wo man auch als Charakter hoch laufen könnte oder man drückt einmal auf LS, womit man wiederum die Ebene eins höher wechselt. Dummerweise steht man dann aber an einer anderen Stelle. Also hier wäre ein Patch super, der dieses Problem bereinigt.
Die erste Hürde genommen und die Gegner gefällt. Weiter geht es zum Rift. Unterwegs treffen wir auf einen kleineren Rift. Ein weiterer Magier, den wir auf dem Weg treffen, zeigt uns, dass wir den Rift mit Hilfe unserer Markierung auf der Hand schließen können. Damit haben wir nicht nur die Fähigkeit, sondern sind ein wesentlicher Bestandteil in der Rettung Thedas.
Den Lauf der Geschichte beeinflussen
Ein ganz zentrales Element in dem Spiel Dragon Age: Inquisition: Die Geschichte auf unterschiedliche Weise mit Entscheidungen zu beeinflussen. Man erhält in Dialogszenen mittels einem Rad-Dialog-Auswahlsystem die Option, verschiedene Fragen zu stellen oder auch antworten zu geben. Erfahrene BioWare-Kenner werden dieses Feature bereits aus anderen Spielen wie Mass Effect oder Dragon Age zu schätzen wissen.
Je nach Wahl sagt unser Charakter dann sinngemäß, das was wir ausgewählt haben und handelt danach. Das kann auf den Spielverlauf gravierenden Einfluss haben. Es kann beispielsweise bedeuten, dass ganze Handlungsstränge wegfallen und durch andere ersetzt werden. Das erhöht den Wiederspielwert enorm. Ein Beispiel gefällig? Entscheidet ihr euch für eine Allianz mit den Magiern, fallen die Templer weg und ihr bekommt mehrere Stunden an Handlung nicht zu sehen. Dafür aber seht und spielt ihr die Storyline der Magier-Allianz.
Die vorherigen Spiele von Dragon Age haben auch Einfluss auf den Titel. Zwar werden leider keinen Spielstände importiert, aber man kann anhand des Dragon Age Keeps festlegen, was vorher entschieden wurde. Da wir beide Teile gespielt haben, kam da mal eben eine halbe Stunde dabei herum, alles im Detail festzulegen. Doch keine Angst, dass muss nicht gemacht werden. Dieser Service ist tatsächlich für die Fans der Serie und bietet lediglich die Option, sehr tief einzusteigen. Ansonsten wird einfach eine Default-Auswahl festgelegt. In Abhängigkeit davon aber verändert sich das Spiel Inquisition wieder. Es ist also absolut faszinierend, welche Komplexität der Geschichte hier an den Tag gelegt wird. Das Geniale dabei: Es ist völlig dem Spieler überlassen, wie sehr er sich damit beschäftigen will.
Doch hier ein wesentlicher Tipp: Jeder der sich für das Spiel entscheidet, sollte massig Zeit mit sich bringen. Denn die Geschichte ist reich an Wendungen, an packenden Momenten, an interessanten Nebenschauplätzen, die einem beim schnellen Durchspielen verloren gehen. Und das Spiel ist riesig! Wir haben für den Test zwar 40 Stunden investiert, doch es ist bei einem solchen Spiel nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Will man wirklich alles sehen, kommt man ganz locker auf weit über 100 Stunden Spielzeit.
Fazit
Das Spiel Dragon Age: Inquisition ist für alle Liebhaber von Rollenspielen, die einen besonderen Schwerpunkt auf Story und Entscheidungsfreiheit legen, ein absoluter Pflichtkauf. Der Titel vereint das Beste aus beiden Vorgängern und bietet auch den größten Umfang.
Der Titel eignet sich sowohl für eingefleischte Rollenspielprofis, als auch für Anfänger durch leichten Zugang und optionaler Skillung. Die Welt ist wunderschön anzusehen und lädt zum Erkunden ein. Das Gameplay wird dabei von einem sehr stilvollem Soundtrack untermalt und hat sogar 20 unterschiedliche Barden-Songs in Petto.
Wir vergeben den XBoxUser Special Award, weil das Spiel mit einer gewaltigen Welt aufwartet, die eine packende Handlung und faszinierende Charaktere mit einer nicht-linearen Handlung kombiniert. Das Spielerlebnis kann sich ganz locker auf über 100 Stunden erstrecken. Mehr Story geht nicht!
Bewertung
Pro
- Vielseitige und große Welt
- Optionaler Multiplayer
- Genialer Charakter-Editor
- Entscheidungen führen zu Konsequenzen
- Tolle Charaktere mit Ecken und Kanten
- Packende und tiefgehende Handlung
Contra
- Rifts schließen etwas repetitiv
- Hin und wieder Probleme beim Matchmaking
- Hakelige Taktikkamera


4 Kommentare
Zehlang So, 28.12.2014, 01:59 Uhr
Habe hier gerade einen ausführlichen Erfahrungsbericht zu DA 3 geschrieben:
https://www.xboxuser.de/forum/adventure-rollenspiele/51526-dragon-age-inquisition-sammelthread-2.html#post653226
:smt023
Ajkster Mi, 03.12.2014, 09:51 Uhr
Guter Test. Wenn man GTA und The last of us für dieses Jahr ausklammert, sollte Dragon Age ohne Probleme Game of the Year werden.
XBU ringdrossel Fr, 28.11.2014, 13:55 Uhr
Danke dir :)
Das verstehe ich auch nicht. Denke jeder hat ein anderes Augenmerk. Wer Rollenspiele mit großer Storytiefe mag, kommt einfach hier nicht dran vorbei.
Bin auch jetzt noch dabei das Spiel zu spielen und meine Zeit geht jetzt über 60 Stunden und ich habe immer noch nichts wiederholt.
thund3rbolt Fr, 28.11.2014, 12:46 Uhr
Guter Testbericht:smt023
Ich finde das Game absolut klasse! Macht sau viel Spass und die Zeit fliegt an mir vorbei:D Verstehe nich wieso manche Redakteure das Game so zerreißen:-k
Für mich ist es ein gelungener Abschluss um das 3 Quartal diesn Jahres zu beenden.:D