Review zu Dragon Age 2

Dragon Age war damals ein unvorhergesehener Erfolgstitel. Da EA involviert ist, wundert sich niemand, dass wir hier schnell eine Fortsetzung geliefert bekommen. Technik und Gameplay erhalten ein Update und eine neue Story wird erzählt. Doch Verbindungen gibt es immer noch in die Welt von Dragon Age: Origins. Drachentöter, versammelt euch hier für das XBU Review zu Dragon Age II.

Ein paar Jahre Später...

... spielt Dragon Age 2, heisst, der Erzdämon aus Origins hat das Zeitliche gesegnet und die Zeit strich ins Land. Ihr müsst den Vorgänger nicht gespielt haben, um die Story zu verstehen, jedoch bietet BioWare an, Spielstände des Vorgängers zu importieren. Dies fällt leider weitaus weniger spektakulärer aus, als es uns im Vorfeld versprochen wurde. Habt ihr ein Savegame, wählt ihr dieses aus, habt ihr keines, gibt es vorgefertigte Ausgänge der Vorgeschichte. Im Großen und Ganzen ergeben sich dadurch nur unwichtige Dialoge mit Charakteren aus Origins. Es bleibt dabei eher bei Gesprächen der Marke ,,Hey dich kenn ich doch, was gibt's neues", der Plot bleibt relativ unberührt davon.

In erster Linie spielt die Geschichte in den sogenannten Freien Marschen, dies liegt nördlich von Ferelden. Von Anfang an ist klar, eure Figur wird der Champion werden. Dies wisst ihr gleich zu Beginn, da die Geschichte von einem Zwerg erzählt wird, welcher gleich bekannt gibt, die Hintergründe zu beleuchten wie es zu der Rolle als Champion kam. Immer wieder wird dafür die Geschichte unterbrochen und das Bild fokussiert den Zwerg, die Erzählstruktur ist dadurch sehr märchenhaft geworden.

Blut ist dicker als Wasser

Schon im Prolog zu Dragon Age II fällt der gesteigerte Gewaltfaktor auf. Das USK 18 Siegel hat sich das Game redlich verdient. Wenn ihr mit dem Zweihänder auf Gegnerhorden prescht, gibt es neben Blutwolken schon mal den ein oder anderen abgetrennten Arm, der durch die virtuelle Landschaft fliegt. Zwar übertrieben aber recht witzig ist dabei das Ausmaß an Blutspritzern auf euren Helden. In Dialogszenen unmittelbar nach den Gewaltorgien ist euer Held von oben bis unten mit Blut besudelt, dass schafft nicht mal der schlechteste Herz-Chirurg der Bundesrepublik.

Diese Gewaltexzesse werdet ihr häufig erleben, denn Dragon Age II ist deutlich actionorientierter als noch Dragon Age: Origins. Das Kampfsystem ist dynamische rund es kommt häufig zu gewaltsamen Konfliktlösungen, nach zwei Zwischensequenzen sind die Rüstungen natürlich wieder Blutfrei, den Namen der Reinigung hätte ich da gerne gewusst.

Durch das neue Kampfsystem verfällt das Spiel wieder deutlich mehr in die Sparte Hack and Slay. Zwar könnt ihr eine Pause einlegen, in welcher ihr Party-Mitglieder anweist, bestimmte taktische Muster zu verfolgen, doch im Grunde fahrt ihr immer gut damit, auf die Gegner einzuprügeln und zwischendurch Tränke einzuwerfen. Gameplay technisch richtet sich Dragon Age II eher an Actionfans als an klassische Rollenspieler, dies wird sich auch in anderen Aspekten des Titels zeigen.

Einmal Rollenspiel Light bitte!

Schon nach wenigen Momenten in Dragon Age II wird jedem Spieler auffallen, dass die Zielgruppe des Games nicht die klassischen Rollenspieler, die Die Hard Storyfanatiker sind, sondern diejenigen die zwar ein Adventure mit netter Story spielen wollen, aber nicht zu viel Arbeit in Dialoge und Charakterentwicklung stecken möchten. In allen Rollenspiel-Elementen, so wie im Schwierigkeitsgrad, wurde das zweite Drachenzeitalter erleichtert, auffällig ist, das wir auf der Box einen spürbar leichteren Schwierigkeitsgrad haben, wenn man es mal mit der PC Version vergleicht.

Im Laufe des Spieles trefft ihr Figuren, die eurer Party beitreten, maximal seit ihr gleichzeitig zu viert. Das Game spielt sich trotzdem eher, als wärt ihr alleine. Das kann positiv aber auch negativ bewertet werden. Gut ist zum einen, dass ihr euch auf den Helden konzentrieren könnt und nicht alle Figuren lenken müsst. Bei Bedarf könnt ihr das Spiel pausieren und Befehle an den Rest der Gruppe geben oder per Schultertaste direkt in die Rolle eines anderen Charakters schlüpfen.

Negativ zum anderen ist, wie sehr ihr bei der Ausrüstung eingeschränkt seid. Den Helden Hawke, könnt ihr einkleiden wie ihr wollt. Es stehen diverse Kombinationen von Rüstungen und Waffen zur Verfügung. Bei den Nebenfiguren hingegen könnt ihr nur komplette Rüstungssets einsetzen und aller höchstens bei Ringen etwas varrieren, daher sind die meisten Items, welche ihr für andere Klassen findet, nicht wirklich nützlich. Wenn wir von Klassen reden, müssen wir erwähnen, dass es auch dieses Mal nur Krieger, Magier und Schurke gibt, sowohl die Anzahl Klassen als auch die Anpassung des Aussehens des Heldens sind für ein Rollenspiel eher mau ausgefallen.

In Dialogen wurden das Ringsystem aus Mass Effect 2 übernommen, dies ist eine gute Erweiterung und macht die Gespräche insgesamt deutlich unterhaltsamer, wenngleich sie auch nicht so schwere Auswirkungen auf das Spiel haben, wie man es sich wünschen könnte.