Review zu Deus Ex: Human Revolution

Stundenlang hacken und forschen

Trotz der Tatsache, dass es nicht so viele begehbare Gebäude gibt, spornen doch besonders auch die Missionen an, alles zu erkunden und zu erforschen. Manchmal erlangt man einen Sicherheitscode, der praktisch ist, manchmal taucht eine Nebenmission auf oder ab und zu findet man seltene und wertvolle Objekte (wie z.B. ein Praxis-Kit zum augmentieren). Besonders das richtig coole und komplexe Hack-Minispiel fasziniert, so dass man gleich dazu verleitet wird, alles Mögliche zu hacken und herauszufinden, ob man mit einer Belohnung rechnen kann.

So kann man Stunden damit verbringen, im Polizeirevier alle PCs zu hacken und alle Schubladen zu durchsuchen. Auch Umkleidekabinen eignen sich hervorragend um einen Schrank nach dem andern zu öffnen.

Alles in allem - auch wenn man nicht der große Forscher ist - hat das Spiel einen mehr als akzeptablen Umfang mit einer richtig guten Story die mehr und mehr Wendungen beinhaltet. Sie fesselt und lässt den Spieler (in der Regel) jeder Zwischensequenz und jeden Dialog anschauen, allein weil es so spannend ist. Man hat teilweise das Gefühl, einen spannenden, beeinflussbaren Film anzuschauen. Und es sei gesagt: Wer nicht mal vom Hauptpfad abkommt, sondern immer nur eine Hauptmission nach der anderen spielt, wird schnell nicht mehr vorankommen, weil ihm die benötigten Fähigkeiten fehlen (die man einfacher bekommt, wenn man mal in den geheimen Gängen Geld und Munition findet).

Einen Multiplayer gibt es nicht - braucht das Spiel aber auch nicht. Sogar wenn man zu zweit vor dem Spiel hockt macht es Spaß, denn der Action-Part ist einfach nicht dominant. Man kann sich zu zweit beraten, wo man hingehen soll, wo man entlang schleicht und was für Terminals man definitiv hacken sollte. Das Spiel ist ein Singleplayerspiel, aber das ist auch gut so.

Die kleinen Tücken

Zum Schluss noch ein paar kleine Dinge, die uns negativ aufgefallen sind, nach dem viele Gelobe.

Das Speichern... Größtes Problem bei Deus Ex: Human Revolution ist das Speichern. Zum einen gibt es einfach nicht genügend Autosaves. An wichtigen Stellen speichert das Spiel nicht unbedingt automatisch (meist nur bei einem Ortswechsel). Wer das nicht weiß, wird oft viele Stellen erneut spielen müssen, da er vergessen hat, selbst zu speichern, nachdem ein großer Gegner erfolgreich lautlos umgelegt wurde. Denn das ist das A und O bei Deus Ex: Speichern, speichern, speichern. Und da es ein wenig umständlich ist, ständig auf Start zu drücken, speichern auszuwählen, den Slot zu wählen usw., hätten wir uns zum anderen nämlich gewünscht, dass es eine ,,Schnellspeicherfunktion" gibt. Z.B. mit einer kleinen Tastenkombi und ZACK wäre das Spiel gespeichert.

Das andere Problem sind die Ladezeiten. Wenn ihr das Spiel nicht auf der Festplatte installiert habt (das macht viel aus), so sind die Ladezeiten zwischen den Levels und besonders fürs Laden eines Spielstandes schon enorm lange. Man wartet und wartet und liest sich die gleichen Tipps auf dem Ladebildschirm zu hundertsten Mal durch. Das ist nervig, besonders wenn man z.B. in einem Bosskampf immer wieder schnell stirbt und man immer wieder den alten Spielstand laden muss. Man verbringt dann mehr Zeit mit Warten als mit Spielen. Das hätte nicht sein müssen.

Ein winzig kleines Contra, was mich persönlich gestört hat, war die nicht ausreichend helfende Minimap. Sie ist über ein Extra-Menü verfügbar, zeigt mir persönlich aber nicht genügend Informationen an. Besonders bei Angaben, die von NPCs kommen, stand ich lange im Dunkeln. So wurde ich z.B. einmal von einem auf den Waffenhändler ,,Seurat" aufmerksam gemacht, bei dem ich jetzt einen Nachlass bekomme. Ich habe aber erst im Internet suchen müssen, um herauszufinden, wo ich den denn nun im Spiel finde, da er nicht auf der Karte verzeichnet ist... Naja.