Review zu Deus Ex: Human Revolution

Sieben Jahre nach dem zweiten Teil von Deus Ex, kommt nun das Prequel zum erstmals 2000 erschienenen Spiel; Deus Ex: Human Revolution. Steigt in die Haut von Adam Jensen und erlebt in dem Rollenspiel-Shooter-Mix eine Zukunftsvision einer technisierten und ,,augmentierten" Welt. Wir haben uns das Sci-Fi-Spektakel angeschaut und verraten euch, wie gut es wirklich ist.

Optis gegen Puristen

2027 (25 Jahre vor Deus Ex), Detroit. Adam Jensen ist Sicherheitschef einer führenden Firma für Biomodifikationen. In Folge eines Angriffs auf die Firma wird Jensen schwer verletzt und um ihn zu retten, wird er mit diversen Biomodifikationen ausgestattet. Seiner Freundin Megan Reed, eine führende Spezialistin auf dem Bereich der Biomodifikationen, erging es aber nicht so gut. Sie stirbt und die Verschwörung beginnt... Ihr steigt in eine zukünftige Welt ein und versucht fortan, das Mysterium rund um Megan, ihre verschwundene Leiche und eurer Firma herauszufinden.

Nach und nach werdet ihr in die Story eingeführt und der Rollenspielcharakter des Spiels wird sehr schnell klar. Das Spiel ist dominiert von (angenehmen) Pausen und fordert einen dazu auf, jeden Raum zu erkunden, jede Zivilperson auszufragen und geheime Objekte zu finden. Gerade dadurch erfahrt ihr mehr über die Story. Die Augmentierungstechnologie bringt so genannte ,,Optis" (optimierte Menschen) hervor. Jene sehen stehen sich den Puristen (reine Menschen ohne Augmentierungen) gegenüber. Als Mann zwischen den Fronten (ihr wurdet ja unfreiwillig augmentiert) werdet ihr euch häufig ethischen Problemen entgegen stellen müssen: Ist es sinnvoll, den Menschen so zu verändern? Wann ist ein Mensch noch Mensch?

Die Story bietet sehr viel Tiefgang, unglaublich viele verschiedene Möglichkeiten und sehr viel Abwechslung dadurch, dass ihr praktisch ständig die Wahl habt, wie ihr euch entscheidet (lasst ihr den Geiselnehmer gehen, überredet ihr ihn oder erschießt ihr ihn - überlebt die Geisel, oder nicht... usw.?). Anders als bei anderen Spielen sind diese ,,Entscheidungen" aber sehr flüssig im Gameplay integriert und ihr habt aktiv Einfluss darauf (ihr müsst euch nicht immer für A oder B mittels Knopfdruck entscheiden).

Rambo oder anschleichen?

Deus Ex: Human Revolution spielt sich aus der First-Person-Perspektive. Dies gibt dem Spiel schnell das Flair eines Shooters. Doch weit gefehlt. Wer wie Rambo gleich in der ersten Mission durchläuft und alles abschießen will, wird verlieren, das ist sicher. Ihr habt auch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad wenig Gesundheit und ihr tut besser, den Kopf unten zu halten und euch zu verstecken. Schleicht euch mittels des sehr einfachen aber erstklassigen Deckungssystems an Feinden, Kameras und Sicherheitsbots vorbei. Interessant ist auch der Wechsel zwischen First-Person und Third-Person (schaut euch dazu am besten ein Gameplay-Video an). Wenn ihr nebenbei noch ein paar Lüftungsschächte und versteckte Wege findet, hat sich die Sache umso mehr gelohnt. Gerade am Anfang zeigt sich, dass sich behutsames Vorgehen eher auszahlt.

Und hier bietet das Spiel sehr viele Möglichkeiten: Knockt eure Gegner aus, tötet sie fast lautlos, versteckt die Leichen, betäubt Feinde mit Giftpfeilen aus der Distanz, schockt sie mit einem Elektroschocker oder erschießt einen nichtsahnenden Feind mit einer schallgedämpften Waffe.

Und so empfiehlt es sich auch am Anfang. Ohne die nötigen Augmentierungen habt ihr im normalen Kampf keine Chance gegen die gut gepanzerten Feinde. Und wenn dann erst Mechs kommen, seid ihr erst recht verloren, außer ihr habt noch eine EMP Granate im Ärmel oder verfügt über die nötigen Hackfähigkeiten, um am Sicherheitsterminal die Roboter umzuprogrammieren... Es gibt schier unendlich viele Möglichkeiten, wie ihr euer Ziel erreichen könnt.