Review zu Destiny 2

Destiny ist endlich wieder da! Ich hatte mich schon damals verliebt, aber das verging mit der Zeit. Auch wenn wir viele schöne Stunden miteinander hatten, war ich irgendwann fertig mit Destiny. Der zweite Teile soll aber viel mehr bieten. Wir haben einen Liebesbrief an den zweiten Teil der beliebten Reihe aus dem Hause Bungie geschrieben.

Endlich bist du wieder da

Fast drei Jahre musste ich warten, bis du endlich da warst, Destiny 2. Eigentlich wollte ich mich nicht hypen lassen, ganz nüchtern an die Sache rangehen. Aber verdammt, es ist nun einmal Destiny. Wie in einer guten Beziehung gab es all die Emotionen in der Vergangenheit, von Freude über Verliebtheit bis hin zu Ärger und Enttäuschung.

Ehrlich gesagt haben wir uns aus den Augen verloren. Die alte Flamme war erloschen – doch vergessen konnte ich dich nie. Nun also bist du wieder da. Größer, schöner und besser sollst du sein. Aber kann ich all den anderen trauen? All den Spielern, die teilweise noch früher abgesprungen sind als ich?

Egal, einen Blick muss ich einfach riskieren. Und das muss man dir lassen: Du schaffst es schon in Sekunden diese einstige Liebe wieder aufkeimen zu lassen. Ich kann, will und werde nicht schreiben, was mich so umgehauen hat, aber Veteranen werden sicher eine gute Zeit haben. Kaum ist der Part geschafft, steht sie auch wieder da! Meine Hüterin, meine Jägerin.

Deine Schönheit verblüht nicht

Wenn auch die Kampagne nie dein Herzstück war, ist sie doch ein großer und bedeutsamer Teil von dir. Wo im ersten Ableger noch vieles hinter Karten verborgen blieb, spielst du jetzt mit einem offenen Blatt. Selbst eine Erklärung hast du parat, warum ich mit meinem alten Charakter dennoch bei null beginnen muss.

Auf jeden Fall hast du mich nach der ersten Mission schon richtig im Griff. Gänsehaut war mein steter Begleiter, als sich die Welt entfaltete, die in den nächsten Tagen und Wochen meine Heimat sein wird. Optisch hast du dich vielleicht nicht komplett verändert – und leider kommst du, vielleicht altersbedingt, ein wenig ins Stocken, wenn in deiner Welt viel passiert – aber eine Augenweide bist du noch immer. Ich kann mich kaum sattsehen, an all den Farben und Designs, die du zu bieten hast. Deine Level sind jedenfalls vollgepackt mit Kram, du wirkst wesentlich weniger steril!

Wirklich umgehauen hast du mich aber mit deiner Stimme. Ich meine damit deinen Klang, wenn ich über die weiten Landschaften zog. Die Musik, die in meinen Ohren erklang, als ich gestrandet im Exil eine neue Heimat suchte. Das gehört wirklich zum Besten, was ich seit Jahren hören durfte. Dass dabei die Emotionen in den deutschen Sprechern nicht überkochen, kann ich jedoch nicht verstehen. Spaßiger ist Nathan Fillion im Original jedoch ohnehin, daher legst du mir in dem Punkt keine Steine in den Weg.

Du hast dich verändert

Ich fange langsam an zu verstehen, wie du tickst. Du hast deine Eigenheiten, vielleicht auch deine Macken, aber das heißt nicht, dass ich das nicht auch lieben könnte. Früher warst du so kompliziert, teilweise zu vielschichtig und unverständlich. Jetzt bist du gradliniger, neue Kontakte knüpfst du schneller. Es gibt weniger zu sammeln und mehr zu entdecken – ein guter Kompromiss.

Die Ausbeute der offenen Welten mit all ihren Kisten und Höhlen ist nicht von schlechten Eltern. Klar, du liebst es noch immer scheinbar unfair zu verteilen und sorgst so für Frust. Aber ist das so verkehrt? Lebt eine Beziehung mit dir nicht von dem Wechselbad der Gefühle? In einem Moment fühlt man sich vernachlässigt, kurze Zeit später mit Glück überhäuft. Mich jedenfalls hält es an der Stange und ich bin sehr zufrieden mit dem, was du mir gibst.

Abseits deiner Geschichte um einen Angreifer namens Ghaul, der den Reisenden gefangen hält und uns Hüter ins Exil zwang, gibt es jetzt einfach mehr zu entdecken und zu tun. Die Aufgaben scheinen vielfältiger und fordernder, das gefällt mir so an dir. Stört es mich da, dass sich einige Sachen an dir nicht geändert haben? Schon ein wenig, aber Liebe macht blind und ich kann es dir vergeben.