
Def Jam: Icon ist wirklich grafisch gesehen ganz oben mit dabei. Alles ist sehr stylisch in Szene gesetzt, schon die schwarz/weiss Haltung der Menüs und Ladescreens bis hin zu allem in einem Kampf. Die Figuren sehen Top aus und es ist leicht zu erkennen, welcher Rap Star auf dem Bildschirm kämpft. Alles bewegt sich wunderbar, ob es die Dreadlocks der Figur sind oder die Bling Bling Kette um den Hals. Die Umgebungen sehen wie geleckt aus, die Explosionen, der Funkenflug alles Erste-Klasse, abgesehen von kleineren Clipping-Fehlern bei Haaranimationen.
Was schon in Fight Night zum Einsatz kam, wird hier noch weiter getrieben. Es wird ohne HUD gekämpft (optional aktiviertbar) aber du weißt immer wie es im deinen Kämpfer steht. Blaue Augen, Schürfwunden, kaputte oder angebrannte Markenshirts, all dieses gibt deutlichen Aufschluss, wie es um deine Energie aussieht. Wenn es kurz vor dem KO steht, zoomt die Kamera wieder ein und ein leichter Blur Effekt setzt ein.
Wer all diese grafischen Hinweise nicht merkt, wird immer noch durch das herzschlagartige Vibrieren des Controllers darauf aufmerksam gemacht, das es Zeit wird die Deckung zu erhöhen. Ein gutes Feature am Pad, jedoch ist die restliche Steuerung eher mager. Auch hier erinnert das ganze leicht an Fight Night 3. Mit den Buttons werden leichte Schläge und Tritte (je nach welchen Kampfstil ihr wählt) ausgeführt und der rechte Stick muss bewegt werden, um die harten Angriffe zu machen. Das heißt, für einen Spin-Kick müsst ihr den Joystick logischerweise drehen. Schiebt ihr den Stick nach oben, so nehmt ihr euer Gegenüber in einen Griff, bei dem ihr entweder per Stick entscheiden könnt, wohin ihr ihn werft oder per D-Pad diverse (Wrestling-) Würfe durchführt. Klingt alles ganz gut, jedoch ist die Steuerung alles andere als präzise und die Anzahl an Angriffen über den Stick alles andere als hoch, so wird druch die schwammige Steuerung des ansonsten sehr scharfe Bild etwas getrübt.
Das neue Kampfsystem
Ihr könnt nach wie vor euern Gegner noch mit Schlägen und Tritten zur Niederlage bringen aber bei Def Jam: Icon findet man schnell heraus, dass die besseren Attacken hier in Verbindung mit Musik und der Umgebung stattfinden. Jeder der 2 Fighter wählt sich einen Track aus. Wenn der Kampf losgeht läuft einer dieser Tracks und die Umgebung bewegt sich zum Beat. Wenn der Beat knallt, so explodiert z.B. eine Zapfsäule im Hintergrund. Es ist also eure Aufgabe mit der Musik zu kämpfen und den Gegner im richtigen Zeitpunkt zum richtigen Platz zu werfen.
Ihr habt aber auch Einfluss auf die Musik, wenn der Track läuft, denn ein Spieler sich vorher ausgesucht hat, so ist er in diesem Moment stärker. Ihr könnt aber dafür sorgen, dass euer Track läuft; den linken Trigger gedrückt halten und dazu den linken Stick bewegen als würdet ihr scratchen bewegt die linke Hand des Kämpfers am imaginären Turntable. Wechselt ihr dann rechtzeitg zum rechten Stick und scratcht so mit der rechten Hand, schafft ihr das, so wird der Song gewechselt. Scratcht ihr einfach nur mit der rechten Hand, wird der aktuelle Song an eine Stelle gespult, an welcher die Umgebung aktiv wird, was ihr weise nutzen könnt, um eure Gegner in die Luft zu jagen.
Das Scratch-System macht Def Jam: Icon nicht gerade einsteigerfreundlich und scheint selbst auch etwas schwammig, aber wenn ihr es erstmal raus habt, ist das eine witzige taktische Komponente im Spiel. Alles wird sich nur noch darum drehen, den Gegner schnell zu Boden zu werfen, um den Song zu wechseln.
Fazit
Um es nocheinmal hervorzuheben: Def Jam: Icon sieht einfach gut aus und hört sich toll an. Die Steuerung hingegen lässt ein wenig zu wünschen übrig, was bei hitzigen on- bzw. offline Mutliplayer-Partien den Puls schnell in die Höhe treibt. Die Originalstimmen der Stars wären mit deutschen Untertiteln auch für Leute mit weniger guten Englisch-Kenntnissen genießbar gewesen. Die Story weiss durch ihre leicht übertriebene Darstellung eines Hip Hop Labels zu unterhalten, bietet aber vom Spielerischen her wenig Abwechslung.
Die tollen Hintergründe sind leider nicht in einer so hohen Anzahl vorhanden, so dass es schnell eintönig wird. Die Ladezeiten sind teilweise zu lang, aber tauchen auch einfach zu oft auf, es wird leider für fast alles, was angewählt wird, neu geladen. Def Jam: Icon ist bestimmt nicht das beste Beat' em Up für die Xbox 360, dafür aber das eigenständigste und vielleicht auch das grafisch schönste. Dank der My Sountrack Funktion nicht nur etwas für fiese Gangster.
Bewertung
Pro
- Gelungene Präsentation
Contra
- Geringer Umfang
