
Die Hip-Hop und Rap Gemeinde unter den Konsolen-Zockern ist wahrscheinlich schon lange Fan der Def Jam Spiele. Die Reihe bestach immer durch bekannte US Rap-Größen und derbe Schlägereien mit Wrestling Einschlag. Zum neuen Teil der Serie Def Jam: Icon hat sich viel getan und unser Review wird euch darüber informieren, ob die Änderungen gut oder schlecht sind.
Diverse Spielmodi aber leider nicht auf deutsch
Beim ersten Einlegen von Def Jam: Icon fällt auf, dass das gesamte Spiel auf Englisch gehalten ist, also gerade für den Story Modus heisst es Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Um das Spiel authentisch zu halten, wird natürlich auch im Rap typischen Slang geredet, wer aus der ,,Szene" kommt, wird sich sofort in den Dialogen zu hause fühlen, wer der Sprache der US Rapstars nicht mächtig ist, wird sich bei dem ein oder anderem Wort schon über dessen Bedeutung wundern. Es gibt diverse Spielmodi, welche aber im überschaubarem Rahmen bleiben. Unter Throwdown findet sich ein aus anderen Beat'em Ups bekannte Standart-Kampf, entweder gegen den Computer oder gegen einen Freund.
Andere Varianten des Kampfes wären der Practise Mode, in dem euch schriftlich angezeigt wird, welche Aktionen ihr ausführt oder der Beating with BassModus, in welchem ihr keinen Einfluss auf die Musik habt. Hinter F.A.C.E. verbirgt sich ein wirklich umfangreicher Charakter Editor, dessen Charakter ihr im Xbox Live Modus gegen anderen Spieler einsetzen könnt. Das Herzstück des Spieles ist jedoch der Story Modus, der Built a Label Modus.
Beat steht hier wirklich für Schlag
Die Story fängt mit einer Situation an, mit der wir als Spieler wenig anfangen können. Der Charakter, den wir uns zu Beginn des Built a Label Modus geschaffen haben (die Figur aus F.A.C.E geht nicht, es muss eine neue Figur sein), unterhält sich mit einem anderen Mann auf der Straße, plötzlich wird auf diesen geschossen. Nach diesem Intro werden wir jedoch 2 Jahre in die Vergangenheit versetzt und können so miterleben, wie es zu all dem kam.
Unser frisch erstellter Charakter besitzt ein kleines Label, was momentan keine Künstler unter Vertrag hat, deswegen wird dies auch alles von unserem kleinen Hinterzimmer aus geregelt. Nachdem wir den ersten Künstler unter Vertrag haben, bestehen unsere Aufgaben darin, ihm immer wieder aus der Patsche zu helfen. Nerven ihn Fotografen, schlagen wir diese zusammen, hat er Probleme mit einem Undercover Cop, schlagen wir diesen zusammen, klaut ein andere Rapper seine Beats, schlagen wir auch den zusammen. Neben den zugegeben nicht all zu abwechslungsreichen Aufgaben eines Labelchefs gibt es noch weitere Tätigkeiten.
Wenn ein Song Produziert wird, müssen wir das Budget einteilen, das heisst, wir müssen entscheiden wie viel Geld wir in PR stecken, wie viel in die Produktion usw.. Geld ist so oder so, auch in Def Jam: Icon eines der wichtigsten Dinge. Wir müssen auch immer entscheiden, ob wir z.B. anfallende Gerichtskosten für einen Artist tragen oder das Geld lieber in neue Ringe für unsere Freundin investieren. Bei all diesen Entscheidungen ist darauf zu achten, dass wir alle Leute um uns herum bei der Stange halten, zahlen wir ihnen nie etwas, so verlassen sie uns bald.
Umso besser wir uns um die Songs kümmern, umso höher landen sie in den Charts und beschenken uns nicht nur Geld sondern auch Gold bis Multi-Platin Auszeichnungen, welche wiederum unseren Gamerscore steigen lassen.Wenn zu guter letzt nach Produzieren und Freundin versorgen noch Geld übrig ist, dürfen wir das in Kleidung, Tattoos oder in Schmuck stecken, eben das was ein Pimp so braucht.
Fazit
Um es nocheinmal hervorzuheben: Def Jam: Icon sieht einfach gut aus und hört sich toll an. Die Steuerung hingegen lässt ein wenig zu wünschen übrig, was bei hitzigen on- bzw. offline Mutliplayer-Partien den Puls schnell in die Höhe treibt. Die Originalstimmen der Stars wären mit deutschen Untertiteln auch für Leute mit weniger guten Englisch-Kenntnissen genießbar gewesen. Die Story weiss durch ihre leicht übertriebene Darstellung eines Hip Hop Labels zu unterhalten, bietet aber vom Spielerischen her wenig Abwechslung.
Die tollen Hintergründe sind leider nicht in einer so hohen Anzahl vorhanden, so dass es schnell eintönig wird. Die Ladezeiten sind teilweise zu lang, aber tauchen auch einfach zu oft auf, es wird leider für fast alles, was angewählt wird, neu geladen. Def Jam: Icon ist bestimmt nicht das beste Beat' em Up für die Xbox 360, dafür aber das eigenständigste und vielleicht auch das grafisch schönste. Dank der My Sountrack Funktion nicht nur etwas für fiese Gangster.
Bewertung
Pro
- Gelungene Präsentation
Contra
- Geringer Umfang
