Page

Dead to Rights: Retribution ist die Wiedergeburt einer Spielserie, welche auf dem Weg ihre Qualität verloren hat. Nun mit der Technik der Xbox 360 will man die Reihe wieder voran treiben und vor allem Erwachsene Gamer dazu bewegen, das Game zu kaufen und dann das Verbrechen zu bekämpfen. Wir checken für euch, wie viel kriminelle Energie in Dead to Rights: Retribution steckt.

Dunkle Zeiten

Grand City ist eine dunkle Stadt geworden, früher blüte hier das Leben, doch heute ist alles andere. Die fiktive Großstadt versinkt immer und immer tiefer im Sumpf des Verbrechens. Die Polizei ist verweichlicht und es scheint ihr auch an Motivation zu fehlen, dem Bösen die Stirn zu bieten. Doch es gibt noch einen echten Hardliner, Jack Slate hat nicht nur namentliche Ähnlichkeiten zu einer einer Schwarzenegger Figur: Für ihn ist das Gesetz noch alles und das muss im Zuge seines Fanatismus mit voller Gewalt umgesetzt werden, ohne Rücksicht auf Verluste.

Bei der Erzählstruktur hat man sich wohl von Max Payne beeinflussen lassen, das Game fängt am -scheinbaren- Tiefpunkt von Slates Karriere an und wird in Rückblenden gespielt. Ebenso wie Mr. Payne erklärt uns Jack mit dunkler Stimme, wie seine Gedanken und Emotionen zwischen den Kämpfen um ihn kreisen. Das Setting ist relativ gut umgesetzt, aber rettet nicht darüber hinweg, dass wir einen solchen Plot inklusive der Twists schon in etlichen Hollywood Streifen gesehen haben. Solide Kost, aber kein wirklich neues Gericht auf unserem Gaming-Teller.

Polizeigewalt

Die Figur Jack Slate geht mit den Ganoven nicht gerade zimperlich um und nimmt keine Gefangenen und das ist wörtlich zu verstehen. In Grant City scheint es kein Problem zu sein, wenn ein Officer Genicke bricht, wie viele mit ihren guten Vorsätzen, und das am laufenden Band. Der USK war dies auch zu viel des Guten bzw. des Bösen und so wird Dead to Rights: Retribution den Weg in die deutschen Läden nicht finden. Hierbei dürfte wohl weniger das Ausmaß der Gewalt eine Rolle gespielt haben, sondern viel mehr die Art, in welcher sie präsentiert wird. Es gibt vergleichsweise härtere USK 18 Titel, doch diese benutzen Gewalt weitaus stilsicherer.

In diesem Titel finden wir übertriebene, unangebrachte Gewalt an jeder Ecke. Nehmen wir nur die Finishing-Moves, diese sind in bester Comic-Manier völlig Over the Top. Jack tritt einen Gegner zu Boden, tritt ihn in den Bauch und wenn dieser erneut aufstehen will, bekommt er einen ordentlichen Tritt in das Gesicht, kick it like Beckham! Bei einem anderen Move wird dem Gegner das Genick gebrochen, so das der Kopf komplett umgedreht ist und der leblose Körper gute 3 Meter in die Höhe fliegt, um dann auf dem Boden aufzuklatschen. Dargestellt wird alles natürlich in bester Slow Motion, damit der Gewaltfreak voll auf seine Kosten kommt. Die Gewalt ist einfach nur Mittel zum Zweck und wird ästhetisiert, hier wird nicht etwa Gewalt geboten, um grausame Sachverhalte darzustellen oder Emotionen zu verstärken, hier geht es einzeig allein darum, visuelle Gewalt zu zelebireren.

Seite

 

Fazit

Dead to Rights: Retribution ist technisch solide, aber haut niemanden vom Hocker. Schusswechsel und Faustkämpfe wechseln sich ab und trösten darüber hinweg, dass keines von beiden optimal ist.

Die Story und das Setting sind stimmig, nur leider nicht neu, dennoch wird der Spieler gut unterhalten. Die ernste Story wird leider durch peinlich-unangebrachte Gewaltorgien überschattet.

Wer aber das Gesetz in die Hand nehmen will und einen kurzweiligen Third Person Shooter für Zwischendurch sucht, kann ein verregnetes Wochenende mit Dead to Rights: Retribution verbringen  und sich danach freuen, die Welt um geschätzte 800 Gangster erleichtert zu haben.


Bewertung

Pro

  • Schleichpassagen sorgen für Abwechslung
  • Bewaffnete und unbewaffnete Kämpfe ergänzen sich

Contra

  • Technisch mittelmäßig
  • Unangebrachte Gewaltdarstellung

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

7 Kommentare

XBU Zwobby So, 03.04.2011, 14:38 Uhr

Musst du auch... und wegen so vielen anderen Sachen

XBU Böhser Onkel Mo, 28.03.2011, 07:45 Uhr

Jetzt fühle ich mich iwi schlecht weil mir das Game gefällt.:D

XBU Zwobby So, 27.03.2011, 23:40 Uhr

Ja, du hast recht , komisch das gerade ich das sage aber :

Ich mag splatter weil ich da immer ein gewisses Augenzwinkern finde.

Oder ich mag Gore weil es benutzt wird um schreckliche Dinge wirklich schrecklich darzustellen.

Bei dem Titel hatte ich nicht das Gefühl einen dieser Punkte erfüllt zu sehen.

Ich fand die Darstellung halt einfach so dass man unbedingt hart sein muss und Gewalt falsch ästhetisiert, ich fand die Gewalt war nur der Gewalt wegen da . Da fehlte mir die Distanz.

Sonst kann's nicht derbe genug sein, dass neue Mortal kombat z. B erwarte ich sehr, da finde ich, gibt es so ein Augenzwinkern.

Mit dem spielmodus weiß ich ehrlich nicht mehr, könnte aber sein das du durch sein musst

XBU Böhser Onkel So, 27.03.2011, 09:32 Uhr

Ich entstaube mal den Thread.
Ich wollte den Titel schon lange mal anspielen und gestern konnte ich dies endlich mal in Angriff nehmen.
Ich hatte wenig erwartet und war dann doch sehr positiv überrascht.
Die Optik ist sehr solide und spielen lässt sich das ganze auch sehr gut.
Die Gewalt ist sehr überzogen aber wundert mich dass ausgerechnet mein Splatterkollege Zwobby genau das als negativ empfindet.
Wie kann man diesen Riot Control Mode zocken?
Wird der nach beenden der Story freigeschaltet?

XBU Zwobby Di, 27.04.2010, 16:04 Uhr

Naja nur weil ich weiss das es etwas gibt ist es deswegen ja nicht positiv, ich weiss auch das viele Eltern ihre Kinder schlagen, das wird dadurch nicht besser...
Was ich sagen will ist einfach das die Gewalt unangebracht übertrieben ist, in meinen Augen ist das ein negativ Punkt, das Review soll ja auch informieren was den Gamer erwartet....
Trotzdem ja kein schlechtes Game... Danke auch für dein Lob, sind ja in der Gesamtwertung recht nah beinander

Alle Kommentare anzeigen