Review zu Dark Void

Schöner Himmel

Oberflächlich präsentiert sich Dark Void mit schönen Grafiken. Die Lederjacke des Protagonisten sieht schön abgetragen aus, die Führer der Beobachter sehen so fieß aus, wie sie sind, und der Himmel mit seinen Wolken und der durchtretenden Sonne schafft Wärme im Zockerherz.

Doch bei genaueren Blicken bröckelt die Farbe an der Leinwand von Dark Void. Nach jedem Ladevorgang dauert es lange, bis die Texturdetails vollständig geladen sind, das ist aber nicht das größte Problem. Neben Pop Ups und seltenen Slow Downs macht vor allem die Monotonie den Spaß kaputt. Der Dschungel im ersten Kapitel verspricht ein gutes Spiel, doch danach gibt es nur noch Berglandschaften oder Innenräume von Raumschiffen, welche alle gleich aussehen. Die Krönung sind die Luft-Levels, denn diese finden immer im selben Ambiente statt: Die selben Berge, die selben Steinsäulen und die selben Gegner. Es gibt je weniger als 5 verschiedene Luft- und Bodeneinheiten der Wächter, da wollt ihr sie einfach schon aus dem Grund zerstören, dass ihr Look euch nervt.

Der Sound hingegen ist akzeptabel. Der Soundtrack ist gut und atmosphärisch, die Kanäle eurer Dolby Anlage werden in Gefechten gut genutzt. Darüber hinaus nervt es, Nolan North erneut als Voice Actor für die englische Synchronisation zu hören. Bei Lost Planet war es noch OK, aber mittlerweile ist dieser Voice Actor einfach zu oft in Videospielen aufgetaucht.

Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuugs!

Das Jetpack Potential war groß, doch es wird nicht nur vom sonst langweiligen Gameplay zu Nichte gemacht, sondern vor allem durch die wirklich schlimmen Bugs. Mehr als nur einige Male schaffte es Dark Void nicht, nach dem Ableben des Protagonisten zurück zum letzten Checkpoint zu finden. Oft hing sich das Game vorher auf und ich durfte zurück ins Dashboard.

Auch sehr ärgerlich ist es, wenn ihr mal wieder sterbt, ohne zu wissen warum. So kam es häufig vor, dass ich im Test auf ein UFO sprang und sowohl den Manövern als auch den Waffen ausweichen konnte, aber trotzdem tot vom UFO fiel (was wenig Spaß macht, da die Sterbeanimation sehr steif aussehen). Noch besser ist es, wenn ihr in einem Geschützturm sterbt, denn dort gibt es nicht mal eine Sterbesequenz, das Spiel ist ohne Ankündigung plötzlich vorbei.

Doch die absolute Krönung ist, erhaltet ihr eine Aufgabe wie "Alle Wächter töten" und habt alle Gegner besiegt, so kann es passieren, das das Game es einfach nicht verarbeiten kann. D.h. die nächste Sequenz oder der nächste Abschnitt wird nicht gestartet und ihr dürft im Menü "Level neu starten" wählen und hoffen, dass es beim nächsten Durchgang funktioniert. So etwas darf nicht passieren, sicher nicht in dieser Häufigkeit.

Neben der Frage, warum man diese Bugs nicht bemerkt hat, fragen wir uns noch viel mehr, wieso es keinen Mutliplayer-Modus gibt. Ein Third-Person Shooter mit Jetpack bietet doch den optimalen Nährboden für Online-Schlachten. Wie gerne wären wir durch die Luft gesaust und hätten uns gegenseitig mit Manövern ausgetrickst -zumindest bei Bug-freiem Gameplay-, aber das bietet der Titel leider auch nicht.