
Mit Damnation, welches aus der Feder des Entwicklerstudios Blue Omega entstanden ist, versucht Codemasters dem verhältnismäßig eingefahrenen Shooter Genre ein wenig frischen Wind einzuhauchen. Statt der üblichen horizontalen Betrachtungsweise des Schlachtfeldes wechselt Damnation die Perspektive und offeriert weitläufige Areale, in denen wir uns nicht selten auch in der Vertikalen bewegen dürfen. Ob Damnation tatsächlich in der Lage ist, das Genre neu zu beleben oder selbst auserkoren ist, verdammt zu sein, wollten wir für euch einmal herausfinden.
Historisches Amerika
In einem Amerika, dessen Geschichte eine dunkle Wendung genommen hat, reißt der Staat, der einst den Wohlstand versprach, das Land in den Abgrund. Nach der Okkupation durch einen Rüstungskonzern versuchen einige kampferprobte Rebellen, die letzten freien Städte aus dessen Würgegriff zu befreien. Euer Kampf führt euch in einen, nun mehr als 40 Jahre andauernden Krieg zwischen den Kräften der Koalition und den Nationalisten des historischen Amerikas. Ihr schlüpft in die Rolle des Rebellen Rourke und macht euch an die Arbeit, die düstere Wahrheit von Prescott Standard Industries ans Tageslicht zu befördern. Prescott Standard Industries versucht in einem geschwächten Land, indem die natürlichen Ressourcen erschöpft sind, die Zivilbevölkerung auf seine Seite zu ziehen, um so seine ganz eigene Vorstellung von einer geordneten Welt zu etablieren.
Immer schön in die Ferne schauen
Kaum ist die Damnation DVD im Inneren eurer 360 verschwunden, werdet ihr mit einem ausgedehnten Actionvideo in die Welt von Damnation eingeladen. Gut gemachte Introvideos sind nicht nur nett anzusehen, sondern verbinden nicht selten Story und Spielgeschehen gekonnt miteinander. Anders aber im Fall von Damnation. Bereits nach den ersten Intro-Sequenzen neigt man schnell dazu, den Skip-Intro Button zu suchen. Der Beginn des Spiels wird in keiner Weise einem aktuellen Next-Gen Titel gerecht, so dass schon zu Beginn schlimmste Befürchtungen aufkommen, was einen im weiteren Spielverlauf erwarten wird.
Habt ihr das Intro schadlos überstanden und dürft auf eigenen virtuellen Beinen durch das Leveldesign von Damnation stampfen, ändert sich an dem ersten Eindruck des Spiels leider nichts. In der Tat ist es den Entwicklern von Blue Omega gelungen, dem Spieler eine, für einen Shooter ungewöhnliche Weitsicht zu präsentieren. Der Horizont scheint schier unendlich zu sein und selbst noch so weit entfernte Details, wie beispielsweise Gebäude, sehen passabel aus. Würde es sich bei Damnation um ein Bilderrätsel handeln, so hättet ihr einiges zu tun, das gesuchte Objekt in der Landschaft zu entdecken. Leider wendet sich das Blatt um 180 Grad, sobald man das betrachtet, was im wahrsten Sinne des Wortes vor den eigenen Füßen liegt.
Es gibt kaum ein Detail, welches aus der Nähe betrachtet noch einen passablen Eindruck vermittelt. Der Detailgrad der Texturen ist oftmals so gering, dass man aus der Nähe betrachtet höchstens noch ein paar quadratische Klötze präsentiert bekommt. Die Animation eures Charakters aber auch die eurer Begleiter vermittelt den Eindruck, man würde eine Art Roboter navigieren, nicht aber eine flüssig animierte Person. Betrachtet ihr euch diese dann einmal aus der Nähe, scheinen selbst die Charaktere von ihrem Auftritt nicht sonderlich begeistert zu sein. Hölzernd wirkende Gesichter mit ebenso geringem Detailgrad starren euch an und hoffen offensichtlich selbst auf ihr schnelles Ableben, damit das Elend endlich ein Ende hat.
Fazit
Damnation versucht das Shooter Genre durch eine vertikale Betrachtungsweise des Schlachtfeldes, sowie durch eine schier unendliche Weitsicht umzukrämpeln. Wäre dieser Shooter ein Stillleben, so wäre Damnation auf Grund der Weitsicht und des Detailgrades am Horizont mit Sicherheit eine Referenz. Die vom Nahen betrachtete textur- und detailarme Umgebung, kombiniert mit grobmotorischen und ausdruckslosen Charakteren, wird lediglich noch durch eine, in Sachen taktischer Vorgehensweise, nicht immer einigen KI übertroffen.
Die Möglichkeiten der Charaktere sich im Leveldesign zu bewegen sind vielfältig, und ziehen von der Quantität her fast mit einer Lara Croft gleich. Leider kann hier einer Frau Croft in Sachen Qualität nicht annähernd das Wasser gereicht werden. Eine verhältnismäßig komplexe Steuerung, eine häufig sehr unpräzise Kameraführung und die alles andere als flüssigen Bewegungsabläufe trüben den Spielfluss schon deutlich.
Sollte es eine Fortsetzung von Damnation geben, so hoffe ich, dass der nächste Teil nach der Pre-Alpha Phase in den Verkaufsregalen stehen wird.
Bewertung
Pro
- Riesige Levellandschaften
- Vertikales Leveldesign
- Schier unendliche Weitsicht
Contra
- Grafische Präsentation auf niedrigem Niveau
- Schlechte Soundkulisse und deutsche Sprachausgabe
- Stupide KI
13 Kommentare
Slayer2k Di, 24.11.2009, 15:05 Uhr
Ich fange gerade das Spiel auch an durchzuzocken ich find es auch nich so gut aber egal ich Zocks durch wegen den :gs :D Naja es hilft nicht unbedingt aber benutz doch mal die Seherkraft einfach dahin wo die gegner sind :smt003
XBU Mastermind Di, 30.06.2009, 12:50 Uhr
Es wäre wohl sinnvoller, solch eine Hilfe Anfrage im entspr. Game Forum zu stellen wo mehr vorbeisehen und nicht hier beim Review.
El Laffos Mo, 29.06.2009, 17:31 Uhr
hat denn wirklich keiner nen tipp für mich
El Laffos Do, 25.06.2009, 11:20 Uhr
den punkt kann ich seit gestern auch nur unterstützen
wie zum teufel kommt man bitte auf den gipfel bei der artellerie
hab bestimmt ne stunde gesuchr,aber keinen weg gefunden
weiß da vielleicht jemand was
BilliejoeAT Mi, 24.06.2009, 20:22 Uhr
Natürlich sind Meinungen verschieden, und wer Spaß an dem Spiel hat soll sich aufgrund unserer Kommentare nicht vom Spielspaß abhalten lassen.
Ein großer Kritikpunkt (neben der mangelnden Steuerung und Grafik) war zb. die Überschaubarkeit und Orientierung in den einzelnen Level.
Es kam bei uns nicht selten vor dass wir irgendwann nicht mehr wussten wo der weg weiter geht. Dann wurde mal 10 Minuten rumgesucht und geschaut wo man denn einen Wandsprung ansetzen müsse damit man weiterkommt oder wie man einen bestimmten Punkt erklimmen kann.
Ein Wegweisersystem wie zb. in Army of Two (Back-Taste) wäre sicherlich hilfreich gewesen.