Review zu Call of Duty: Black Ops 2

Create a Class 3.0 oder einfach Pick 10

Treyarch will mit vielen Neuerungen einen Top Titel machen. Neben den bisher genannten Updates wurde Create a Class komplett umgestaltet. Wie immer gibt es die fünf Standartklassen und zu Beginn der Multiplayerkarriere dann auch fünf eigene Klassen. In Black Ops I mussten wir uns noch mit dem CoD Geld Objekte freikaufen, was nicht besonders gefiel. Heute schalten wir wieder alles nach Level frei, allerdings muss das gewünschte Objekt mit einem Token gekauft werden. In Token-Not gerät man aber nie, da man mit jedem Level ein neues Token bekommt.

Die Eigene Klasse hat also 10 Slots, die frei gewählt werden können. An jeder Stelle kann ein Slot freigelassen werden, es gibt also keine Regeln, außer das Maximum von 10. Es ist also möglich, mit drei Aufsätzen auf der Primärwaffe, aber dafür mit keiner Sekundärwaffe in das Match zu gehen. Dadurch gibt es unzählige Klassenoptionen. Aber ganz ohne Waffe geht es dann doch nicht. Ist der Primärwaffen- oder Sekundärwaffenslot nicht vergeben, so erhält man dafür automatisch ein Kampfmesser. Der neue Klasseneditor macht sehr viel Spaß und gibt endliche Möglichkeiten beim Erstellen der Klasse. Ganz frei ist man auch bei der Gestaltung der Waffe. Die Spieler liebten die Tarnungen und Gestaltungsmöglichkeiten im ersten Black Ops, also wundert es nicht, dass Treyarch den Spielern wieder diese Features gibt. Zwar nicht im Ausmaße von 2010, aber dafür ist die Qualität besser. Alle Waffen können eine Tarnung erhalten, auch das Schild und die Sekundärwaffen. Sogar das Messer kann getarnt werden. Punktejunkies können nun also sogar den Raketenwerfer auf Goldtarnung spielen. Für viel Motivation ist also gesorgt. Neben den Waffen kann die Playercard wieder durch ein eigenes Emblem personalisiert werden.

Für die Hardcore Spieler ist mal wieder die Prestige Modus vorhanden. Nach 55 Rängen kann insgesamt 10 mal Prestige gedrückt werden. Als Belohnung kann man sich auswählen, ob die Statistiken zurückgesetzt werden, alle Token gut geschrieben werden oder man eine weitere Klasse bekommen möchte. Alles in allem ist Black Ops II ein super Multiplayer Shooter. Gibt es Verbindungsprobleme, laufen Host Migrationen recht schnell ab und Spielabbrüche kommen nur selten vor. Das Balancing ist top, kaum war es besser.

When there's no more room in hell...

...the dead will walk the earth. So erklärte George A. Romero seine Zombies jedenfalls. Warum die Zombies in Black Ops II wieder da sind, erklärt eher die Beliebtheit des Spielmodus. In World at War war die Zombiemodus eher ein kleines, nettes Extra. In Black Ops I wurde daraus ein eigenes Modus und heute ist es fast schon ein eigenes Spiel. Wenn man zwischen den Modi wechseln will, hat man ein Zwischenmenü, das sogar einige Sekunden an Ladezeit in Anspruch nimmt. Ist man dann endlich im Überlebenskampf angekommen, kann man die unerwartete Komplexizität betrachten. Neben dem bekannten Überlebenskampf gibt es die neuen Modi TranZit und Schmerz.

Tranzit ist der größte Modus. Hier kann man alle Karten benutzen und mit einem Bus von Karte zu Karte reisen. Der Bus wird von einem äußerst verrückten Roboter gefahren, der auch mal sauer werden kann, wenn er angeschossen wird. Wird er zu sauer, lässt er gerne mal eine Haltestelle aus, oder fährt frühzeitig los. Was bedeutet das? Das ist der sichere Tod. Die einzelnen Karten können aber auch zu Fuß oder mit einem geheimnisvollen, alternativen Verkehrsmittel bereist werden. In den dunklen Straßen und Tunneln sind aber nicht nur die Zombies, sondern auch fliegende Dämonen anzutreffen, die euch gerne mal von hinten die Augen auskratzen wollen. Die Atmosphäre haben die Jungs von Treyarch sehr gut hinbekommen. Während der Grusel in den Vorgängern auf der Strecke blieb, bleibt er in Black Ops II auch auf der Strecke. Nur blöd, wenn ihr auf dieser Strecke den Anschluss zum Bus verliert. Die Karten können aber auch ohne den Bus benutzt werden, denn der Bus fährt ohne Umwege immer die selbe Strecke. Da die Strecke ein Kreis ist, können gewisse Taktiken geschaffen werden. Im bekannten Kino der Toten musste man später nur im Kreis laufen und schießen. Dies ist auf der Map direkt kaum möglich, wenn man die Karte im Gesamten betrachtet, ist die Kreisstrategie nur vergrößert worden.

Die vielen Easter Eggs und unfassbar viele Möglichkeiten, wie das Upgraden des Busses durch gefundene Autoteile, machen Tranzit zu einem großen Spaß. Von der angekündigten Kampagne und Story ist allerdings nicht viel zu entdecken. Besonders kreativ waren die Entwickler aber auch nicht, denn die Sounds, das Kaufen von Waffen und das Upgraden ist immer noch identisch. Im Kern hat sich also nicht viel verändert. Neu sind aber die Einstellungsmöglichkeiten und der wählbare Schwierigkeitsgrad. Spielübergreifend kann Geld in der Bank angelegt werden und Waffen können im Kühlschrank gelagert werden. Sollte es mal schlecht laufen, einfach mal die Hälfte der Ausrüstung für das Spiel am nächsten Abend sichern.

Leider blieb der erste Eindruck hinter den Erwartungen, aber trotzdem ist es ein cooler Spielmodus, der wieder viele Spielstunden verschlucken wird. Das Erarbeiten einer neuen Strategie und das Erforschen der Karte macht dennoch unheimlichen Spaß. Interessant zu sehen ist, dass es die Möglichkeit gibt, eine Region auszuwählen. Statt einfach direkt die Karte und den Modus zu wählen, ist vorher eine drehbare Weltkugel zu sehen. Man könnte annehmen, dass Treyarch den Kids den Globus zeigen möchte. Lasst uns aber eher vermuten, dass wir eigene Zombie DLCs bekommen. Green Run ist aktuell die einzige Region (Nordamerika). Mit großer Sicherheit bekommen wir weitere Regionen in den DLC Packs. Eine Region wird wahrscheinlich den Tranzit Modus aus mehreren, kleinen Maps darstellen. Darauf können wir uns freuen! Ihr seht also, dass die Zukunft alles andere als "Black" ist.