Review zu Call of Duty: Black Ops 2

Zu viele Extras können unnötig sein

Wo wir gerade bei Innovationen sind, lasst uns über die Strategie-Missionen sprechen. Die Jungs von Treyarch hatten viele gute Ideen auf dem Brainstorming Zettel. Aber eine Idee hätten sie selber ausradieren sollen. Freiweillige, nicht storyrelevante Strategie-Missionen sind absolut unnötig in einem Shooter. Den Strategiepart kann man allerdings überspringen oder aus der Sicht eines Soldaten spielen. Und das ist auch zu empfehlen. Selbst auf den einfachen Schwierigkeiten mag die Strategie nicht so wirklich funktionieren. Könnte das auf ein Strategie Spin Off hinweisen? Bitte nicht. Bleibt beim Shooter, gerne auch mit Quick Time Events oder ausgebauten Strike Force Missionen, in dem Fahrzeuge gesteuert werden.

Call of Duty ist und bleibt ein Multiplayer Titel, auch wenn die zuästzlichen Modi wieder interessanter werden. Auf dem ersten Blick hat sich nicht besonders viel geändert. Es gibt wie gewohnt die Playlist Core, Hardcore, Bonus / DLC und die Party Games. In der Core Liste, also den "normalen" Spielmodi, findet sich der beliebte Modus !Abschuss Bestätigt! aus Modern Warfare 3 wieder. Aber auch spannende, neue Modi wie Stellung haben ihren Platz in Black Ops II bekommen. Stellung ist eine schnellere Variante von Hauptquartier. Ein bestimmter Punkt auf der Karte muss gehalten, allerdings gibt es keine Einstiegsverzögerung. Besonders auf den kleinen Maps wie Standoff oder Nuketown, regnet es hier Erfahrungspunkte. Mit Multi Team Deathmatch ist eine härtere Version des klassischen TDM plötzlich aufgetaucht und man fragt sich, warum darauf noch niemand in einem Triple A Titel gekommen ist. Alle erarbeiteten Taktiken werden über Bord geworfen und man muss sich gegen zwei Teams durchsetzen, die allerdings nicht verbündet sind. Neben den frischen Modi sind die Klassiker auch dabei, wie sollte es auch anders sein. In der Bonus Playlist finden wir aktuell das Chaos Moshpit, in dem kleine Maps das pure Chaos erleben werden.

Nicht nur "Abschuss Bestätigt" ist ein gutes Überbleibsel aus dem letzten Jahr. Auch das neue Killstreaksystem wurde übernommen und verbessert. In diesem Jahr sollen wir uns an das Scorestreaksystem gewöhnen. Und eines sei jetzt schon gesagt: Besser geht es kaum! Das Erreichen der Belohnungen kann zwar durch viele Abschüsse gesichert werden, aber auch durch das Zerstören von Ausrüstung oder Dronen, sowie durch Objective Gaming. Jede Aktion hat einen festgelegten Score, der den Balken steigen lässt. Die Trennung zwischen Unterstützungsbelohnungen und Angriffsbelohnungen gibt es aber nicht mehr. Die Belohnungen sind zum ersten Mal in einem Call of Duty sehr fair angesetzt. Mal davon abgesehen, dass es keine übermächten Killstreaks gibt, sind die stärkeren hoch angesetzt und kaum zu erreichen. Ich selber habe die Hundestaffel in 30 Stunden Spielzeit nur einmal gesehen. Ob es daran liegt, dass ich nur mit guten Spielern zusammen spiele, da das Lobbymaking nach Kill/Death-Quote geht, oder ob das Ganze nur Zufall ist, sei einfach mal dahingestellt. Da man aber nur Lobbies mit gleichstarken Spielern findet, ist das Erreichen der hohen Streaks extrem schwer. So geht Treyarch mit Black Ops II wieder in Richtung World at War, dass als das letzte balancierte Call of Duty gillt.

Balancing wurde von Treyarch wirklich sehr groß geschrieben. Die unbeliebten Deathstreaks sind endlich weg und es gibt keine Ungereimtheiten in den Perks. Jedes Perk ist mit einem anderen Perk konterbar. In Black Ops I konnte man mit der "Camperklasse", vor allem mit Ghost, fast unsichtbar über die Karte schleichen. Ghost gibt es zwar immernoch, aber wird erstens erst kurz vor dem Prestigegang freigeschaltet und zweitens wurde es ziemlich abgeschwächt. Die Perks sind ab sofort in der Pro Version wählbar und die Herausforderungen sind nur noch für das Punktekonto gut. Das sind genau die Punkte, die ein Modern Warfare 3 schlecht gemacht haben. Die Spieler wurden immer zu wahren EGO-Shootern erzogen und darauf gedrängt, zu campen um auf die hohen Streaks zu kommen. Heute wird man von Beginn an als Teamspieler geformt. Das Rächen und Helfen bringt Punkte zum Sieg und zu den Scorestreaks. Die Scorestreaks sollte man aber nicht mehr als Ziel des Spiels sehen, denn sie bringen weder viele Kills, noch tragen sie wesentlich zum Sieg bei. Außerdem gibt es für Kills mit einer Belohnung nur ein Viertel der Punkte. Tötet man einen Spieler aus der Stellung heraus, oder beim Erobern einer Fahne, kriegt man mehr Punkte als wenn man fünf Kills mit der Hunter Killer Drohne macht.