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Vorsicht Wildwechsel

Um in Cabela's Dangerous Adventures durchschlagkräftige Waffen zu erhalten, könnt ihr im Modus Bonus Missionen Aufrüstungspunkte erlangen, indem ihr verschiedene Tiere in speziellen Szenarien jagt. So reist man beispielsweise nach Tansania und erhält den Auftrag, einem durchgedrehten Elefanten das Handwerk zu legen. Auf der Suche nach ihm, die übrigens zu Fuß absolviert werden muss, begegnet ihr allerlei gefährliche Wildtiere, die nicht scheuen, einem bewaffneten Flint Abrahams nach dem Leben zu trachten. Es ist leider äußerst auffällig, dass die gesamte Steppe bis zum Horizont völlig leblos zu sein scheint. Selbst mit dem Zielfernrohr eures Großkalibergewehrs, ist weit und breit kein Lebewesen zu entdecken, bis euch wie aus heiterem Himmel drei Leoparden ins Kreuz springen. Wieder aufgerappelt könnt ihr euren Protagonisten aus der Bewegung heraus, auf die Angreifer schießen lassen oder aber im Nahkampf durch zeitnahes Drücken eingeblendeter Buttons mit dem Gewehrkolben den Gegner niederstrecken.

Der Tierfreund würde sich über eine vorhandene Fluchtfunktion sicher nicht beschweren, erweckt der Anblick der zumeinst schön animierten Wildtiere eigentlich gar nicht so recht jedermanns Jagdinstinkt. Da das Weglaufen für einen Jäger kaum in Frage kommt, heißt es die Flinte sprechen zu lassen, um sich gegen die wildesten Tiere der Cabela-Welt durchzusetzen. Nach erfolgreicher Mission könnt ihr eure verdienten Aufrüstungspunkte für Waffenaufwertungen und Ausrüstungsoptionen verwenden. So könnt ihr im Laufe des Spieles über 30 Aufrüstungen für 14 verschiedene Jagdwaffen durchführen, wie zum Beispiel unterschiedliche Zielfernrohre, Magazine, Stative und Munitionsverbesserungen.

Eine weitere Abwechslung soll euch der Action Zone Modus bieten, der einem Arcademodus gleichkommt. Hier wird innerhalb einer vorgegebenen Zeit der Leaderboard-Highscore gejagt, indem ihr wie von einer Hummel gestochen auf die Gegner ballert, damit sie nicht eurem Protagonisten das Lebenslicht ausknipsen. Auf die Dauer wirkt diese Art von Jagdvergnügen leider nicht verlockend, gleicht die Jagd doch eher einer wilden, einseitigen Ballerei, ohne wirklich zu glänzen. Die verschiedenen Jagdareale und Herausforderungen müssen vorab im Karrieremodus freigespielt werden, um den Action Zone Modus mit zusätzlichen Jagdrevieren zu versorgen.

Technische Mischware

Steht ihr zum ersten Mal in der Steppe Afrikas, macht die Grafik auf den ersten Blick einen gelungenen Eindruck. Ja, man könnte - abgesehen von der fast gänzlich fehlenden Tierwelt - wirklich meinen, man steht mitten im Busch. Grasbüschel und Baumkronen bewegen sich im leichten Savannenwind, der hier und da ein Pixelblatt über die Steppe schweben lässt. Dezentes Vogelgezwitscher und Insektengeschwirr im Ohr sorgt zusätzlich für ein gewisses Outdoor-Gefühl, wenngleich man Gazellenherden oder ähnliche in der Wildnis lebende Tiere vergeblich sucht, selbst wenn man das Zielfernrohr zur Hilfe nimmt.

Aber wir können ja nicht ewig still und stumm im Walde stehen und so bewegen wir uns der Nase lang, immer in Richtung Wüstenlandschaft. Die gebotene Weitsicht bietet uns in gefühlten 20 Metern eine karges Ödland, welches aber nie erreicht werden kann, da alle 10 Meter neue Grasbüschel und ähnliches Gestrüpp aus dem nackten Boden herausploppen. Vielleicht für den einen oder anderen Gamer recht amüsant, lösen die etlichen Ploppobjekte für die meisten Spieler doch eher geminderten Spaß aus. Selbst die zu erlegenden Tiere ploppen zumeist entweder 15 Meter vor der Nase auf oder springen euch urplötzlich in den Rücken, um euch ans Leder zu gehen. Richtiges Jagdgefühl will auf diese Art leider nie so recht aufkommen und die Tatsache, dass euer Protagonist selbst einen in der Gegend liegenden Baumstumpf oder gar Klappspaten nicht überqueren kann, lässt an die Jagdtauglichkeit des Protagonisten große Zweifel aufkommen. Die Animationen des Jagdhelden und auch die der meisten Wildtiere können aber durchweg als erträglich und teilweise auch als schön anzusehen eingestuft werden. Auch die verschiedenen Jagdgebiete rund um den Globus bieten im Groben und Ganzen, genügend Abwechslung.

Wo die Grafik deutliche Schwächen aufweist, kann der Sound noch gut mithalten. Die verschiedenen Tiergeräusche erinnern an so manchen Zoobesuch und kommen durchweg naturgetreu ans Hörorgan. Leider fehlt dem Titel eine deutsche Sprachausgabe und so muss man sich während der nicht allzu oft vorkommenden Gespräche zwischen Jagdkameraden mit der englischen Spracheausgabe begnügen.

Die Tastenbelegung ist einfach und keinesfalls überladen gewählt und geht bereits nach kurzer Zeit locker von der Hand. Hier hat man sich der gewohnten Shooter- und Aktiongame Steuerung bedient, wobei auf eine Spring- bzw. Sprintfunktion gänzlich verzichtet wurde. Um kleinste Hindernisse zu bewältigen oder aber dem einen oder anderen Angreifer auszuweichen, hätten dem Spiel beide Funktionen oder auch eine Kletterfunktion mehr als gut getan, da die Manövrierungsmöglichkeiten des Großwildjägers insgesamt gesehen etwas zu spärlich ausfallen.

Der Jägersmann macht seinen Job allein

Cabela's Dangerous Adventures bietet keine Jagdgemeinschaften durch weitere Mitspieler und setzt allein auf den Singleplayermodus. Nur das integrierte Leaderboard bietet Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Jagdgenossen, obwohl ein Mehrspielermodus dem Titel bestimmt nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte, bietet doch allein die Anwesenheit eines weiteren Mitspielers für gesteigerte Unterhaltung. Stattdessen müsst ihr euch auf eigene Faust aufmachen, um auf 5 Kontinenten 25 gefährliche Tierarten zu jagen.

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Fazit

Cabela's Dangerous Adventures hat, mit seinem für manche vielleicht fragwürdigem Setting, eine Genrelücke gefüllt. Wer durchaus ein Jagdfreund ist, kann durch diesen Titel einige Stunden unterhalten werden, wenn er bereit ist, eine recht unspektakuläre Story sowie einige technische Schwächen in Kauf zu nehmen.

Wer sich mit dem eher trägen sowie langatmigen Jagdgedanken identifizieren kann, wird mit Cabela's Dangerous Adventures einige exotische Jagdstunden verbringen können.

Für die wahren Tierfreunde sicher nicht gedacht, sollten Gamer mit ausgeprägter Tierliebe lieber auf andere Titel zurückgreifen. Der neutrale Gelegenheitsspieler und auch Freunde des Shootergenres drohen leider Gefahr, schnell von der Langeweile gepackt zu werden, da der Titel einfach zu wenig Nervenkitzel, Spannung und anspruchsvolle Aktion sowie Story bietet.


Bewertung

Pro

  • Leichter Einstieg
  • Umfangreiche Ausrüstungsmöglichkeiten
  • Große Auswahl an Upgrademöglichkeiten

Contra

  • Ständig aufploppende Objekte
  • Dürftige Story
  • Fehlender Spielspaß
  • Kein Multiplayer/Coop-Modus

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Gameplay 6 von 10
6/10
6

5 Kommentare

El Laffos Fr, 17.04.2009, 16:21 Uhr

kann mir jemand verraten,wie ich im jaguarlevel auf den baum komme,auf den ich klettern soll
irgendwie funktioniert das nich und daher geht es auch nich weiter und ich würd es schon gern noch n bisschen zocken wollen

Klimbim Mo, 06.04.2009, 13:09 Uhr

Klingt eigentlich ganz interessant für zwischendurch.Werd ich mir wohl mal aus der Videothek ausleihen.

XBU Dirty Mo, 06.04.2009, 13:02 Uhr

Patno1 schrieb:
Werd ich mir mal anschauen. Noch nie vom Game gehört. Das dies nix für Tierfreunde ist, der ich bin, stimmt auch nicht so ganz. Ich spiele ja auch Shooter, mag die Menschheit und laufe nicht Amok ;).

Ist nur ein Spiel!

Zitat aus dem Review:
"Aber es handelt sich bei der Jagd auf dem heimischen Bildschirm um eine virtuelle Großwildjagd, bei der im Gegensatz zur realen Jagd immerhin niemand zu Schaden kommt."

Damit hab ich auch keine Probleme...es macht aber halt echt keinen Spaß, völlig sinnlos nen gut animierten Löwen, Leopard einfach so wegzuknallen...fand es einfach blöd und völlig unpassend, wie ein Bilderbuch-Wilderer durch die Gegend zu trotteln.

Das Setting hätte ganz gut sein können, wenn ich als Wildhüter, kranke Tiere aus ner Herde treiben muss um es von mir aus auch niederzustecken...aber einfach so rumlatschen und wie son Dummbrötchen auf bedrohte Tierarten zu knallen ist sicher für viele fragwürdig...

Sicher ist es nur ein Spiel...aber ich will zB. auch kein Spiel spielen, in dem ich mir aus nem eigenen Haufen, Knetfiguren bastel...auch wenns nur nen Spiel ist ;)

CeAzZ Mo, 06.04.2009, 12:57 Uhr

Auf der alten Xbox war es eigentlich recht gut das Game. Teils echt harte Simulation wenn man sich an so nen Hirsch oder so ranpirscht und dieser dich dann auf 50m bei falschem Wind riechen kann oder irgendwelche Geräusche von dir hört. Teils auch ne kleine Snipersimulation (Kugel fällt auf weiter Distanz). :D

Würds gerne selber mal testen den neuen Teil. von den Vids her siehts mir nicht mehr so sehr Simulationslastig aus :(.

Viva Colonia Mo, 06.04.2009, 12:47 Uhr

Werd ich mir mal anschauen. Noch nie vom Game gehört. Das dies nix für Tierfreunde ist, der ich bin, stimmt auch nicht so ganz. Ich spiele ja auch Shooter, mag die Menschheit und laufe nicht Amok ;).

Ist nur ein Spiel!