
Nicht alles ist güt
Auch wenn Brütal Legend in vielen Punkten überzeugen kann, so ist natürlich nicht alles perfekt. Die Missionen sind witzig, nicht nur weil sie witzige Sprüche beinhalten, sondern auch weil sie witzig gestaltet sind. Zum Schluss werden die Missionen schwieriger, was nicht das Problem ist, sondern die Witze sind etwas durchgekaut. Hin und wieder kommen noch echte Knaller-Jokes, doch ihr werdet weniger lachen, als am Anfang des Spiels. Die Spieldauer der eigentlichen Story ist nicht sonderlich lang, durch erheblich viele Sammelgegennstände wird das Spiel eher künstlich verlängert.
Zusätzlich kommen noch die Nebenmissionen, welche leider bei weitem nicht so gut ausgefallen sind wie die Main-Quests. Sowohl Mission, als auch Gespräch mit dem Auftragssteller wiederholen sich und sind so nach einer Weile nicht mehr motivierend, es sei denn, ihr braucht Punkte für Updates.
Hin und wieder gibt es durch die Kamera Clipping-Fehler oder es tauchen Pop Ups auf, doch dies passiert beides recht selten und auch sonst ist der Cartoon Look und gerade das Design (Gegner mit Fäusten, die größer sind als ihr Kopf / Hirn) machen eine unglaubliche Präsentation aus.
Um zu einer Mission zu gelangen, könnt ihr dort eine Leuchtsäule setzen, die aus dem Himmel ragt. So könnt ihr die Mission zwar leichter finden und auf der Karte seht ihr auch eine mögliche Route zum Zielort, besser wäre aber ein Kompass oder ähnliches gewesen, was euch immer den Weg zeigt. Das Problem: Oft seht ihr die Säule nicht oder könnt nicht gerade darauf zu fahren, dadurch müsst ihr oft auf die Karte schauen. Gerade zum Ende des Spiels, wenn die Karte ganz aufgedeckt ist, wird die Fahrerei so leider nervig.
Ünfassbare Gastauftritte
Wenn Jack Black dabei ist, dann lassen sich andere Stars nicht zweimal bitten, einen Gastauftritt zu machen, das zählt nicht nur für Filme, sondern auch für Brütal Legend. Wie wir jetzt alle wissen, steckt Jack Black hinter der Hauptfigur Eddie, doch es gibt noch weitaus mehr Figuren. Ozzy Osbourne selber macht den Hüter des Metals, ihr könnt bei ihm immer gerne Updates für Waffen oder euer Auto den Druidenflug kaufen, witzig ist jeder Besuch. Lemmy Kilmister ist nicht nur der Wunderheiler, der mit seinem Bassspiel Verletzte heilen kann, der Motörhead-Frontmann beweist auch Selbstironie, denn er heisst im Spiel Killmaster, musste man ja doch nicht viel am Namen ändern. Später bekommt ihr noch einen Praktischen Pannenhelfer an eure Seite gestellt, dieser wird dem Musik-Fan als Rob Halford von Judas Priest auffallen. Es gibt noch weitere kleine Gastauftritte, die eher für Fans des Genre gedacht sind, doch eine Figur muss hier noch erwähnt werden. Mit etwas weniger Bierbauch (und vermutlich gesteigertem Drang zu töten) wird sich Comedian Brian Posehn -bekannt aus The Sarah Silverman Program- einen Jagdwettkampf mit euch liefern, der es in sich hat. Im O-Ton spricht sich jeder Rockstar selber, was die Atmosphäre und den Spaßfaktor enorm steigert. Doch auch im deutschen hat man sich Mühe gegeben.
Phil Daub macht uns den Ozzy und auch er klingt wirklich als hätte er am Medizinschrank gefrühstückt, wirklich gute Arbeit. Wer genau hinhört, wird noch zwei bekannte Stimmen hören, in kleinen Gastrollen als Sprecher finden sich Peter Nottmeier (Switch) und Mirco Reseg (Sechserpack). Alle Sprecher der deutschen Synchro machen ihren Job gut, einziges Manko ist hier, die deutsche Sprachausgabe klingt etwas blechernd, hier ist wohl eher die Aufnahme / Bearbeitung schuld als die Sprecher selber. Wer den vollen Spaß haben will, der muss das Game natürlich auf dem original Ton spielen, die Sprüche sind wie immer noch besser und gerade die Stimmen der "Sänger" erkennt man so wieder. Hier hat man auch alles richtig gemacht, ihr könnt im Menü ganz einfach die Sprachausgabe ändern, ohne das ganze Game oder gar die Konsole umzustellen, so muss das sein und es macht Spaß.
Wer auf True-Metal über Thrash-Metal bis hin zu Doom-Metal steht, wird hier die Füße nicht stillhalten können. 75 Artists schmettern euch über 100 Songs um die Ohren. Mit dabei sind Motörhead, Slayer, Rob Zombie, Skid Row, Judas Priest, Black Sabbath, Anthrax, Testament, Mötley Crue, als deutsche Vertreter die Scorpions und natürlich Tenacious D. Die Auswahl wurde vorab als Auswahl "von Metal Fans für Metal Fans" bezeichnet und dies trifft es ganz gut. Ich höre gerne harte Musik, auch wenn es nicht gerade Metal ist, so habe ich durchweg gute und vor allem passende Musik gehört. Für die Soundabteilung kann man nur eine 1 vergeben.
Fazit
Mit Brütal Legend kommt ein Musiktitel, der gar nicht so offenbar ein Musik-Spiel ist. Last die Plastik-Gitarre hängen und greift zur virtuellen Axt. Liebevolle Figuren, viele Gastauftritte, unglaublicher Humor und vor allem Metal machen dieses Game zu einem der Hits 2009.
Die Mischung aus Adventure, Open World und RTS gelingt, ohne zu kompliziert zu sein. Die Grafik bräuchte nur noch einen kleinen Schliff zur Perfektion und die Sidequests könnten abwechslungsreicher sein, sonst haben wir nichts zu meckern.
Tim Schafer und Jack Black bringen endlich mal wieder ein Game, bei dem es eine Sünde ist, Cut-Scenes zu überspringen und wehe jemand hat die Anlage nicht aufgedreht, wenn er mit Brutal Legend abrockt.
Wir vergeben einen XBoxUser.de Special Award für das unglaublich gute Staraufgebot!
Bewertung
Pro
- Herrlich abgedrehte Story um Metal und Roadies
- O-Ton direkt vom Menü anwählbar
- Sowohl Synchronisation als auch Soundtrack sind 1A
Contra
- Sidequests sehr eintönig


37 Kommentare
msvfreak02 Do, 12.11.2009, 12:36 Uhr
Ich finde auch, dass das Spiel total überbewertet ist, zudem ist es nichts für Schwache nerven, aber es ist lustig, Spaß macht es.
GordonShumway Sa, 07.11.2009, 17:47 Uhr
Am ANfang des Spiels dachte ich "geile scheixxe". Gegen Ende hin wurde es aber irgendwoe eintönig. Nur noch Bühnenschlachten und Story per Zwischensequenz. Hab irgendwie den Eindruck, das musste schnell fertig werden. Die Missionen am Anfang fand ich viel besser.
Die Sidequests wiederholen sich auch ziemlich. Am Anfang fand ichs cool, aber irgendwann nervt es. In diesem Sinne: "Wen überfallen wir?" - "Miese Typen!"
XBU Zwobby Sa, 07.11.2009, 15:05 Uhr
Kann es verstehen, das viele enttäuscht sind, weil man nicht gedacht hatte, das es so "viel" RTS gibt aber ich fand die Stellen auch gut. Habe imme erst alle Sidequests gemacht und dann die Story, so fühlten sich die Bühnenschlachten eher wenig an, ich fand sie aber gelungen
XBU H3tf1eld Sa, 07.11.2009, 00:42 Uhr
Also ich bin mittlerweile auch durch :smt003... hatte ich vergessen zu posten. Schon seit letzter Woche.
Die Bühnenschlachten waren nicht so das Gelbe vom Ei, aber man kriegts auch noch so hin. Im Moment suche ich noch die letzten 6 Drachen, sowie das letzte Metal, das gehoben werden will.
XBU Böhser Onkel Fr, 06.11.2009, 12:55 Uhr
Habs jetzt auch durch und war auch sehr enttäuscht.
In der ersten halben Stunde hats richtig Spass gemacht ud ich dachte das Game wird mich richtig gut unterhalten......dann kam dieses total ünnötige Strategiezeugs dazu.
Aus dem Spiel hätte man viel mehr rausholen können weil lustig und gut präsentiert ist es ja aber das rumkommandieren bremst das Spiel aus man erledigt nen kurzen Abschnitt mit dem Auto und dann gehts schon wieder zur nächsten Bühnenschlacht...Zwischensequenz....vorbereiten auf die nächste Schlacht....langweilig.