Review zu Blacksite: Area 51

In grafischer Hinsicht gibt Blacksite ebenfalls kein einheitliches Bild ab. Das Charakterdesign ist den Entwicklern hervorragend gelungen, so dass ihr euren Teamkameraden und Gegnern durchaus mal in die Augen schauen dürft. Augen, Augenlider, Bartstoppeln und alles was sonst noch zu einem vollständigen Gesicht gehört, sind sehr detailgetreu designed worden. Die Gestik und Mimik der Charaktere sorgt ebenfalls für ein sehr reales Auftreten. In dieser Qualität hätte man sich auch die sonstige Spielgrafik gewünscht. Wo die grafische Präsentation in Innenräumen nach Schulnoten noch ein Gut bekommt, verdirbt das Design der Außenareale wiederum den Notendurchschnitt. Von einer Unreal Engine 3 haben wir schon deutlich Besseres bei der Konkurrenz gesehen. Möglicherweise wollte man durch einen abgespeckten Detailgrad in den Außenarealen Slow Downs vermeiden. Leider geht diese Rechnung nicht auf, so dass bei actionreicheren Kampfszenen die Framerate durchaus mal für ein paar Sekunden in den einstelligen Bereich abfällt.
Die Havok Engine sorgt dafür, dass ihr mit eurer teils schlecht texturierten Umgebung anstellen könnt, was ihr wollt. Kisten lassen sich zerstören, Stühle fallen um und auch eine Hollywood-Schaukel fängt beim Berühren realistisch an zu schaukeln. Die Interaktion mit der Umgebung könnte durchaus die Qualität des Spielerlebnisses steigern, wenn da nicht ständig irgendwelche zerstörten Gegenstände physikalisch inkorrekt in der Luft hängenbleiben würden. Als kleinen Wehrmutstropfen kann man dann jedoch positiv die Wettereffekte erwähnen. So fühlt man sich schon ein wenig nass, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehengelassen wird.

Soundtechnisch kann Blacksite leider keine Punkte gutmachen. Der Soundtrack zum Spiel ist qualitativ noch sehr gut, sorgt jedoch leider nicht für eine sonderlich düstere Stimmung, wie man sie erwarten könnte. Die deutsche Synchronisation ist sprachlich gelungen, auch wenn die Charaktere ihre deutschen Laute nicht gerade lippensynchron wiedergeben. Die Soundeffekte von Waffen, Fahrzeugen etc. erreichen leider maximal unteren Durchschnitt und können mit dem Next-Gen Standard in keinster Weise mithalten. Alle Sounds wirken eindeutig zu dumpf, zu unrealistisch und leblos, so dass diese lediglich den Eindruck vermitteln, notwendiges Übel zu sein. Ein Waffe muss schließlich Geräusche machen und ein Fahrzeug hat auch einen Motor, aber von Realismus kann hier keine Rede sein.

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Trotz der großen und qualitativ hochwertigen Konkurrenz wie beispielsweise Halo 3 und COD4 versuche ich, dem Multiplayer Part von Blacksite Area 51 etwas Gutes abzugewinnen. Leider unterstützt dieser letzte Testteil ebenfalls nur den Eindruck, man spiele die Beta-Version eines Spiels. Ob hier keine Zeit mehr war, einen halbwegs ordentlichen Multiplayer fertigzustellen, oder ob man in Anbetracht der Konkurrenz die Chancen auf einen Online-Erfolg als von vornherein aussichtslos angesehen hat, bleibt fraglich.

Tatsache ist jedoch, dass der Mulitplayer von Blacksite keine Art von Koop, weder on- noch offline zu bieten hat. Die Spielmodi beschränken sich auf Deathmatch, Team-Deathmatch und CTF, wobei es schwierig sein dürfte, online auch mal Anschluss zu finden. Trotz mehrfacher Bemühungen gelang es lediglich 2 Spiele auf die Beine zu stellen, welche jedoch noch vor dem offiziellen Ende durch Verbindungsabbrüche beendet wurden.