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Vor gut 2 Jahren war Bioshock eines der meist-gehypten Spiele des Jahres 2007. Mit einer außergewöhnlichen Story und einem noch skurrileren Setting war Bioshock dazu in der Lage, eine kleine Revolution im Shooter-Genre zu realisieren. Ein Shooter mit Rollenspiel-Anleihen ist mittlerweile jedoch nicht mehr als innovatives Spielkonzept anzusehen. Durch den großen Erfolg von Bioshock war der Erscheinungstermin eines Nachfolgers lediglich eine Frage der Zeit. Nun ist es endlich soweit, die Tickets nach Rapture sind gebucht und ein weiteres Abenteuer in der Unterwasserwelt von Rapture steht bevor. Wollen wir doch mal sehen, ob es auch bei der zweiten Stadtrundfahrt durch Rapture noch Neues zu entdecken gibt.

10 Years later

Wer kennt sie nicht mehr, diese liebevollen und zugleich mächtigen Daddies. Die Big Daddies, die Beschützer der Little Sisters. Ja, so ein paar Pseudo-Vatergefühle für mutierte kleine Mädchen sind schon was Feines. Spätestens jedoch dann, wenn´s von uns ordentlich was auf die Taucherglocke gegeben hat, war Schluss mit dem Beschützerinstinkt. Big Daddies waren bzw. sind alles, jedoch nicht zimperlich, und haben uns nicht selten das Überleben in einer fremden Welt erschwert.

Bioshock 2 dreht den Spieß jetzt herum und will in euch ein wenig Mitleid, mit den eigentlich so mächtigen Daddies wecken. So wird euch das Intro zu Bioshock 2 aus der Perspektive eines dieser Blech-Pappies präsentiert. Ihr geht auf eine Wand zu, in der sich ein tiefes schwarzes Loch befindet, dem Versteck der Little Sisters. Ihr klopft freundlich an und kurze Zeit später schaut euch ein kleines Mädchen mit gleißenden, nichts sagenden Augen an. Offensichtlich will es spielen, und so nimmt euch die Kleine an die Hand und führt euch durch die Gänge von Rapture. Sie läuft ein paar Meter vor, zieht sich an einer Leiche kurzer Hand einen kleinen ADAM Drogencocktail, und rennt dann weiter. Die plötzlichen Hilferufe der Kleinen, lassen Pappi ein wenig schneller vorantrampeln. Von einem Balkon aus seht ihr, dass euer Sprössling von einigen unfreundlich dreinschauenden Männern umringt wird. Ein kurzer Satz vom Balkon und ein paar Bohrerumdrehungen weiter ist die Anzahl der Gefahrenherde minimiert. Jedoch müsst ihr euch kurze Zeit später leider geschlagen geben.

Euch gegenüber erscheint eine blonde Frau mit langen Haaren, Frau Dr. Lamb,  und bittet euch freundlich, euren Helm abzunehmen, drückt euch eine Waffe in die Hand und fordert euch auf, eurem Treiben selbst ein Ende zu setzen. Das Letzte, was Daddy dann noch zu Gesicht bekommt, ist eine bedröppelt aus der Wäsche schauende Little Sister...die kleine Eleanor. 10 Jahre später wird eurem Köper dank eines Vita Chambers wieder neues Leben eingehaucht. Wieso und Warum ist noch fraglich. Ihr werdet es aber während eurer Sightseeing-Tour durch Rapture mit Sicherheit in Erfahrung bringen können.

Rapture, eine Reise wert

Für die detaillierte Unterwasserwelt von Rapture hätten wir beim ersten Teil schon gerne einen Oskar für die grafische Präsentation vergeben. Separiert betrachtet, konnte auch vor über 2 Jahren nicht jedes Detail für sich als Glanzleistung der hohen Kunst des Leveldesigns angesehen werden. Vielmehr war es das Gesamtbild, welches in Summe ein überzeugendes und beeindruckendes Gesamtbild schaffen konnte. Damals wie heute hat das Entwicklerteam Wert auf eine detaillierte Gestaltung der Umgebung bei der Erschaffung von Rapture gelegt. Die vielen kleinen Details am nassen Wegesrand sind es, die die Unterwasserwelt von Rapture gut in Szene setzen, und dem Ganzen zu einem stimmigen 60er Jahre Flair verhelfen. Wassereffekte in Rapture werden auch für heutige Verhältnisse noch überzeugend plastisch dargestellt, und ein gekonntes Spiel mit Licht und Schatten, lassen eine Situation nicht selten beklemmend, teils unheimlich oder gar beängstigend wirken.

Große Teile von Raptures Innenarchitektur geben physikalisch korrekt ihre Belastbarkeitsgrenzen preis, wenn ihr euch mit geballten Kräften an den verschiedensten Gegenständen austobt. Solltet ihr mit einem Widersacher einmal auf Tuchfühlung gehen, so habt Mitgleid. Gebt nicht all zu viel auf die teils etwas merkwürdig anmutende Mimik dergleichen. Sowohl die Charakteranimation wie auch Rapture selbst, sind aus dem heutigen Zeitalter heraus betrachtet, in ihrer Entwicklung stehengeblieben. Ganz im Gegensatz zu Rapture selbst, hat glücklicherweise die Qualität der Präsentation zumindest keinen grafischen Zerfall erlitten. Insgesamt hat Rapture noch die gleiche überzeugende Wirkung wie vor gut 2 Jahren. Ein wenig grafischer Feinschliff hätte der Optik jedoch nicht schaden können, zumindest die seltenen aber dann deutlich spürbaren Einbrüche der Framerate hätte nicht sein müssen.

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Fazit

Mit Bioshock 2 begebt ihr euch erneut in die Unterwelt von Rapture und schlüpft erstmals in die stählerne Haut eines Big Daddies. Optisch wird uns ein deutlich heruntergekommenes Rapture in einer gewohnt skurrilen Umgebung präsentiert. Das detaillierte Leveldesign ist in Kombination mit einer erstklassigen Sound- und Musikuntermalung in der Lage, eine hervorragend düstere, teils beklemmende, gar angsteinflößende Atmosphäre zu schaffen. Leider hat sich Rapture in optischer Hinsicht nicht großartig weiterentwickelt und kann hier lediglich auf Grund des stimmigen Gesamtbildes punkten.

Einige neue Waffen, Plasmide, Gegner oder das neue Hacking-System können im Vergleich zum Vorgänger durchaus für ein wenig zusätzliche Abwechlsung und ein flüssigeres Gameplay sorgen. Die insgesamt 15-20 Spielstunden des Single-Players gestalten sich weitesgehend abwechslungsreich. Hierzu tragen die gewohnt gut durchdachte Steuerung sowie die gute Erzählweise der Story bei.

Der mit Bioshock 2 neu eingeführte Multiplayer ermöglicht ein online Gemetzel mit bis zu 10 Spielern. Mit insgesamt 7 Spielmodi und einem Rang- und Herausforderungssystem steht der Multiplayer von Bioshock 2 technisch auf einer grundsoliden Basis. Leider vermittelt der Multiplayer trotz allem nur den Charme eines "Beiwerks".


Bewertung

Pro

  • Online Multiplayer für bis zu 10 Spieler
  • Hervorragende Musik- und Soundkulisse
  • Verbessertes Hacking-System
  • Gut erzählte Story
  • Atmosphärische Präsentation

Contra

  • Grafisch keine großartigen Verbesserungen
  • Wenige Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9

15 Kommentare

XBU Zwobby Di, 02.03.2010, 21:30 Uhr

Ich bin jetzt nach 30 Minuten auch wieder voll gepackt und würde am liebsten nicht mehr auftauchen.

Glaube ich werde auch lange dauern, ich mag das Setting so sehr das ich mir alles angucke was irgendwo rumliegt

XBU Dirty Mo, 01.03.2010, 09:04 Uhr

XBU Assi schrieb:
Ich bin da echt nicht durchgerannt sonst hätte ich ja nicht die 100 Tagebücher gefunden.
Und nach diesen Waffenstationen habe ich auch gesucht.
Dienstags oder Mittwochs das Spiel bekommen und Freitags war ich schon durch so 9-10 Stunden hats gedauert.

Glaub dir ja, aber bin heilfroh, dass ich auf doppelte Spielzeit komme, ohne auch nur einmal zu trödeln. ;)

XBU Böhser Onkel Mo, 01.03.2010, 08:30 Uhr

Ich bin da echt nicht durchgerannt sonst hätte ich ja nicht die 100 Tagebücher gefunden.
Und nach diesen Waffenstationen habe ich auch gesucht.
Dienstags oder Mittwochs das Spiel bekommen und Freitags war ich schon durch so 9-10 Stunden hats gedauert.

XBU Dirty Mo, 01.03.2010, 08:27 Uhr

15-18 Stunden kommen der Sache schon recht nahe. Wie man das Game ist unter 10 Stunden durchspielen kann, kann ich nicht nachvollziehen...oder verfügen einige über eine Turbo-Rennfunktion? :-k

Zumal ich keinen einzigen Raum auslasse...alles wird durchgestöbert.

El Laffos Sa, 27.02.2010, 17:06 Uhr

war auch nach 9-10 stunden durch,
hab die waffenstationen und die tagebücher allerdings nicht explizit gesucht

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